gegen
Aussatz empfohlen. Die sehr feine Samenwolle (vegetabilische
Seide)
[* 2] dient als Polstermaterial, auch hat man sie mit
Baumwolle
[* 3] gemischt versponnen und auf
Papier verarbeitet; aus der
Rinde gewinnt man sehr feste
Gespinstfasern.
[* 4]
Titus (gewöhnlich Calpurnius Siculus genannt), röm. Dichter, verfaßte um die Mitte
des 1. Jahrh.
n. Chr. im Anfang der
Regierung des überschwenglich von ihm gepriesenen
Nero sieben bukolische Gedichte (eclogae),
die sich durch strenge metrische
Technik, aber auch durch Mangel an innerm
Leben und servile
Gesinnung auszeichnen. Selbst ein
ziemlich unselbständiger und übertreibender Nachahmer des Theokrit und Vergil,
ist er nicht nur nachgeahmt,
sondern ausgeplündert worden von
Nemesianus (s. d.), dessen vier
Eklogen meist mit den seinigen verbunden werden.
Ausgaben
besorgten
Gläser
(Götting. 1842) und Bährens (in »Poetae latini minores«, Bd.
3, Leipz. 1881); eine Übersetzung
Klausen
(Altona
[* 13] 1807).
Vgl. M.
Haupt,
»De bucolicis carminibus Calpurnii
et Nemesiani« (»Opuscula«, Bd.
1, Leipz. 1875).
Bestia
(Lucius, auch
PisoBestia genannt), trat 121
v. Chr. als
Volkstribun gegen
GajusGracchus (s. d.) auf
und galt seitdem als ein Vorkämpfer der aristokratischen
Partei.
Zehn Jahre später begann er als
Konsul den
Krieg gegen
Jugurtha und führte denselben anfangs mit
Nachdruck und
Geschick, ließ sich aber dann von
Jugurtha bestechen und
gewährte ihm
Frieden unter den günstigsten
Bedingungen. Auf
Antrag des Tribuns
Gajus Mamilius wurde eine gerichtliche Untersuchung
gegen ihn anhängig
gemacht, infolge deren er nebst andern
Gliedern der
Aristokratie verurteilt und wahrscheinlich verbannt
wurde. Er wird indes noch einmal im Jahr 90 erwähnt, wo er infolge des Varischen
Gesetzes gegen die
Urheber
des
Bundesgenossenkrieg freiwillig ins
Exil ging.
(spr. -dschiröne),Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzCatania
(Sizilien), auf zwei durch eine
Brücke
[* 16] verbundenen
Höhen (614 m) südwestlich von
Catania in sehr fruchtbarer
Gegend gelegen, ist Bischofsitz, hat ein altes
Kastell, stattliche
Paläste, ein
Lyceum, ein
Gymnasium, eine technische
Schule
und (1881) 28,119 Einw., unter deren Industrieerzeugnissen besonders
Gefäße von seinem
Thon und farbige Statuetten zu nennen sind.
Das
Erdbeben
[* 17] von 1693 verschlang über die
Hälfte der Stadt, welche sarazenischen Ursprungs ist.
wird im W. von der
ProvinzGirgenti, im
N. von
Palermo,
[* 18] im O. von
Catania undSiracusa, im S. vom
Meer begrenzt und hat ein
Areal von 3769 qkm (nach
Strelbitskys Berechnung 3289 qkm = 59,7 QM.) mit (1881)
266,379 Einw. Die
Provinz ist im allgemeinen, besonders gegen N., gebirgig (bis zu 1000 m
Höhe) und wird vom
Salso und vom
obern
Platani nebst zahlreichen kleinernFlüssen bewässert. Der ziemlich fruchtbare
Boden ist mäßig
angebaut und bringt vorzugsweise
Weizen hervor, doch findet sich auch in einzelnen Gegenden ausgedehnte
Wein-,
Oliven- und sonstige
Baumkultur. Der wichtigste Produktionszweig ist der
Bergbau
[* 19] auf
Schwefel, welcher jährlich
ca. 1½ Mill. metr. Ztr. liefert;
sonst enthält das Land an
Mineralien
[* 20]
Salz,
[* 21]Gips
[* 22] und besonders vortrefflichen
Töpferthon sowie mehrere heilkräftige
Mineralquellen. Die
Provinz zerfällt in die drei
Kreise:
[* 23] Caltanissétta,
Piazza Armerina und
Terranova di Sicilia. - Die Hauptstadt Caltanissétta liegt
fast in der Mitte der
Insel, aus einer fruchtbaren
Hochebene (535 m ü. M.) über dem tiefen Salsothal, an der
Eisenbahn von
Catania nachGirgenti, ist regelmäßig und gut gebaut, Sitz des
Präfekten und eines
Bischofs, hat ein altes
Schloß, eine
Kathedrale mit bemerkenswerten Fresken, ein schönes
Theater,
[* 24] ein bischöfliches
Seminar, ein
Lyceum und
Gymnasium,
eine technische und eine
Bergschule, Töpferwarenfabrikation, besuchte
Jahrmärkte und (1881) 25,027 Einw. In der Umgebung
von Caltanissétta finden sich Schwefelgruben und
Mineralquellen. 3 km östlich liegt die
Badia di
Santo
[* 25]
Spirito, ein
normännischer 1153 von
GrafRoger errichteter
Bau; weiterhin (5 km östlich) erstreckt sich die
EbeneTerra pilata, welche einen
kleinen
Vulkan enthält, der
Wasser,
Sand und
Kohlenwasserstoffgas ausstößt.
Ranunkulaceen, ausdauernde Kräuter mit ungeteilten, breiten, glänzenden Blättern, großen Blüten und mehrsamigen Balgkapseln.
NeunArten in Sümpfen und auf Wiesen der nördlichen Halbkugel und im südlichsten Teil von Südamerika.
[* 27] Caltha palustrisL., mit
rundlichen, herzförmigen, gekerbten Blättern, goldgelben Blüten, in Europa
[* 28] (besonders Norddeutschland), Westasien und Nordamerika,
[* 29] enthält in der Wurzel
[* 30] Schärfe und gilt als gutes Viehfutter; die Blumen machen die Butter gelb. Die jungen
Blütenknospen werden bisweilen wie Kapern eingemacht.