(spr. kangbjeh),Ernst, belg. Afrikareisender, geb. 1844 zu
Ath, widmete sich der militärischen Laufbahn, ward
Generalsstabsadjutant und begleitete 1877 als Geograph die erste Expedition der
Internationalen afrikanischen
Association,
die unter
Kapitän Crespel von
Sansibar
[* 2] aus nach dem Innern
Afrikas abgehen sollte. Nachdem Crespel 1878 in
Sansibar gestorben,
übernahm Cambier selbst die Leitung der Expedition, brach Anfang Juli d. J.
in
Begleitung von Wautier und Dutrieux von
Bagamoyo nach dem Innern auf, gelangte unter sehr schwierigen Verhältnissen nach
Unjamwesi und weiter nach Unjamjembe und drang von hier, nachdem Wautier gestorben und Dutrieux darauf nach
Europa
[* 3] zurückgekehrt war, nach Karema, am Ostufer des Tanganjikasees, vor, wo er im
September 1879 die erste
wissenschaftliche und Zufluchtsstation der
InternationalenAssociation gründete und bis 1882 verweilte. Darauf kehrte er nach
Europa zurück. Er veröffentlichte:
»Rapports sur les marches de la première expédition de l'Association internationale«
(1879).
Vgl.
Wauters, Le
[* 4] capitaine Cambier (Brüss. 1880).
(spr. kang-),Badeort im franz.
DepartementNiederpyrenäen,
ArrondissementBayonne, auf einer Anhöhe an der Nive,
mit 1500 Einw., hat eine Schwefelcalciumquelle von 23° C., welche besonders
gegen chronische
Bronchitis, Luftröhrenkatarrhe u. dgl. gebraucht
wird, und eine Eisenquelle von 16° C.
Auch legte er das große
Buch der öffentlichen
Schuld an.
Robespierre mißfällig und von ihm 8.
Thermidor 1794 heftig
angegriffen, hatte er eine große Zahl Gleichgesinnter auf seiner Seite, deren
Verbindung den
SturzRobespierres zur
Folge hatte.
Dagegen warf er sich als Verteidiger der angeklagten Mitglieder der
Ausschüsse,
Billaud-Varennes,
Collot, d'Herbois u. a.,
auf und ward deshalb vonTallien als Mitschuldiger derselben angeklagt. Er entging der
Verhaftung, indem
er sich verbarg, und lebte seitdem zurückgezogen auf einem
Landgut bei
Montpellier. 1815 in die
Kammer gewählt, ward er nach
der zweiten
Restauration als Königsmörder verbannt. Er starb in St.-Josse en Node bei
Brüssel.
[* 7]
Zur römischen
Kolonie erhoben, wurde es bald eine der vornehmsten und schönsten
StädteGalliens, mit
Palästen,
Wasserleitungen,
Amphitheater etc. Der Usurpator
Maximus zerstörte Cambrai 370; später wurde es von den
Vandalen und
Alanen
erobert. Durch den
Vertrag von
Verdun
[* 20] 843 fiel es an
Lothringen, 870 im
Vertrag von
Mersen an Westfranken, ward aber später wieder
mit dem deutschen Herzogtum
Lothringen vereinigt. Inzwischen war Cambrai und sein Gebiet (Cambrésis) eine
Grafschaft geworden, die der deutsche König
Heinrich 1. nach dem Aussterben der eigentlichen
Grafen den
Bischöfen von Cambrai verlieh,
und die bis zum 17. Jahrh. zum
DeutschenReiche gehörte. 1581 ward Cambrai wegen seines Anschlusses an die aufständischen
Niederlande
[* 21] von den Spaniern belagert, aber nach kurzer Zeit wieder entsetzt, worauf sich der
GouverneurJohann von
Monluc,
Herr zu Baligny, zum unabhängigen
Herrn von Cambrai machte. 1595 wurde die Stadt von neuem von den Spaniern belagert und
diesmal erobert, 1677 aber von den
Franzosen genommen und im
NimwegenerFrieden förmlich an
Frankreich abgetreten.
Von den Engländern erstürmt, war Cambrai die erste französische Stadt, welche
Ludwig XVIII. wieder empfing. Dann
war Cambrai bis 1818 das
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