Buraikos, auf einem
Berg (jetzt Idra genannt), südlich von
Helike, wurde mit dieser Stadt 373
v. Chr. durch ein
Erdbeben
[* 2] zerstört.
Die überlebenden Buräer gründeten auf der alten
Stelle eine neue Stadt, welche noch zu
Pausanias' Zeit bestand. In der
Nähe
befand sich eine dem
Herakles
[* 3] (Buraikos) geweihte
Grotte mit einem
Orakel. Der Fragende warf nach dargebrachtem
Opfer vier mit geheimen
Charakteren bezeichnete
Würfel auf den
Altar,
[* 4] worauf er auf einer Tafel die
Erklärung der gefallenen
Charaktere fand.
(Burian),
Name der kalten und trocknen
Nord- und Nordoststürme im hohen
Asien,
[* 5] in
Tibet, welche im
Winter oft mehrere
Tage wehen und wegen ihrer Heftigkeit, denen kein Reisender widerstehen kann, gefürchtet sind.
ital. Stadt auf der gleichnamigen
Insel in den
Lagunen von
Venedig,
[* 6] hat eine
Pfarrkirche mit schönen Gemälden
und (1881) 4492 Einw., welche
Fischerei
[* 7] und Spitzenerzeugung betreiben.
(Burjäten), ein
Volk in
Sibirien, mongolischen
Stammes, welches die Gegend um den
Baikalsee,
das Gebiet
Transbaikalien und südliche Teile des
GouvernementsIrkutsk bewohnt. Sie sind mittlern Wuchses, aber breitschulterig
und in ihrem Äußern den
Kalmücken ähnlich (s. Tafel
»AsiatischeVölker«,
[* 8] Fig. 18); ihre Zahl wird auf 208,000
Köpfe angegeben,
und die russische
Regierung hat einen kleinen Teil derselben kosakisch organisiert. Hauptsächlich jedoch
nomadisieren sie und treiben
Pferde- und Rindviehzucht; viele unter ihnen haben sich auch bereits dem
Ackerbau zugewandt und
erzielen vorzüglichen
Roggen und
Weizen.
Auch
Jagd und Fischfang gewähren einen bedeutenden
Gewinn. Während des
Winters beschäftigen sich manche sogar mit
Gewerben;
als
Schmiede, Lederarbeiter und Verfertiger grober Webstoffe sind die Buräten bekannt.
Ihre mit
Silber damaszierten
Schmiedearbeiten erfreuen sich unter dem
Namen der »Bratskischen
Arbeiten« durch ganz
Sibirien einer verdienten Berühmtheit.
Die Buräten sind Buddhisten; ihre ursprüngliche
Sprache
[* 9] haben sie in großer Reinheit bewahrt
(Grammatik und
Wörterbuch von
Castrén,
hrsg. von
Schiefner, Petersb. 1857). Sie stehen unter einer besondern Steppenverwaltung, die
in vier Abteilungen zerfällt; doch üben ihre Geschlechtsältesten, die Taischas, noch großen Einfluß aus. Mehrere
Geschlechter
bilden eine
Gemeinde, an deren
Spitze ein Obertaischa steht.
deWezembeek (spr. bürbür dö wes-),LéonPhilippeMaria, belg. Gelehrter, geb. zu
Termonde im belgischen
Flandern, wurde 1842 beauftragt, die
Archive des
Kapitels und der
KircheNotre Dame zu
Termonde zu ordnen,
ebenso 1846 die der
Kathedrale von
Antwerpen,
[* 17] und bewährte sich bei dieser
Arbeit als ausgezeichneter Paläograph. Nachdem 1830 ein
musikalischer Kompositionsversuch von ihm in
Gent
[* 18] Beifall gefunden, schrieb er in der
Folge eine große
Anzahl von Musikstücken (eine
»Symphonie triomphale«,
Psalmen,
Chöre mit Orchesterbegleitung, Kammermusikstücke etc.) und
bethätigte sich auch als
Direktor mehrerer
Gesangvereine. 1855-61 war Burbure de Wezembeek, der als begüterter belgischer
Edelmann in
Antwerpen
lebt,
Administrator der
Akademie der schönen
Künste daselbst, wurde ein Jahr später Mitglied der musikalischen
Sektion der königlichen
Akademie von
Belgien
[* 19] und organisierte 1868 zu
Antwerpen im
Verein mit
Caumont den ersten internationalen
Kongreß von Archäologen. Er lieferte auch einen ausgezeichneten »Catalogue
du musée d'Anvers« (1857) und schrieb zahlreiche und wertvolle
Aufsätze litterarischen und musikgeschichtlichenInhalts
für den
»Messager des sciences historiques«, die »Belgique musicale«,
die
»Biographie nationale belge« etc. Seit 1852 besorgte er auch die Veröffentlichung
der »Inscriptions de la province d'Anvers«.
Nach der
Schlacht an der
Unstrut 1075 gefangen, entkam er 1076 und unterstützte den
GegenkönigHeinrichs
IV.,
Rudolf vonSchwaben, sodann
Hermann vonLützelburg. Von
Heinrich IV. 1085 geächtet und vertrieben, eroberte er sein
Bistum
mit
Hilfe slawischer
Völker wieder, suchte dann in Ekbert von
Meißen einen neuen
Gegenkönig aufzustellen, wurde aber 1088 auf
Anstiften desselben Ekbert, der sich in seinen
Hoffnungen getäuscht sah, zu
Goslar von dem
Volk, welches über die stete Streitlust
des
Bischofs erbittert war, in seinem
Palast angegriffen und erschlagen. Von ihm ist 1083 das Kollegiatstift zu St.
Peter in
Halberstadt und 1084 das
Kloster Huysburg im Huywald gestiftet worden. Nach der nicht begründeten
Sage
war ein großer Kinderfreund und lebt als »Buko von
Halberstadt« in
Kinderliedern fort.