(vom ital. burla,
»Spott«) unterscheidet sich vom
Komischen überhaupt dadurch, daß es nicht nur
Lachen zu erregen,
sondern vielmehr andre lächerlich zu machen sucht, vom Feinkomischen insbesondere dadurch, daß es zur
Erreichung dieses
Zwecks niedrige
Mittel nicht ausschließt. Durch erstere
Eigenschaft ist das Burleske, wenn man von dem ihm
fehlenden sittlichen
Hintergrund absieht, mehr der
Satire als dem reinen
Schwank oder der auf bloße Lustigkeit abzielenden
Posse verwandt; durch letztere
Eigenschaft ist der
Gebrauch aller
Mittel, das Lächerlichwerden hervorzubringen,
in vergrößertem
Maßstab,
[* 4] Übertreibung äußerer wie innerer Deformität, ja selbst das
Cynische und Ekelhafte zugelassen.
AlleKünste daher, welche den
Menschen darstellen, entweder direkt durch lebendige
Menschen, wie die mimische
Kunst, und sichtbare
Bilder von solchen, wie die Bildner- und Malerkunst, oder indirekt durch das (gesprochene oder geschriebene)
Wort, wie die dramatische und epische, insbesondere die Romanpoesie, vertragen das Burleske, während die
Architektur es ausschließt,
die
Musik nur in
Verbindung mit
Text und
Tanz oder doch wenigstens (wie in
Haydns pastoralen
Scherzos) nur durch Ideenverknüpfung
mit solchen dasselbe gestattet.Goldoni und
Gozzi,
Goethe (im
»PaterBrey« und
»Götter,
Helden und
Wieland«)
haben in der dramatischen Burleske,
Scarron,
Rabelais und
Fischart im burlesken
Roman,
Blumauer in der burlesken Travestierung
des heroischen
Epos sich ausgezeichnet.
Vgl.
Flögel, Geschichte des Burlesken (Leipz. 1793).
(spr. börrlingehm),Anson, amerikan. Staatsmann, geb. zu Neuberlin
in Chenango
County im
StaatNew York, verbrachte seine Jugendjahre größtenteils an den westlichen
Grenzen
[* 5] der
Union, an Vermessungsarbeiten
teilnehmend und mit Indianerstämmen
Verträge abschließend, studierte aber dann auf der
Harvard-Universität
zu
CambridgeRechtswissenschaft und praktizierte als
Advokat in
Boston.
[* 6] 1852 betrat er die politische Laufbahn und ward
in den Staatssenat von
Massachusetts gewählt.
2) Stadt im nordamerikan.
StaatVermont, am
Champlainsee malerisch gelegen, mit vorzüglichem
Hafen (dem besten am
See), lebhaftem
Holzhandel und (1880) 11,365 Einw. Burlington ist Sitz der
Universität des
Staats (1791 gegründet) und hat ein
Heim für arme
Kinder. -
(Burollos, Burlos), salziger Lagunensee in Unterägypten, im Nildelta, östlich von
Rosette,
vom
Mittelmeer durch eine schmale sandige
Landzunge getrennt, an 60 km lang und etwa 24 km breit, 112,000
Hektar groß, aber
sehr seicht, zieht sich von W. nach O. mehr als die halbe
Basis des
Delta
[* 15] entlang und nimmt mehrere Nilkanäle auf. Er ist
sehr fischreich und dadurch sehr einträglich für den
Fiskus.
Durch die sebennytische Mündung steht
der
See mit dem
Meer in
Verbindung.
Geist und kritisches Talent, überlud er seine zahlreichen Ausgaben lateinischer Schriftsteller, die übrigens meist in stattlichen
Quartanten erschienen, mit allerhand Notizen und wüsten Kompilationen, doch hierin für längere Zeit ein Vorbild holländischer
Philologen. Er bearbeitete: Phädrus (Amsterd. 1698, zuletzt Leiden 1748), Horaz (Utr. 1699 u. 1713), Petronius (das. 1709,
Amsterd. 1743), Vellejus Paterculus (Leiden 1719, 1744 u. 1756, 2 Bde.),
Quintilianus (das. 1720, 2 Bde.),
Justin (das. 1722), Valerius Flaccus (das. 1724), Ovid (Amsterd. 1727, 4 Bde.;
mit Noten von Bentley, Oxf. 1827), »Poetae minores« (Leiden 1731),