Eva von, geb. 1670 zu
Eschwege, führte in
Eisenach
[* 6] als Hofdame zehn Jahre lang ein weltliches
Leben, trennte sich 1697 von ihrem Mann und stiftete 1702 zu
Allendorf eine philadelphische
Societät, deren
Kern außer ihr
Winter, Appenfelder und zwei
Fräulein v.
Kalenberg bildeten. Hier schlugen chiliastische
Schwärmerei und die mystische
Lehre
[* 7] von der geistlichen
Ehe in grauenhafte Hurerei und
Gotteslästerung um. Von
Allendorf ausgewiesen, ging
die
Gesellschaft 1704 nach Sasmannshausen, trat, dort entdeckt, in
Köln
[* 8] zur katholischen
Kirche über, begann aber das alte
Wesen von neuem in Lüde bei
Pyrmont, trennte sich dann, zu schwerer
Strafe verurteilt, und löste sich in
Altona
[* 9] auf.
Eva führte
jetzt wieder ein ehrbares
Leben und starb nach 1717.
»Lexilogus, oder Beiträge zur griechischen Worterklärung, hauptsächlich für
Homer und Hesiod« (Bd. 1, Berl.
1818, 4. Aufl. 1825; Bd. 2, 1825, 2. Aufl.
1860);
»Ausführliche griechischeSprachlehre« (Bd. 1, das.
1819, 2. Aufl. 1830; Bd. 2, 1825-27, 2. Aufl.,
mit Zusätzen von
Lobeck, 1839);
»Mythologus, oder gesammelte Abhandlungen über die
Sagen des
Altertums« (das. 1828-29, 2 Bde.).
Von 1807 bis 1810 gab Buttmann mit
Wolf das
»Museum der Altertumswissenschaft« heraus. Seine Fortsetzung des Spaldingschen Quintilian
erschien in
Leipzig
[* 16] 1816, ein verbesserter
Abdruck der von Mai aufgefundenen
Scholien zur
»Odyssee« in
Berlin 1821. Mit
Biester edierte Buttmann »Platonis dialogi IV« (5. Aufl.,
Berl. 1830); ferner allein: Sophokles'
»Philoktetes« (das. 1822) und
Aratos' »Phaenomena« (das. 1826);
auch besorgte er die
Wiederherausgabe der Spaldingschen »Midiana« des
Demosthenes (das. 1823, 5. Aufl. 1864) und
die ersten beiden
Bände von
Heindorfs »Platonis dialogi selecti« (das.
1827-29).
JohannFriedrich,
Organist und Musikschriftsteller, geb. zu Bindersleben bei
Erfurt,
[* 19] bekleidete
von 1684 an verschiedene Organistenstellen in dieser Stadt, zuletzt die der Predigerkirche. Er starb daselbst.
Außer einer Anzahl von
Kompositionen für
Orgel und
Klavier hinterließ er die
Schrift
»Ut, re, mi, fa, sol, la, tota musica
et harmonia aeterna«
(Erfurt 1717), in welcher er als einer der letzten Verteidiger der von
Mattheson angegriffenen
Solmisation (s. d.) auftritt.
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