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(1775, neue Ausg. 1877), Mitchell (1854), Aubertin (1878), Burton (1881) u. a. Außerdem liegen auch Übersetzungen ins Schwedische, Dänische (Lundbye), Polnische, Böhmische (Pichla), Russische [* 2] (Dmitrijew) und Ungarische (Gyula) vor. In deutscher Übertragung wurden die »Lusiaden« zuerst bruchstückweise durch Meinhardt (in den »Gelehrten Beiträgen zu dem Braunschweigischen Anzeiger« 1762) und Seckendorff (in Bertuchs »Magazin der spanischen und portugiesischen Litteratur«) bekannt. Vollständige Übersetzungen brachten dann Heise (in Prosa, Hamb. 1807, 2 Bde.), Kuhn und Winkler (Leipz. 1807), Donner (das. 1833, 3. Aufl. 1869) und Booch-Arkossy (das. 1854),
beide im Versmaß des Originals; ferner Eitner (Hildburgh. 1869) in reimlosen Iamben, Wollheim da Fonseca (Leipz. 1880) und Storck (s. unten). Camoëns war außerdem ein großer Lyriker, der nur mit Dante in dessen »Vita nuova«, mit Tasso und Shakespeare in ihren Sonetten verglichen werden darf. Seine Sonette (im ganzen 103, deutsch von L. v. Arentsschild, Leipz. 1852), Eklogen, Elegien, Oden, Kanzonen, Sextinen, Idylle etc. vereinigen alle Süßigkeit des innigsten Genusses mit einer hinreißenden Schwermut, strengen Ernst mit der anmutigsten Kindlichkeit und dies alles in der Reinheit des einfachsten und sprechendsten Ausdrucks.
Auch besitzen wir von Camoëns drei Komödien (»Die Amphitryonen«, »König Seleukus« und »Die Liebe des Philodemo«) im spanischen Geschmack der Zeit und ein allegorisches Lehrgedicht, mit den übrigen kleinern Dichtungen abgedruckt unter dem Titel: »Rimas de Luis de Camoëns« (Lissab. 1593). Gesamtausgaben der Werke des Camoëns erschienen in Paris [* 3] 1759 (3 Bde.), Lissabon [* 4] 1772, 1779-80, 1782-83 (3 Bde.). In Deutschland [* 5] sehr verbreitet ist die von Barreto, Feio und Monteiro (Hamb. 1834, 3 Bde.),
die beste und vollständigste aber die des Visconde de Juromenha (mit Biographie des Dichters, Lissab. 1860-71, 6 Bde.), während sich die von Theophilo Braga besorgte (»Biblioteca de actualidad«, Porto 1874, 3 Bde.) durch Handlichkeit und billigen Preis auszeichnet. Eine vorzügliche Übersetzung der gesamten Werke Camoëns' veröffentlichte Storck (Paderb. 1874-84, 6 Bde.)
Vgl. John Adamson, Memoirs of the life and writings of L. de Camoëns (Lond. 1820, 2 Bde.);
Mordani, Elogio storico di Luigi Camoëns (Bologna 1841);
Braga, Historica de Camoëns (Porto 1873-75, 3 Bde.);
Reinhardstöttner, Camoëns, der Sänger der Lusiaden (2. Aufl., Leipz. 1879);
Lamarre, Camoëns et les Lusiades (Par. 1878);
Robert Avé-Lallemant, Luiz de Camoëns (Leipz. 1879);
Castello Branco, Luiz de Camoëns (Porto 1880);
Coelho, Luiz de Camoëns (Lissab. 1880);
R. F. Burton, Camoëns, his life and his Lusiads (Lond. 1881).
Sehr verdienstvoll sind die »Bibliographia Camoniana« von Th. Braga (Lissab. 1880) und das gleichnamige Werk von J. ^[Joaquim] de Vasconcellos (Porto 1880). Camoëns ist auch mehrfach zum Gegenstand von Dichtungen gemacht worden, so von Almeida Garrett in einem epischen Gedicht (Par. 1825), von Tieck in seiner bekannten Novelle »Tod des Dichters«. Holtei (in »Lorbeerbaum und Bettelstab«),
Hermann v. Schmid und Fr. Halm sowie neuerdings L. Jardin haben das Schicksal des Dichters dramatisch behandelt. Eine Oper: »Camoens«, von Farina ward 1857 in Padua [* 6] aufgeführt.