Entlassung des russischen
Agenten zu bewegen, u. ward nach
Simla zurückberufen, wo
er denGeneralgouverneur mit Vorbereitungen
beschäftigt fand,
Schah Sudschah in
Afghanistan
[* 2] wieder einzusetzen. Nachdem dies im
September 1839 gelungen, wurde Burnes, der
inzwischen zum
Ritter und
Oberstleutnant ernannt worden war, politischer
Agent der englischenRegierung in
Kabul und fand hier bei dem
Aufstand der Afghanen seinen
Tod. Während seines Aufenthalts in
Kabul 1836-38 hatte er
die Materialien zu seinem reichhaltigen Werk »Cabool, being a narrative of a journey
to and residence in that city« (Lond. 1842; deutsch, Leipz. 1843)
gesammelt.
Seine
Verteidigung der souveränen Macht der schottischen
Krone (gegen
Buchanans berühmtes Werk
»De jure regni apud
Scotos«) erwarb ihm die
Gunst König
Karls II., die er aber durch seinen
Freimut und seinen antipapistischen
Eifer bald wieder
verscherzte. Nach Niederlegung seines Lehramtes zu
Glasgow (1673) wurde er
Kaplan des
Master of the
Rolls inLondon
[* 5] und erwarb
sich als entschiedener Gegner des katholischen
Kultus einen
Namen. Die Successionsrechte
Jakobs I. bestritt
Burnet öffentlich, daher begab er sich, als jener 1685 den
Thron
[* 6] bestieg, auf
Reisen und ward in
Holland vertrauter
RatWilhelms vonOranien, für welchen er in
Flugschriften wirkte.
Dennoch wählte ihn der König 1699 zum
Erzieher des
Herzogs von
Gloucester, des mutmaßliche Thronerben, welcher aber früh
starb. Burnet verwendete sein
Einkommen meist für wohlthätige
Zwecke, wobei er keinen Unterschied der
Nation,
Sekte oder
Partei
machte. Bei seinem
Tod reichte sein
Nachlaß eben hin, um seine
Schulden zu bezahlen. Für
seine »History of the reformation of the church of
England« (Lond. 1679-1714, 3 Bde.;
neue Ausg. 1880, 2 Bde.) ward ihm
vom
Parlament eine Danksagung votiert. Seine »History of his own time«
(hrsg. von seinem SohnThomas Burnet, Lond. 1723-24, 2 Bde.;
neue Ausg. mit den in der ersten unterdrückten
Stellen und Anmerkungen, Oxf. 1823, 6 Bde., 1839 wiederholt;
1883, 1 Bd.) enthält schätzbare Beiträge zur Geschichte der
englischen
Revolution.
2)
John, schott.
Maler und Kupferstecher, geb. zu
FisherRow bei
Edinburg, erwarb sich, als Kupferstecher 1805 nach
London gelangt, namentlich durch die Wiedergabe der Hauptwerke seines
Freundes und Landsmanns
WilkieRuf, ging aber 1813 nach
Paris,
[* 7] um nach den Meisterwerken des
Louvre zu studieren, worauf er die Rassaelschen
Kartons (damals zu
Hampton Court, jetzt
im
SouthKensington-Museum) u. a. im
Stich herausgab. Als
Maler schuf er kleine Genrebilder: die
Invaliden
von
Greenwich, die kleinen
Vögel,
[* 8] das
Brettspiel etc. Auch als Schriftsteller war er von 1815 bis 1830 thätig, indem er in
fünf Lehrbüchern Unterweisung über verschiedene Kunstzweige gab. Er starb in
London.
(spr. bornet), ansehnlicher
Fluß in der britisch-austral.
KolonieQueensland, entsteht am
Südabhang der Daweskette und fällt nach vielfach gewundenem
Lauf unterhalb Bundaberg, wohin
Schiffe
[* 9] von 500
Ton. gelangen
können, in den
StillenOzean.
2)
Frances (nachherige
Madame d'Arblay), engl. Romanschriftstellerin, Tochter des vorigen, geb.
war eine Zeit lang Kammerfrau bei der Gemahlin
Georgs III., heiratete 1793 einen französischen
Emigranten,
d'Arblay, ging mit ihm 1802 nach
Paris, 1812 nach
England zurück und starb in
Bath.
Ihre auch ins Deutsche
[* 15] übersetzten
und noch jetzt aufgelegten
Romane: »Evelina« (Lond. 1773),
»Cecilia« (das. 1782),
»Georgina« (das. 1789) und »Camilla«
(das. 1797) waren ihrer Zeit Moderomane und sind noch jetzt als lebendige
Darstellungen der damaligen sozialen Zustände in
den höhern
Kreisen wertvoll. Der
Roman »The
Wanderer« (Lond. 1814) steht den frühern weit nach. Über das
Leben ihren
Vaters
veröffentlichte sie »Memoirs of
Dr. Burney« (Lond. 1831, 3 Bde.).
Die nach ihrem
Tod erschienenen »Diary and letters of
Madame d'Arblay« (Lond. 1846, 7 Bde.; 2. Aufl.
1854) bieten manches
Interessante, doch wird es von
Details fast erdrückt. - Auch ihre Halbschwester Sarah Harriet Burney versuchte
sich in
Romanen, obschon mit weniger Erfolg.
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