(spr. bürnjeh),Richard, holländ.
Maler, geb. 1826 im
Haag,
[* 2] bildete sich anfangs durch Selbststudium, dann
auf der
DüsseldorferAkademie; 1855 begab er sich nach
Belgien,
[* 3] wo er in
Brüssel
[* 4] und
Lüttich
[* 5] eine erfolgreiche Thätigkeit
entwickelte, später nach
Paris.
[* 6] 1866 kehrte er wieder nach
Holland zurück und beschäftigte sich dort
drei Jahre fast ausschließlich mit
Studien nach der
Natur. Seit 1869 lebte Burnier wieder in
Düsseldorf,
[* 7] wo er starb.
Burniers Gemälde zeichnen sich durch große Leuchtkraft der
Farbe und eine naturwahre Lichtwirkung aus, leiden aber bisweilen
an flüchtiger
Zeichnung und dekorativer Behandlung. Seine
Landschaften sind gewöhnlich mit
Rindvieh staffiert.
KarlPeter, Landschaftsmaler, geb. 1824 zu
Frankfurt
[* 8] a. M., studierte
Rechtswissenschaft, ward 1847
Doktor, ging 1848 nach
Italien
[* 9] und
Sizilien
[* 10] und ließ sich 1849 als
Advokat in seiner Vaterstadt nieder.
Bald darauf bereiste er
Algier und
Spanien
[* 11] und
ging 1850 nach
Paris, wo er zehn Jahre blieb und sich der
Landschaftsmalerei widmete. Burnitz ist ganz französisch
in seiner Auffassung; er gebietet über einen stimmungsvollen grauen
Ton, der freilich auch leicht matt und eintönig wird,
und versteht namentlich die
Fernen zu beherrschen und einen bedeckten
Himmel
[* 12] sich darüber ausdehnen zu lassen.
Staffage fehlt
fast gänzlich bei ihm, was neben der trübwolkigen
Stimmung seinen Bildern leicht einen melancholischen
Charakter gibt. Er hat auch Waldpartien gemalt, doch sind seine Flußufer, weit ausgedehnten
Felder etc. vorzüglicher, indem
es dem
Künstler zu sehr an scharfer
Zeichnung der
Bäume gebricht. Er lebt seit 1860 in
Frankfurt a. M.
(spr. bornli),Fabrikstadt im O. von
Lancashire
(England), malerisch gelegen am Zusammenfluß
von Calder und
Brun.
Die Stadt ist alt, wurde aber erst infolge der
Entwickelung der
Baumwoll- und Wollweberei von Bedeutung,
so daß die Einwohnerzahl von 28,700 im Jahr 1861 auf 58,751 im Jahr 1881 stieg.
Seine viel aufgelegten Schulbücher, die
»Méthode pour étudier la langue grecque« (Par. 1814, zuletzt
1882) und die
»Méthode pour étudier la langue latine« (das. 1840, 27. Aufl.
1879),
sowie die
Auszüge daraus, die
»Premiers principes de la grammaire grecque« (zuletzt 1879) und die
»Premiers principes
de la grammaire latine« (24. Aufl. 1883), werden noch jetzt in
Frankreich meist dem
Unterricht in den klassischen
Sprachen zu
Grunde gelegt. Wir nennen außerdem seine treffliche Übersetzung des
Tacitus (1827-33, 6 Bde.; zuletzt 1881) sowie
die Textrezension und Übersetzung von
Plinius' »Panegyricus« (1834, 3. Aufl. 1845).
Burnoufs durch streng methodisches
Verfahren und durch klare und anziehende
Darstellung ausgezeichnete
Arbeiten wirkten namentlich
nach zwei
Richtungen hin epochemachend: für das
Studium des
Buddhismus und für dasjenige des
Zendavesta.
Das
Pâli, die heilige
Sprache
[* 15] der südlichen Buddhisten, unterzog er im
Verein mit
Lassen in
Bonn
[* 16] der ersten eingehenden Untersuchung
in dem von beiden
Gelehrten zusammen herausgegebenen »Essai sur le
Pali« (Par. 1826),
worauf Burnouf allein noch weitere »Observations
grammaticales« (das. 1827) über das
Pâli folgen ließ. Als 1837 die
Société Asiatique in
Paris von
Mr.
Hodgson, dem englischen
Ministerresidenten in
Nepal, eine bedeutende Sammlung dort von ihm entdeckter buddhistischer Sanskrithandschriften
zum
Geschenk erhalten hatte, ging Burnouf mit
Eifer an die Untersuchung dieser
Manuskripte. Er erkannte in ihnen bald die ältesten
Schriften der nördlichen Buddhisten und konnte aufGrund derselben schon 1844 sein ausgezeichnetes Werk
»Introduction à l'histoire du Bouddhisme indien« (2. Aufl.
1876) veröffentlichen, dem später noch die Übersetzung des
»Lotus de la bonne loi« aus dem
Sanskrit nachfolgte (nach seinem
Tod hrsg. von
Mohl, Par. 1852).
Schon vorher hatte Burnouf seine
Aufmerksamkeit der ältesten religiösen Litteratur der
Iranier zugewendet, wie sie in dem sogen.
Zendavesta bewahrt ist. Er gab den wichtigsten Teil desselben, den
»VendidadSadé«,
lithographiert heraus (Par. 1829-43); namentlich aber stellte er in seinem vortrefflichen »Commentaire
sur le Yacna« (das. 1833) zum erstenmal genau den
Charakter der Zendsprache fest und rekonstruierte ihre grammatischen
Formen durch den
Vergleich mit dem
Sanskrit.
Hieran schlossen sich noch »Études sur la langue et les textes zendes«
(Par. 1840-50). Einen bedeutenden Fortschritt in der Entzifferung der mit dem
Zend nahe verwandten altpersischen
Sprache, wie
sie in den Keilinschriften der Achämeniden vorliegt, machte in seinem
»Mémoire sur deux inscriptions cunéiformes«
(Par. 1836).
Endlich hat auch mehrere
Arbeiten auf dem Gebiet der eigentlichen Sanskritlitteratur veröffentlicht, namentlich
eine
Ausgabe und Übersetzung des »Bhâgavata
Purâna« (Par. 1840-47, 3 Bde.).
MaxMüller,
Goldstücker,
Gorresio,
Nève und andre bedeutende
Orientalisten sind
Schüler Burnoufs.