Orleans Picayune« und
Kommis in einem Baumwollgeschäft. Der Erfolg, den er mit seinen
Skizzen aus dem Kreolenleben
Louisianas
(»Old Creole days«,
New York 1879) erzielte, bestimmte ihn, sich nun ganz dem litterarischen
Beruf hinzugeben. Es folgten der
Roman »The Grandissimes« (1880),
die
Novelle
»MadameDelphine« (1881) u. a. Cable ist ein
echter Dichter, wenn auch von Effekthascherei nicht ganz freizusprechen. Auch hat er eine vom Zensusamt veröffentlichte
Geschichte seiner
HeimatNew Orleans verfaßt.
Frio,Kap an der
Küste von
Brasilien,
[* 3] 23° 0' 42'' südl.
Br., 41° 57' westl. L. v. Gr., gebildet durch den
steilen
Abfall eines 394 m hohen Felseneilandes, welches ein enger, von Felswänden eingefaßter
Kanal
[* 4] vom
Festland trennt.
Dabei das Städtchen Cabo Frio, an einem
Kanal, der die Araruama-Lagune mit
dem
Meer verbindet, bereits 1575 gegründet, mit gutem
Hafen,
Kloster,
Hospital,
Fischerei
[* 5] und Küstenhandel.
(Cabot), 1)
Giovanni oder
John, berühmter Seefahrer, Zeitgenosse des
Kolumbus und Entdecker
des nordamerikanischen
Festlandes, wurde um 1420 zu
Genua
[* 7] geboren und siedelte nach
Venedig
[* 8] über, von wo ihn Handelsverbindungen
etwa 1475 nach
Bristol in
England führten, das ihm zur zweiten
Heimat wurde. Die Schiffahrtsverbindungen
Bristols mit
Island
[* 9] veranlaßten ihn zu
Fahrten nach N. und W., wobei er, schon von 1490 an, bestrebt war, einen Weg nach
Kathai
(China)
[* 10] zur
See zu finden.
Nach mehreren vergeblichen
Versuchen entdeckte er endlich also vor
Kolumbus, das amerikanische
Festland, das er
Terra de prima
Vista nannte, und davor die St. Johnsinsel.
Höchst wahrscheinlich war es ein Teil von
Labrador, den er gefunden.
Zu einer neuen
Reise in den westlichen
Meeren erhielt er von König
Heinrich VII. ein
Patent, welches ihm das
Handelsmonopol
in den zu entdeckenden
Ländern verlieh. Im Mai 1497 segelte er mit vier
Schiffen, begleitet von seinem Sohn
Sebastian, ab,
fand abermals das amerikanische
Festland (dieKüste von
Labrador, etwa unter 56-57° nördl.
Br.) und nahm
es für
England in
Besitz. Im
August desselben
Jahrs langte er wieder in
Bristol an in der festen Überzeugung, »das
Land des Großchans«
auf westlichem Wege gefunden zu haben. Er starb 1498.
2) Sebastiano, der ebenbürtige Sohn des vorigen, geb. 1473 zu
Venedig, trat mit Erfolg in die Fußstapfen
des
Vaters. Er entdeckte 1498
Neufundland, das er nach dem
Reichtum an
KabeljausTerra de Bacalao nannte, segelte an der
Küste
der heutigen
Vereinigten Staaten
[* 11] nach S. bis in die Gegend
Carolinas und kehrte dann zurück. Von
Spanien
[* 12] aus suchte man nun
den in
England spärlich unterstützten kühnen Seefahrer zu gewinnen, was auch wirklich auf kurze Zeit (1512-16) gelang,
bis ihn
Heinrich VIII. nach
England zurückberief.
Abermals von
Bristol 1517 aus segelnd, war er für die Auffindung einer nordwestlichen Durchfahrt thätig und entdeckte zuerst
die
Straße und
Bai, welche jetzt denNamenHudsons tragen, während ihm die
Ehre gebührt, als der
erste in
jene Gegenden vorgedrungen zu sein. Von
Karl V. nach
Spanien berufen und als Piloto mayor angestellt, unternahm er in dessen
Auftrag von 1526 bis 1530 eine
Reise nach
Südamerika,
[* 13] die ihn nach der
Magelhaensstraße, in den
La Plata und
der brasilischen
Küste entlang führte. Er hatte dabei wiederholt mit
Meuterei seiner
Mannschaft zu kämpfen, die ihn verhinderte,
diese
Reisen fruchtbringender zu gestalten, als sie ausfielen.
Seine selbst niedergeschriebene
Reisebeschreibung hat sich nicht erhalten, wohl aber eine Weltkarte, auf der er seine
Reisen
verzeichnete. Caboto war einer der tüchtigsten Kosmographen und Seefahrer seiner Zeit, dessen
Verdienste erst neuerdings gebührend ans
Licht
[* 14] gestellt wurden. Er starb um 1557 in
London.
[* 15]
Auf der nun nach
Ostindien
[* 17] gerichteten
Fahrt hatte dieFlotte durch viele
Stürme zu leiden, und mit der
Hälfte der
Schiffe
[* 18] und deren
Mannschaft ging auch der berühmte
BartholomäusDiaz zu
Grunde. Mit dem Rest segelte Cabral die Ostküste
von
Afrika
[* 19] hinauf, landete zunächst in
Mosambik, von welcher
Insel er zuerst eingehendere
Kunde gab, ging hierauf nach
Kalikat,
beschoß diese Stadt wegen einer erlittenen
Beleidigung, schloß
Handelsverträge mit den
Fürsten von
Kotschin
und
Kananor und lief mit reichen
Ladungen wieder im
Hafen von
Lissabon ein. Bei den darauf folgenden Seeunternehmungen
wird Cabrals
Name nicht mehr genannt. Er starb um 1526. Seine
Reisen finden sich beschrieben in Ramusios
»Navigazioni e viaggi« (Vened. 1563, 3 Bde.;
neuer
Abdruck 1835).
geheimen begünstigt, bald nach Lissabon zurück und übte nun als Minister des Innern unumschränkte Gewalt. Er benutzte diese
zwar zur Herstellung der Ordnung und zu manchen zweckmäßigen Einrichtungen und Verordnungen, regierte aber sehr willkürlich,
verschleuderte die Staatsgelder, führte drückende Steuern ein, mißachtete die Unabhängigkeit der Gerichte und machte sich
dadurch so verhaßt, daß wiederholt Unruhen ausbrachen. Infolge eines Aufstandes zu Oporto mußte
er seine Entlassung nehmen und sich flüchten, kehrte jedoch bald wieder zurück, stand 1847 an der Spitze des chartistischen
Wahlausschusses, ging im Oktober 1848 in außerordentlicher Mission nach Madrid,
[* 23] saß nach seiner Rückkehr im Januar
in den Cortes und ward Ende Mai 1849 von der Königin mit der Bildung eines Ministeriums beauftragt. Er regierte wieder in der
frühern Weise, zum Ruin namentlich der Finanzen. Ein von Saldanha erregter Aufstand beraubte ihn endlich seines Ministerpostens
und nötigte ihn zur Flucht nach England. Er kehrte jedoch im Februar 1852 nach Lissabon zurück und war
1859-61 portugiesischer Gesandter in Brasilien. Seitdem lebte er zurückgezogen und bekleidet nur noch die Ämter eines Staatsrats
und Präsidenten des höchsten Verwaltungstribunals.