Cälatur
(lat., v. caelum, »Grabstichel«),
die Bildnerei in Metall, welche durch die Kunst des Ziselierens ihre höchste Vollendung erlangte, bei den Griechen Toreutik (s. d.) genannt.
(lat., v. caelum, »Grabstichel«),
die Bildnerei in Metall, welche durch die Kunst des Ziselierens ihre höchste Vollendung erlangte, bei den Griechen Toreutik (s. d.) genannt.
grossier (spr. kalkähr grossjeh), s. v. w. Grobkalk, s. Tertiärformation. [* 2]
Fersenbein. ^[= s. Fuß.]
1) Jan Joest von, Maler, geboren um 1460, war zwischen 1505 und 1508 in Kalkar (Herzogtum Kleve) thätig, wo er in der Nikolaikirche den Hauptaltar mit 20 Darstellungen aus der heiligen Geschichte schmückte. Er ist wahrscheinlich nicht dort, sondern in Holland geboren und starb 1519 in Haarlem. [* 3]
2) Johannes Stephan von, Maler, geboren um 1499 zu Kalkar, lernte anfangs in Dordrecht [* 4] und wurde später Schüler Tizians in Venedig, [* 5] wohin er sich um 1536 begab. Er schloß sich in seinen Bildnissen eng an die Venezianer, später auch an Raffael an. Zwei beglaubigte Bildnisse besitzen das Louvre in Paris [* 6] und die Berliner [* 7] Galerie. Er starb 1546 in Neapel. [* 8]
(lat.), Kalk;
Calcaría acetica, essigsaurer Kalk;
Calcaría carbonici, kohlensaurer Kalk;
Calcaría chlorata, hypochlorosa, oxymuriatica, Chlorkalk; [* 9]
Calcaría extincta hydrica, gelöschter Kalk, Calciumhydroxyd;
Calcaría hydrochlorata, muriatica, Chlorcalcium;
Calcaría phosphorica, phosphorsaurer Kalk;
Calcaría soluta, Lösung von gelöschtem Kalk in Wasser, Kalkwasser;
Calcaría sulfurata, Kalkschwefelleber;
Calcaría sulfurica, schwefelsaure Kalk, Gips; [* 10]
Calcaría sulfurica usta, gebrannter Gips;
Calcaría usta viva, gebrannter Kalk, Calciumoxyd.
L.
(Pantoffelblume),
Gattung aus der
Familie der Skrofulariaceen,
Kräuter oder
Halbsträucher mit quirl- oder
gegenständigen Blättern und schönen, eigentümlich geformten, gelben, weißen oder roten, vielfach nüancierten und verschiedenartig
gezeichneten, blattwinkel- oder endständigen
Blüten. Sie sind in
Südamerika
[* 11] heimisch, teils in den
Ländern westlich der
Andes, teils im äußersten
Süden des
Kontinents und auf den benachbarten
Inseln; einige wachsen in der
Nähe der
Küste, andre viele
Tausend
Fuß hoch auf den Hochplateaus. Die reichlich blühenden
Kalceolarien werden in vielen
Arten,
Varietäten und Hybriden (besonders von Calceolaria corymbosa
R.
P., Calceolaria crenatiflora
Car. und Calceolaria arachnoidea
Grah.) bei uns als
Zierpflanzen kultiviert und zeichnen sich besonders durch die prachtvolle Färbung der
Blüten aus. Man kultiviert die krautigen
Arten in Töpfen und benutzt die strauchigen (besonders
Varietäten von Calceolaria rugosa
R. P.) zum Auspflanzen.
s. Devonische Formation. ^[= (nach der engl. Grafschaft Devonshire genannt, auch rheinische Formation, jüngeres Übergangsgebirg ...]
(lat.), der bis über die Knöchel reichende geschlossene Schuh der alten Römer. [* 12] Er war bei den Patriziern von rotem, bei den Senatoren, Rittern und Bürgern von schwarzem Leder und gehörte zur zeremoniellen Tracht, während man sich im gewöhnlichen Leben der Soleae oder Sandalen [* 13] (s. d.) bediente.
(ital., spr. kaltscho, »Fußstoß«),
Art Ballspiel, in Italien [* 14] bei Freudenfesten üblich, wobei die Spieler den Ball mit dem Fuß fortstoßen.
s. Marmor. ^[= (Marmelstein, Urkalkstein zum Teil, körniger Kalkstein), kristallinisch-körniges Aggregat ...]
s. v. w. Kalkspat. ^[= Mineral aus der Ordnung der Carbonate, kristallisiert rhomboedrisch und tritt in ungemein ...] [* 15]
Ca, Metall, findet sich nicht gediegen in der Natur, aber viele seiner Salze (Kalksalze) gehören zu den verbreitetsten Körpern der Erdrinde. Kohlensaurer Kalk bildet den Kalkstein, den Marmor, die Kreide [* 16] und mehrere Mineralien [* 17] und findet sich gelöst in den meisten Quell- und Flußwassern, schwefelsaure Kalk bildet den Gips und Anhydrit, phosphorsaurer Kalk den Apatit [* 18] und Phosphorit, kieselsaurer Kalk ist ein Bestandteil vieler Mineralien, Fluorcalcium findet sich als Flußspat, [* 19] Chlorcalcium in Mineralwässern.
Das Meer ist reich an Kalksalzen und in allen Pflanzen und Tieren sind dieselben weit verbreitet. So bildet phosphorsaurer Kalk die Knochen, [* 20] kohlensaurer Kalk die Korallen, [* 21] Schnecken-, Muschel-, Eierschalen, den Panzer der Krebse und Stachelhäuter [* 22] etc. Man erhält Calcium durch Erhitzen von Jodcalcium mit Natrium im fest verschlossenen Gefäß [* 23] oder von Chlorcalcium mit Zink und Natrium und Abdestillieren des Zinks aus der entstandenen Zinkcalciumlegierung; auch kann man Calcium durch Elektrolyse [* 24] aus Chlorcalcium gewinnen. Es ist hellgelb, stark glänzend, mit hakigem, etwas körnigem Bruch, Atomgewicht = 39,9, spez. Gew. 1,58, von der Härte des Kalkspats, hält sich an trockner Luft ziemlich gut, oxydiert aber schnell in feuchter Luft und zersetzt das Wasser unter stürmischer Wasserstoffentwickelung; in der Rotglut verbrennt es an der Luft mit gelbem Licht. [* 25] Es ist zweiwertig, und sein Oxyd ist der Kalk CaO. Es wurde 1808 von Davy durch Elektrolyse zuerst dargestellt.
chloratum, Calciumchlorid, Chlorcalcium;
Calcium chloratum oxydatum, Calciumoxyd, gebrannter und ungelöschter Kalk;
Calcium chloratum oxydatum hydratum, Calciumhydroxyd, gelöschter Kalk;
Calcium chloratum sulfuratum, Calciumsulfuret, Schwefelcalcium.
(Chlorcalcium, fälschlich salzsaurer Kalk genannt) CaCl2 findet sich in der Natur als Bestandteil des Meerwassers und vieler Mineralwässer, bildet mit Chlormagnesium das Mineral Tachydrit, mit phosphorsaurem Kalk den Apatit und entsteht beim Behandeln von kohlensaurem Kalk mit Salzsäure. Um reines Calciumchlorid zu gewinnen, versetzt man die Lösung mit etwas Chlorkalk, digeriert mit Kalkmilch, um Eisen- und Manganoxyd und Magnesia zu fällen, filtriert und neutralisiert mit reiner Salzsäure.
Als Nebenprodukt erhält man Calciumchlorid beim Ammoniaksodaprozeß, bei der Verarbeitung der Chlorbereitungsrückstände, bei der Darstellung von chlorsaurem Kali und von Ammoniak aus Salmiak. Es ist farblos, schmeckt bitterlich scharf, kristallisiert aus sehr konzentrierter Lösung mit 6 Molekülen Kristallwasser, ist äußerst zerfließlich, löst sich in Wasser unter beträchtlicher Temperaturerniedrigung und gibt, mit Schnee [* 26] bei 0° gemischt, eine Kälte von -48°. Zur Bereitung von Kältemischungen geeignet erhält man das Calciumchlorid, wenn man die Lösung verdampft, bis sie bei 130° siedet, dann erkalten läßt und im Moment des Erstarrens stark schüttelt.
Die Kristalle [* 27] schmelzen bei 29° und verlieren im luftleeren Raum über Schwefelsäure [* 28] oder bei 200° 4 Moleküle Kristallwasser. Dies wasserärmere Calciumchlorid dient in Form einer lockern Masse zum Trocknen der Gase. [* 29] Erhitzt man das Calciumchlorid noch stärker, so wird es wasserfrei, schmilzt dann und erstarrt zu einer weißen, durchscheinenden Masse (geschmolzenes Calciumchlorid), welche sich in Wasser unter starker Wärmeentwickelung löst und alkalisch reagiert, weil sich beim Schmelzen etwas Salzsäure verflüchtigt und Calciumoxyd gebildet hat. Das geschmolzene Calciumchlorid ist ebenfalls sehr hygroskopisch und dient besonders zum Entwässern von Flüssigkeiten. 100 Teile Wasser lösen bei 10° 63,35 Teile, bei 40° 120,48 Teile, bei 60° 138,39 Teile. Eine Lösung von
50 | Teilen Calciumchlorid in | 100 | Teilen Wasser siedet bei | 112 | Grad |
100 | " " " | 100 | " " " " | 128 | " |
200 | " " " | 100 | " " " " | 158 | " |
325 | " " " | 100 | " " " " | 180 | " |
10 Teile Alkohol lösen 7 Teile Calciumchlorid, und diese Lösung gibt in der Kälte Kristalle von Chlorcalciumalkoholat, welches durch Wasser zersetzt wird. Auch mit ¶
Holzgeist, Amylalkohol, Aceton bildet Calciumchlorid ähnliche Verbindungen. Man benutzt, wie schon erwähnt, Calciumchlorid zum Trocknen von Gasen und Flüssigkeiten und füllt es zu diesem Zweck in Röhren, [* 31] durch welche man die Gase leitet (Chlorcalciumröhren); auch stellt man es auf Schalen oder Tellern in Schränken auf, um Bonbons und Zigarren trocken zu machen oder zu erhalten. Lösungen von Calciumchlorid dienen als Bäder, um Flüssigkeiten längere Zeit gleichmäßig zu erhitzen, da sie sich bis 180° leicht bei jeder beliebigen Temperatur siedend erhalten lassen.
Man benutzt Calciumchlorid auch zur Konservierung der Steine, welche zuerst mit Wasserglas-, dann mit Chlorcalciumlösung getränkt werden und dadurch einen fest haftenden Überzug von Kalksilikat erhalten. Anstriche mit Kalkmilch und Chlorcalcium schützen Holzwerk vor leichter Entzündung. Lösungen von Calciumchlorid sind zum Besprengen der Straßen empfohlen worden, weil das Calciumchlorid beständig aus der Luft Feuchtigkeit anzieht und daher den Staub unterdrückt; auf kalkreichen Straßen genügt natürlich ein Besprengen mit Salzsäure. Ferner dient Calciumchlorid zur Darstellung von Steinbühler Gelb und, da es Stärkemehl löst, als Appreturmittel, in Alizarin- und Zuckerfabriken, zur Darstellung von Chlorbaryum, Annaline (fein verteilter Gips), als Zusatz zu Dungmitteln, zu Kältemischungen etc.