solchen Aufgabe durchaus nicht gewachsen war. Begleitet von dem
ArztWills, dem
DeutschenBecker als
Botaniker und zwölf andern
Weißen nebst drei
Indern zur
Führung von 24
Reit- und Lastkamelen, in jeder Beziehung vortrefflich ausgerüstet, verließ Burke Melbourne.
[* 2] Zu Menindie am
Darling bildete er ein erstesDepot, ein zweites am
Cooper; er selbst brach mit
Wills und
zwei andern Begleitern nach N. auf, gelangte an die sumpfigen
Ufer des Carpentariagolfs und kehrte unter
großen Entbehrungen, wodurch er einen seiner Leute verlor, zum
Cooper zurück, den er 21. April erreichte, aber verlassen
fand.
Nur einige Lebensmittel waren in einer
Grube zurückgelassen. Burke versuchte vergebens zu den südlich gelegenen Ansiedelungen
durchzudringen und kehrte deshalb zum
Cooper zurück, wo zuerst
Wills,
dann er selbst den Hungertod starben, während der überlebende
King bei einem
Haufen Eingeborner
Aufnahme fand, die ihn am
Leben erhielten, bis er 15. Sept. durch eine von
Melbourne unter
Howitt ausgesandte Expedition erlöst und nach
Melbourne gebracht wurde. Die leider nicht vollständig aufgefundenen
Überbleibsel von und
Wills wurden zuerst am
Cooper bestattet, später aber nach
Melbourne übergeführt, wo man beiden ein
Standbild errichtete.
Vgl.
Wills, Narrative of a successful exploration through the interior of Australia
from
Melbourne to the gulf of
Carpentaria (Lond. 1863).
Heinrich,
Genre- und Landschaftsmaler, geb. zu
Pirmasens,
[* 3] war für den Kaufmannsstand bestimmt, verließ
aber denselben und arbeitete fünf Jahre bei einem Friedensrichter als
Schreiber. 1821 begab er sich nach
München,
[* 4] wo er sich
durch
Studien nach niederländischen Genrebildern und nach der
Natur zum
Maler ausbildete. Auch in
Italien,
[* 5] wohin er 1823 gegangen
war, wurde er nur von der realistischen Seite des
Lebens angezogen, wußte jedoch seinen Genrebildern durch ihre charakteristische
Wahrheit, oft mit humoristischer Zugabe, großen
Reiz zu verleihen.
Die Zahl seiner Gemälde ist so groß, daß sich kaum eine namhafte Sammlung finden dürfte, in welcher
er nicht vertreten wäre. Zunächst waren es Gebirgsszenen aus dem bayrischen und
Tiroler Alpenland, welchen er als einer
der frühsten Genremaler dieser Art bleibende Geltung zu verschaffen wußte. Seine Dorf- und Wirtshausszenen in ihrer an
die großen Niederländer erinnernden Derbheit übertrugen die
Richtung jener
Meister in die moderne
Kunst.
Auch Fuhr- und Ackersleute in Verlegenheit waren ihm liebe
Stoffe. Seine Studienreisen in den
Alpen
[* 6] wie der
Verkehr mit Wagenbauer
und
Dillis führten ihn auch zur selbständigen
Landschaft. In
Italien war es besonders die Umgebung von
Rom,
[* 7] welcher
er seine
Schöpfungen entnahm, vorzugsweise
Szenen des Volkslebens in seiner alltäglichsten
Erscheinung. 1832 kehrte Bürkel nach
München zurück, wo er bis zu seinem erfolgten
Tode thätig war.
Friedrich,
Architekt, geb. zu
Burk inFranken, bezog nach vollendeten humanistischenStudien
die
MünchenerAkademie und ward hier bald seinem
LehrerGärtner der brauchbarste
Gehilfe, welchem er auch in privater wie monumentaler
Bauthätigkeit nachfolgte.
Sein hervorragendstes eignes Werk ist der 1847-49 erbaute
MünchenerBahnhof, in welchem
er den nach
vielen Seiten hin geglückten
Versuch machte, den romanischen
Stil den modernen Verhältnissen und Bedürfnissen
durch größere Leichtigkeit und Feinheit anzupassen.
Das Werk empfahl ihn dem König
Max II. von
Bayern,
[* 13] welcher daraus die Fähigkeit des Baukünstlers zu ersehen wähnte, den
mittelalterlichen gotischen
Motiven durch eine andre Art von
Renaissance einen neuen
Baustil zu entlocken, ein
Gedanke, welcher
zu den Lieblingsideen jenes Monarchen gehörte. Was Bürkleins hierauf gerichtete Thätigkeit hervorgebracht,
davon gibt die von König
Max angelegte Maximilianstraße
Zeugnis. Die Aufopferung, mit welcher sich Bürklein den
Wünschen seines
königlichen Bauherrn hingegeben, und dann seine Thätigkeit als Generalbaudirektor des
Staats, als welcher er eine
Menge Eisenbahnbauten
geleitet, untergruben neben den mannigfachen Kränkungen, die er erleiden mußte, seine
Gesundheit. Er
starb in
Werneck.
Aus der von ihm hier errichteten xylographischen Anstalt ging ein großer Teil der
Illustrationen zu
Hebels Gedichten, zu den
Volks- und Studentenliedern, zu einigen Jahrgängen der
»Spinnstube«, zu der Cottaschen und Schnorrschen
»Bilderbibel«, zu
Richters und
Pletsch' Werken, 17 lebensgroße Bildnisse brandenburgisch-preußischer
Regenten, 200 Bildnisse
deutscher
Männer u. a. hervor. Er suchte dem
Holzschnitt seinen eigentümlichen breiten, kräftigen
Charakter in der Art
Dürers
zu erhalten. Das von ihm herausgegebene
Alte TestamentHansHolbeins in 50
Holzschnitten (Leipz. 1850) und
Rethels Hannibalzug zeigen sein tiefes Eindringen in den
Geist der alten
Formschneidekunst.
Auch als Radierer war er vielfach thätig. So erschienen von ihm außer vielen Einzelblättern die
Radierungen: »DerFries
im Thronsaal des königlichen
Schlosses in
Dresden«, von E.
Bendemann (Leipz. 1852);
»Die Wandgemälde imBall-
und Konzertsaal«, nach demselben (das. 1859, mit
Text von J. G.
^[JohannGustav]
Droysen);
eine Anzahl Charakterköpfe in G.
Fritsch'
»Drei Jahre in Südafrika«
[* 18] (Bresl. 1868) und
»Bilder aus
dem Familienleben«, 14
Radierungen (Leipz. 1874).