ein schönerStrauch mit purpurrotem, Callistemon lineareDec., mit scharlachroten Staubfadenbüschel und runden, glänzenden Samenkapseln,
welche, wie die
Blätter, jahrelang stehen bleiben, Callistemon speciosumDec., ein gegen 3,5 m hoherStrauch mit karmesinroten
Blüten
und ebenfalls jahrelang stehen bleibenden
Kapseln,
[* 2] und andre
Arten werden im Gewächshaus und im
Zimmer kultiviert.
Callitris quadrivalvisVent.
(ThujaarticulataVahl), ein
strauchartiges, bis 6 m hohes Bäumchen mit pyramidaler
Krone, sparrigen, dichotom oder fiederig verzweigten
Ästen, flach
zusammengedrückten, gegliederten, von den kleinen, angedrückten, schuppenförmigen Blättern dicht bedeckten Ästchen,
monözischen
Blüten und kleinen, fast kugelig vierseitigen
Zapfen,
[* 4] einer
Thuja
(Lebensbaum) nicht unähnlich,
ist eins der gewöhnlichen
NutzhölzerAlgeriens, des
Atlas
[* 5] und der übrigen nordwestafrikanischen
Gebirge, wird gern als Möbelholz
benutzt und wurde schon von den
Römern als Zedernholz hoch geschätzt.
Stamm und
Äste liefern aus
Einschnitten in die
Rinde
das Sandarachharz. Ein ähnliches
Harz stammt von der australischen Callitris Preissii
Miq.
(spr. -lo),Jacques, franz. Zeichner, Kupferstecher und Radierer, geb. 1594 zu
Nancy,
[* 6] zeigte früh einen unwiderstehlichen Drang nach künstlerischem
Schaffen, der im
Atelier des Glasmalers
Claude Henriet
am
Hoflager von
NancyNahrung fand. Da der
Vater, Wappenherold von
Lothringen und
Bar, ihn für ein Staatsamt
bestimmt hatte, entfloh Callot, kaum zwölf Jahre alt, dem Vaterhaus und schloß sich einer Zigeunerbande an, die
nach
Italien
[* 7] zog. Die
Eindrücke, welche die abenteuerlichen Gestalten und das eigentümliche
Leben derselben auf Callot machten,
haben sich später in vielen seiner
Darstellungen ausgeprägt und ihm insbesondere den
Stoff zu den vier
Blättern geboten, auf welchen er die Bohémiens verewigte. In
Florenz
[* 8] verließ er die
Bande.
Ein
Offizier nahm sich des
Knaben an, übergab ihn dem Remigio Canta-Gallina, einem gewandten Federzeichner, der ihn besonders
die
Radiernadel beherrschen lehrte, und stattete ihn auch mit dem Reisegeld nach
Rom
[* 9] aus.
Dort traf er Kaufleute
aus
Nancy, die ihn durch die
Vorstellung von dem
Kummer der Seinigen zur Heimkehr bewogen. Nach zwei
Jahren floh Callot wiederum
aus dem Vaterhaus, wohin er dann nochmals zurückkehrte, bis der
Vater ihn endlich zur Erlernung seiner
Kunst nach
Rom schickte.
Callot begann hier seine
Studien bei demMalerJulius Parigi, fühlte aber bald einen stärkern
Beruf zum Kupferstecher
als zum
Maler und wurde daher ein
Schüler von
PhilippThomassin aus
Troyes. 18
Blätter, die er ungefähr bis zum 20. Lebensjahr
vollendete, zeugen von rascher
Ausbildung seines
Talents.
besonders aber ist das große
Karussell und die große
Straße, in welcher dasselbe vorging, 10
Blätter,
eins seiner schönsten Werke. In seinen spätern
Arbeiten wird ein erheblicher Fortschritt im
Gebrauch
der
Radiernadel und eine häufigere
Verbindung derselben mit dem
Grabstichel sichtbar.
Werke dieser Art sind seine Bettler,
Zigeuner etc., eine Sammlung von 25 Blättern, die er unter dem
Titel: »Capitano de Baroni« herausgab;
Als aber der König einen Familienzwist mit seinem
BruderGaston von
Orléans
[* 14] und dessen
Verbindung mit der lothringischen Fürstenfamilie benutzte, um 1633
Nancy zu erobern und
das Herzogtum dem französischen
Reich einzuverleiben, bat Callot, der vom König an den
Hof geladen und aufgefordert worden war,
die
Eroberung von
Nancy zum Gegenstand einer
Darstellung zu machen, unumwunden, ihn mit so entehrenden Aufträgen
zu verschonen,
denn er sei ein Lothringer und werde nie die
Hand
[* 15] anlegen zur Abbildung der Schmach seines
Fürsten und Vaterlandes.
Zu seinem patriotischen
Gram gesellten sich auch noch Körperleiden. Er starb »Callots
Kunststreben war ohne allen Aufschwung zum
Idealen lediglich der treuen Auffassung der
Natur zugewendet.
Diese suchte er wiederzugeben, wie er sie fand und um sich sah, aber ebenso durch überraschende
Wahrheit und Innigkeit zur
Kunst erhoben. Darum sind auch diejenigen seiner
Schöpfungen, welche der heiligen Geschichte angehören, von geringerm Kunstwert
als diejenigen, welche sich auf dem profanen Gebiet bewegen. Hier aber
ist er ganz eigentlich zu
Hause,
und das
Charakteristische seines
Genius,
Humor, Keckheit,
Spott,
Ironie, selbst ein reichlicher Zusatz von Bizarrerie und vom
Gespenster- und Dämonenartigen leuchten überall hervor.« Callots vorzüglichste
Stärke
[* 16] lag in der gewandten Bewältigung
der
Massen.
Frisch und eigentümlich
ist er immer, sowohl in seinen
Phantasien als in seinen aus dem
Leben genommenen
Darstellungen; selbst das Gemeinste im Alltagsleben umgibt er mit einem romantischen Schimmer und spricht kräftig und
wunderbar zu jedem für phantastische Gebilde empfänglichen
Gemüt. Die Anzahl seiner
Blätter beträgt weit über 1000. Ein
kritisch genaues Verzeichnis gibt E. Meaume,
Recherches sur la vie et les ouvrages de
Jacques Callot
(Nancy
1860, 2 Bde.).
Calluna vulgarisSalisb. (EricavulgarisL., gemeines Heidekraut,
Immerschönkraut), bis 1,5 m hoherStrauch mit kaum 2 mm langen, dreiseitigen, gegenständig vierreihigen, nur am Rand sehr
fein behaarten Blättern und nickenden, auf kurzen Stielchen stehenden, lilafarbigen, selten weißen Blüten in endständigen,
einseitswendigen, nicht selten an der Spitze beblätterten Trauben, ist besonders im WestenEuropas sehr verbreitet, wird nach
Osten zu allmählich seltener und vermag ausgedehnte Landstrecken fast ausschließlich zu bedecken. Es geht östlich
bis zum Ural und findet sich auch noch auf dem Nordabhang Kleinasiens. Im Westen wächst es ziemlich häufig
in Spanien
[* 20] und auf den Azoren; auch findet es sich auf der Nordwestküste Amerikas.
Nördlich geht es nur wenig über die Buchengrenze (58°) hinaus; im Gebirge gedeiht es im Bereich der Wolkenregion; überall
bedarf es der Feuchtigkeit der Luft. Die nektarreichen Blüten gewähren ein gutes Bienenfutter, weshalb
man die Bienenstöcke im Spätsommmer ^[richtig: Spätsommer] in die Heidegegenden zu bringen pflegt. Aus den Stämmen und
Zweigen werden Besen verfertigt, auch benutzt man das Heidekraut zur Streu, als Brennmaterial und des Gerbstoffgehalts wegen
bisweilen auch zum Gerben. Das Heidekraut gedeiht auf dem magersten Böden und bereitet denselben für anspruchsvollere
Pflanzen vor, bei Forstkulturen kann es durch Überwachsen und Verdämmen junger Pflanzen schädlich werden. Ganz mit Heidekraut
bewachsene Strecken werden abgebrannt und dadurch auf einige Zeit zum Anbau fähig gemacht.