mit ihren Nachbarn, von denen sie gehetzt und vernichtet werden. Sie sind hager und klein von
Statur (etwa 1½ m hoch), dabei
von großer Häßlichkeit der Gesichtszüge, sonst aber wohlgebildet, äußerst gewandt und der unglaublichsten Anstrengung
fähig.
IhreFarbe wechselt zwischen Hellgelb und Dunkelbraun. Sie haben kurzes Wollhaar, dessen einzelne
Kräusel sich in zolllange Löckchen verlängern, welche herabhängen und bei vielen
Stämmen mit Sorgfalt gepflegt werden.
Ihrem
Wesen nach sind sie träge, roh, grausam, rauf- und raubsüchtig; doch zeichnen die
Frauen sich durch
Keuschheit aus,
und die nördlichen
Stämme stehen weit über den südlichen. Sie gehen ganz nackt, nur auf dem
Rücken
tragen sie ein feines
Fell. Sie leben in
Höhlen, Felsspalten, an einer Bergwand, in einem ausgehöhlten Ameisenhaufen etc.
oder in zerbrechlichen
Hütten
[* 2] aus
Matten und bauen höchstens etwas
Dacha oder wilden
Hanf zum
Rauchen. Sonst ist ihnen
Ackerbau
wie
Viehzucht
[* 3] fremd.
Haben sie kein
Wild, so nähren sie sich von Ameiseneiern,
Heuschrecken,
[* 4] wildem
Honig und den kleinen
Zwiebeln
der zahlreichen Irisarten ihres Gebiets. Wilde
Tiere fangen sie in
Gruben, durch giftiges
Wasser etc. Bei ihren Raubanfällen
bedienen sie sich fast ausschließlich der
Bogen
[* 5] und vergifteter, schnell tötender
Pfeile, die sie mit großer Sicherheit
auf 100-150
Schritt zu schießen verstehen. Früher waren
sie derSchrecken der Grenzdistrikten und noch
in neuerer Zeit fürchteten
Kolonisten wie
Hottentoten trotz ihrer eignen Feuergewehr die Raubanfälle der Buschmänner.
Alle Bemühungen
von
Gouverneuren,
Privatpersonen und
Missionären, die Buschmänner zu zivilisieren, sind an ihrem unüberwindlichen Hang zum vagabundierenden
Leben gescheitert.
Nur jung gefangen, sind einzelne treue und nützliche
Hirten der
Bauern geworden und haben sich für gute
Behandlung dankbar gezeigt. Sie haben eine unbestimmte
Vorstellung von einem höchsten
Wesen und eine noch unbestimmtere vom
Mein und
Dein. Die
Sprache
[* 6] der Buschmänner zerfällt in mehrere untereinander sehr stark differierende
Dialekte (Baroa, Khuai u. a.) und
repräsentiert den niedrigsten aller bis jetzt bekannten Sprachtypen.
Zahlwörter gibt es
nur für eins
und zwei; alles, was darüber hinausgeht, wird durch »viel« mit gleichzeitiger
Aufhebung der entsprechenden Anzahl
Finger ausgedrückt. An grammatischen
Formen scheinen fast nur Bezeichnungen des
Genitivs
und der
Mehrzahl vorhanden zu sein, welch letztere durch Wiederholung desWorts ausgedrückt wird. Am bezeichnendsten
sind aber die mißtönenden
Schnalzlaute, die fast in jedem
Wort vorkommen. Es gibt mindedesten fünf
Arten derselben,
und sie
scheinen im Buschmännischen heimisch und erst von da aus in das nicht damit verwandte Hottentotische, von letzterm aus in
einige der Kaffernsprachen eingedrungen zu sein. Da die
Sprache überall das Bestreben zeigt, harte und
schwer sprechbare
Laute mit weichern, geringere Muskelanstrengung erfordernden zu vertauschen, so darf man, nach
Bleek, in
denjenigen
Sprachen, die von rauhen und fast unaussprechlichen
Lauten voll sind, die altertümlichsten Sprachformen erblicken.
Durch
Bleeks (s. d.) Forschungen ist nebst der
Sprache auch die merkwürdigeMythologie und Tierfabel der
Buschmänner zuerst näher bekannt geworden. Bei Beginn der Kapansiedelung fanden sich die Buschmänner südlich
bis zu Ribeekskastel unter dem
Namen Sonqua, und die seltsamen
Zeichnungen an den
Wänden in ihren
Höhlen findet
man in fast
jedem Teil der
Kolonie. Gegenwärtig hat
sich ihre Zahl infolge der Vernichtungskriege holländischer
und englischer
Kolonisten gegen sie sehr verringert, und die fortschreitende
Kultur in Südafrika
[* 7] arbeitet emsig an ihrem gänzlichen
Untergang.
Marktflecken in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Smichow, 15 km nordwestlich von
Prag,
[* 9] mit einem kaiserlichen
Schloß, Bierbrauerei
[* 10] und reichen Steinkohlengruben (Kladno-Buschtiehrader Flözzug, 1883
Ertrag 17,8 Mill. metr. Ztr.).
Vonhat ein ansehnlicher Eisenbahnkomplex
Böhmens den
NamenBuschtiehraderEisenbahn erhalten, welcher
Prag
mit den wichtigsten Kohlenbecken des
Landes (bei
Kladno,
Rakonitz,
Komotau,
Falkenau etc.) verbindet und zugleich den Anschluß
an die sächsischen und bayrischen Staatsbahnen
[* 11] vermittelt. Der
Ort Buschtiehrad führte bis 1880 den
Namen Butzkow und hat seitdem den
früher auf das
Schloß beschränkten
Namen angenommen.
(Sinus), die Vertiefung zwischen den beiden weiblichen
Brüsten (s. d.);
auch die letztern selbst;
im alten deutschen
Recht und der biblischen Ausdrucksweise s. v. w. Frauensperson, wie: das
Erbe geht nicht außer dem Busen, solange ebenbürtiger
Busen vorhanden;
(der Pyxus der Griechen und Bucentius der
Römer),
[* 21]
Fluß in der unterital.
ProvinzCosenza, entspringt am
Monte Cocuzzo und vereinigt sich bei
Cosenza mit dem
Crati, welcher in den
Golf von
Tarent mündet. Im
Bette des
Busénto ist das sagenberühmte
Grab des Westgotenkönigs
Alarich (s. d.) und seines Streitrosses.
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