früher eine
Strafe mit drei Abstufungen: la grande cale, ähnlich dem
Kielholen, wobei der Verurteilte gebunden
unter dem
Kiel
[* 2] des
Schiffs hindurchgezogen wurde;
la c. ordinaire, wobei man den Verurteilten von einer
Raa bis ins
Wasser, und
la c. sèche, wobei man ihn bis ans
Wasser fallen ließ.
(franz., spr. -langbuhr), sinnreiches
Spiel, entweder mit Wörtern von gleichem
Laut, aber ungleicher Schreibart
und Bedeutung oder auch mit Wörtern von gleicher Schreibart und verschiedener Bedeutung, also eigentlich ein
witziges
Spiel mit Wortklängen und dadurch vom
Witzan sich verschieden. Denn wie der
Witz im allgemeinen im Auffinden von
Ähnlichkeiten
an unähnlichen Gegenständen besteht, so der Calembourg im besondern eben nur in der Unähnlichkeit der Bedeutung
bei gleichlautenden Wörtern oder
Phrasen.
Franzosen und
Engländer waren bisher am glücklichsten im C.; unter erstern erlangte namentlich der
MarquisBièvre (s. d.)
darin zu großem
Ruf. Die
deutsche Sprache hielt man lange Zeit solcher Gelenkigkeit nicht für fähig,
bis endlich
Saphir,
Öttinger,
Glaßbrenner und namentlich die
Berliner
[* 4]
Komiker den
Reichtum derselben an dergleichen Klangspielen
und zwar an sehr sinnreichen genügend und bisweilen zum Überfluß darthaten. Im
Deutschen klingt der
AusdruckKalauer, der
eine besonders gewöhnliche
Sorte von
Witzen bezeichnet, an Calembourg an.
bei den alten Logikern
Name des dritten Schlußmodus in der vierten
[* 1]
Figur, mit allgemein bejahendem
Ober- und
allgemein verneinendem Unter- und
Schlußsatz (A
E E);
Sie findet sich schon bei Vergil unter dem
NamenCaltha luteola erwähnt. Das
Kraut und die
Blüten
(Gilkenkraut) riechen frisch
unangenehm balsamisch-harzig, schmecken bitterlich-krautartig, schwach salzig und waren früher offizinell. Die getrockneten
Strahlenblütchen benutzt man ihres schönen Aussehens wegen zu
Räucherpulvern und zuweilen zur
Verfälschung des
Safrans und
der Arnikablüten, auch färbt man
Butter und andre
Speisen mit denselben. Ein daraus hergestelltes Butterfärbemittel heißt
Merliton. Mehrere andre
Arten werden als
Zierpflanzen kultiviert.
Giuseppe, ital. Lustspieldichter, geb. 1815 zu
Florenz,
[* 8] hatte, wiewohl ganz und gar zum Theaterdichter prädestiniert, doch lange zu kämpfen, bis es ihm gelang, sein
Erstlingswerk: »Ricerca d'un marito«, zur Ausführung zu bringen. Nachdem
es gelungen (1852),
sah Calenzoli den Erfolg seines
Talents entschieden, und er ließ eine lange
Reihe meist einaktiger
Komödien folgen, welche das italienische Bühnenrepertoire wesentlich bereicherten, darunter:
»Due padri all' antica« (1853);
»Il sottoscala«, ein
Muster
geschickter Schürzung und
Lösung des
Knotens (1863);
»La spada di Damocle«,
»Padre Zappata«, »L'appigionasi«
(1876);
»Un ricatto« (1878);
»La via di mezzo«, »Le confidenze
innocenti« (1879) u. a.
TheatralischesGeschick, gute Charakterzeichnung und ein niemals gemeiner
Witz sind die Vorzüge dieser
Stücke.
Für die
Jugend schrieb er die trefflichen »Dialoghi e commedie per fanciulle«
(1874). Auch wurden zwei seiner
Stücke: »La festa della nonna« und »Le
orfanelle«, zu
Operetten für Erziehungsinstitute umgearbeitet.
Der PräsidentJackson erließ jedoch eine energische Proklamation gegen die Nullifikation und sendete Truppen nach Südcarolina,
bewog aber zugleich durch Milderung des Tarifs die vier Staaten zur Nachgiebigkeit. Calhoun legte sein Amt als
Vizepräsident nieder, wurde jedoch bald darauf wieder in den Senat gewählt und blieb fortan, ohne einer Partei anzugehören,
der eifrigste Verteidiger der Interessen der Südstaaten und der Sklaverei. 1838 hielt er seine berühmte Rede über den Abolitionismus,
gegen welchen er mehrere gehässige Gesetze durchsetzte. 1841 vom PräsidentenTyler zum Staatssekretär
ernannt, bewirkte er, um das Gebiet der Sklavenstaaten auszudehnen und ihnen dadurch ihr Übergewicht in der Union zu sichern,
die Annexion von Texas und half im Interesse der Südstaaten den Krieg gegen Mexiko
[* 12] schüren. 1845 führte er den Vorsitz in der
zu Memphis von den Sklavenstaaten abgehaltenen Konvention, in welcher der Süden seine Nullifikationsdoktrin
wiederholte.
Als nach dem Krieg mit Mexiko zwischen den Nord- und Südstaaten ein Streit entstand wegen der Organisierung des gewonnenen
Landes, forderte Calhoun, obwohl durch Krankheit gebrochen, im Senat für den Süden geradezu die Trennung von der Union. Eine zweite,
weit drohendere Rede arbeitete er schriftlich aus und ließ sie verlesen. Während dieser Kämpfe starb
er in Washington.
[* 13] Er war ein staatsmännische Genie, in seinem Privatleben ein fleckenloser Charakter; aber er schleuderte
durch die Doktrin von der Berechtigung, bez. Notwendigkeit der Sezession eine Brandfackel in die Union, welche den Bürgerkrieg
entzündet hat. Seine Werke, enthaltend die Reden und andre öffentliche Arbeiten sowie die »Disquisition on government«, wurden
herausgegeben von Craillé (New York 1856, 6 Bde.).
Vgl. v. Holst, John Calhoun. Calhoun (Bost. 1882).