»Lo
Spirito Folletto« begründete. Nach der
Revolution verlebte er sechs Jahre in der
Verbannung, korrespondierte von
Paris
[* 2] aus
in mehrere italienische
Blätter und schrieb seinen als
Bild französischen
Lebens geschätzten
Roman »Il Proscritto« (1853;
deutsch von
Flor, Berl. 1868). Ins Vaterland zurückgekehrt, bekleidete er eine
Reihe von
Jahren hindurch hervorragende
Stellen in der öffentlichen
Verwaltung, wurde
Podesta von
Treviso, auch
Präfekt von
Udine und Parlamentsmitglied, zog sich dann
aber auf eine ländliche Besitzung,
Villa Saltore bei
Treviso, zurück. Er veröffentlichte zunächst agronomische Werke voll
gesunder wirtschaftlicher
Ansichten und gereifter Lebensanschauung, wie: »La vita campestre« (neue Ausg.,
Mail. 1870),
»Bozzetti
morali ed economici«
(Treviso 1869) und »Le
[* 3] cronache di villaggio«
(Mail. 1872). Sodann ließ er seinem
ersten
Roman noch einige beachtenswerte andre
Produkte dieser Art folgen: »Il
dolce far Diente«
(Mail. 1869),
ein
Bild venezianischen
Lebens aus dem vorigen jahrhundert;
»Il convento« (das. 1883) u. a.
Den Werken Caccianigas sind Leichtigkeit des
Stils und eine im besten
Sinn volkstümliche Ausdrucksweise eigentümlich.
Ein
Bericht von ihm über die
PariserAusstellung erschien unter dem
Titel
»Novità dell' industria applicate alla vita domestica«
(1878).Vier Jahre lang gab Caccianiga auch einen »Almanacco d'un eremita«
(seit 1870) heraus, der sehr populär in
Italien
[* 4] wurde.
(spr. katschi-),Giulio,
Komponist, geboren um 1550 zu
Rom,
[* 5] stand von 1564 an als
Sänger im
Dienste
[* 6] des
Hofs zu
Florenz
[* 7] und wurde hier Mitglied jenes
Kreises im Bardischen
Haus, welcher die Wiederbelebung des antiken
Musikdramas sich zur Aufgabe gemacht hatte. Er beteiligte sich an den Bestrebungen jener
Gesellschaft teils durch die künstlerische
Ausbildung der von einem ihrer Mitglieder, Vincenzo
Galilei, gleichsam neuentdeckten Vokalformen des ariosen und recitativischen
Einzelgesanges
(Monodie), teils als
Komponist der
Dramen: »Il combattimento d'Apolline col serpente« von
Bardi (1590),
»Dafne« und »Euridice«
von Rinuccini (1594 und 1600, beide auch von
Peri komponiert) und »Il rapimento di Cefalo« von
Chiabrera. Neben diesen
Arbeiten,
in denen der Recitativstil vorherrscht, veröffentlichte er noch »Nuove musiche«
(Flor. 1601), eine Sammlung von Einzelgesängen, in denen der ariose
Stil auf seiner derzeit höchsten
Ausbildungsstufe erscheint, und deren Vorrede wegen der dort gegebenen Vortragsanweisungen als die älteste Kunstgesangschule
gelten darf.
Ort und Zeit seines
Todes sind unbekannt; doch war er, wie die von ihm unterzeichnete Vorrede einer spätern
Ausgabe
des letztgenannten Werkes beweist, noch am
Leben und hatteFlorenz nicht verlassen. Ein Neudruck
der »Euridice« befindet sich in den
Publikationen der
Gesellschaft für Musikforschung (hrsg. von
Eitner, Berl. 1881, Bd. 10).
span.
Provinz, nördlicher Teil von
Estremadura, grenzt im N. an die
ProvinzenSalamanca und
Avila, im O. an
Toledo,
[* 8] im
S. an
Badajoz, im
W. anPortugal
[* 9] und hat einen Flächenraum von 20,755 qkm (376 QM., nächst
Badajoz
die größte spanische
Provinz). Das Land wird vom
Tajo in zwei Teile von verschiedenem
Charakter geschieden. Der nördliche
Teil wird von der
Kette des kastilischen Scheidegebirges mit den Gebirgsstöcken der
Sierra de
Gredos (s. d.) und der
Sierra
de Gata (2300 m, mit dem durch seine
Felsenwildnis und die Roheit seiner Bewohner bekannten
Val de Hurdes)
durchzogen, ist bewaldet, gut bewässert und fruchtbar, namentlich an
Wein.
Der südliche Teil, meist
Plateau, enthält
Ausläufer der
Berge von
Toledo, darunter die
Sierra de
Guadalupe (1559 m),
Sierra de
San Pedro etc., ist kahl und trocken, trägt aber
Getreide
[* 10] und ernährt viel Vieh. Hauptfluß ist der
Tajo
mit seinen zahlreichen, im
Sommer großenteils ausgetrockneten Nebenflüssen, darunter Tietar und
Alagon im N.,
Almonte und
Salor im S. Das
Klima
[* 11] ist im ganzen gesund, doch ist wegen der häufigen Temperaturwechsel und der kühlen
Nächte das
Wechselfieber nicht selten.
Die
Bevölkerung
[* 12] beläuft sich auf (1878) 306,594 Einw. (1883 auf
318,125 berechnet) und ist sehr dünn (15 Einw. auf 1 qkm).
Die landwirtschaftlichen Verhältnisse sind trotz der
Fruchtbarkeit des
Bodens keine günstigen; der kleine und mittlere Grundbesitz
sind selten. Das Land gehört meist großen Grundbesitzern, wird wenig melioriert und viel als Viehweiden
benutzt. Die
Viehzucht
[* 13] ist ansehnlich
(Schafe,
[* 14]
Rinder,
[* 15]
Pferde
[* 16] und wegen ihres
Fleisches geschätzte
Schweine)
[* 17] und liefert
Wolle,
Käse und
Schinken.
(franz., spr. kascheh),Petschaft,
Siegel, Gepräge,
Stempel. ^[= # Werkzeug, welches auf der einen Fläche mit erhabenen oder vertieften Figuren, Buchstaben u. ...]
(Kachéu,Cacheo), portug. Handelsfaktorei in
Senegambien, am
SãoDomingo, 15 km vom
Meer, mit einem schlechten
Fort und 15,000 Einw., worunter sehr wenige Portugiesen;