Romanform eingekleidet, der
Verteidigung und Verherrlichung des
Protestantismus dienen: »Unsermon sous
Louis XIV« (7. Aufl.,
Par. 1881; deutsch u. d. T.: »König
und
Prediger«,
Bas. 1860);
»Histoire du concile de
Trente« (2. Aufl. 1854, 2 Bde.;
deutsch, Stuttg. 1861, 2 Bde.);
»Trois sermons sous
Louis XV.« (5. Aufl. 1876; deutsch, Leipz. 1859, 3 Bde.);
VonBunias ErucagoL., einem
Sommergewächs auf
Äckern und
Weinbergen in Südeuropa, mit fleischigerFrucht, gibt das scharf
schmeckende
Kraut ein
Gemüse,
Frucht und
Same waren früher offizinell. Bunias orientalisL. ist eine ausdauernde
Pflanze in Osteuropa
und
Sibirien, kommt verwildert auch in
Deutschland
[* 7] und
Böhmen
[* 8] vor und liefert in ihren fleischig-saftigen
Stengeln und Blattstielen
ein in Rußland beliebtes
Gemüse, auch kann sie als reichen
Ertrag gewährende Futterpflanze angebaut
werden.
Von Bunium ferulaefoliumDesf. (Bunium creticum
Mill.), mit gabeligen
Stengeln, dreizähligen, eingeschnittenen Blättern und weißen
Blüten, vornehmlich auf
den griechischen
Inseln einheimisch, wird die haselnußähnlich schmeckende
Wurzel von den
Türken unter dem
NamenTopana gegessen.
Bunium bulbocastanum, s. v. w.
Carum bulbocastanum.
Die Bunker, möglichst nahe den Kesselräumen placiert, haben besonders große
Abmessungen am
Bord von Ozeandampfern, die zuweilen 1000 und mehr
TonnenSteinkohlen zum Betrieb ihrer
Maschinen
verstauen müssen. Vgl.
Schiff.
[* 11]
1)
ChristianKarlJosias,
Freiherr von, ausgezeichneter
Diplomat und Gelehrter, geb. zu
Korbach im Waldeckischen,
wo sein
Vater, der in holländischen Militärdienst gestanden, als
Gerichtsschreiber thätig war, widmete sich, auf
dem
Gymnasium
zu
Korbach vorgebildet, seit 1808 zu
Marburg
[* 14] theologischen und 1809-13 zu
Göttingen
[* 15] unter
Heynes Anleitung
philologischen
Studien, erhielt hier 1812 eine Gymnasiallehrerstelle und machte sich schon damals durch eine gekrönte Preisschrift:
»De jure Atheniensium hereditario«
(Götting. 1813), in der gelehrten
Welt vorteilhaft bekannt. Um seine unter
Benecke begonnenen
sprachlichen
Studien fortzusetzen, nahm er seine Entlassung, begab sich nach kurzen
Reisen nach
Wien,
[* 16] an den
Rhein und nach
Holland 1813 nach
Kopenhagen,
[* 17] wo er unter
Finn Magnussen das
Isländische erlernte, und brachte die letzten
Monate
des
Jahrs 1815 in
Berlin
[* 18] zu, wo er
Niebuhrs Bekanntschaft machte. Im April 1816 wandte er sich nach
Paris,
[* 19] um unter Silvestre
de
Sacy persische und arabische Sprachstudien zu machen.
Behufs Erlangung der
Mittel zu einer
Reise nach
Indien gedachte er einen jungen reichen Amerikaner,
NamensAstor, auf einer
Reise
durch
Europa zu begleiten und begab sich im
Oktober 1816 nach
Florenz,
[* 20] wo er mit
Astor zusammentreffen wollte. Da derselbe aber
inzwischen nach
Amerika
[* 21] hatte zurückkehren müssen, so wandte sich Bunsen auf
Niebuhrs Einladung nach
Rom.
[* 22] Hier verheiratete er sich mit einer reichen Engländern,
FannyWaddington, und wurde auf
NiebuhrsEmpfehlung 1818 zum Gesandtschaftssekretär
ernannt.
Für Bunsens weitere Laufbahn wurde der Besuch König
FriedrichWilhelms III. in
Rom entscheidend, indem jener dadurch Gelegenheit
erhielt, dem König seine
Ansichten über
Agende und
Liturgie darzulegen, die, so verschieden sie auch von
denen des
Königs waren, ihm doch dessen
Gunst verschafften. 1823 zum
Legationsrat ernannt, übernahm er nach
NiebuhrsAbgang
im Frühjahr 1824 die
Geschäfte der Gesandtschaft und ward 1827 zum preußischen
Ministerresidenten beim päpstlichen
Stuhl
ernannt. Er erhielt den Auftrag, die Unterhandlungen über die gemischten
Ehen zu führen, und erwirkte
von
Pius VIII. das
Breve vom welches
Preußen
[* 23] ein allerdings unklar gefaßtes Zugeständnis machte, von diesem aber
nicht sofort authentisch interpretiert und acceptiert wurde, so daß
Gregor XVI. es nachher anders auslegen konnte.
Bunsens
Memorandum vom über
Reformen im
Kirchenstaat machten die
Gesandten der Großmächte zu
dem ihrigen. Heilsam und fördernd erwies sich Bunsens Einfluß und Thätigkeit in
Rom auch auf dem wissenschaftlichen Gebiet.
So erfolgte 1829 die
Gründung des vom damaligen
Kronprinzen, nachherigen König
FriedrichWilhelm IV. von
Preußen, in
Anregung gebrachten
ArchäologischenInstituts unter Bunsens wesentlicher Mitwirkung. Auch war er es, durch dessen Vermittelung
Lepsius von der preußischen
Regierung die
Mittel zu seiner epochemachenden
Reise nach
Ägypten
[* 24] erhielt, sowie er endlich auch
auf dem tarpejischen
Felsen ein protestantisches
Hospital gründete.
Daneben beteiligte er sich eifrig an der Herausgabe der
»Beschreibung der Stadt
Rom« (1830-43, 3 Bde.),
für welche er besonders topographische Mitteilungen über das alte
Rom und die Anfänge des christlichen
Rom lieferte. Eine
Frucht dieser
Studien war auch das Prachtwerk »Die
Basiliken des christlichen
Rom« (mit 50 Kupfertafeln von Gutensohn und
Knapp,
Münch. 1843; neue Ausg. 1864; franz.
Ausg. von Ramier, Frankf. 1873). Nachdem er 1834 während eines Besuchs in
Berlin die
Regierung zur
Annahme jenes
BrevesPius'
VIII. und zur Übereinkunft mit den
BischöfenWestfalens und der
Rheinprovinz
[* 25] vom 19. Juni vermocht hatte, brach infolge des schroffen
Verhaltens des
Kölner
[* 26]
Erzbischofs¶
Gegen den Verdacht, als strebe er auch in der deutschen protestantischen Kirche nach Einführung anglikanischer Formen, verteidigte
er sich in dem Werk »Die Kirche der Zukunft« (Hamb. 1845), worin er sich entschieden gegen Einführung des Bistums in die evangelische
KircheDeutschlands
[* 33] erklärte und im Gegensatz zu toten Formen sittliche Kraft
[* 34] und Thätigkeit, volkstümliches
Leben aus dem eigensten Herzen als Erfordernisse für die Kirche der Zukunft betonte.
In den damals obschwebenden Verfassungsfragen 1844 vom König von Preußen, dessen Vertrauen auch in dieser Angelegenheit trotz
seiner Hinneigung zu liberalen Prinzipien in hohem Maß besaß, zu Rate gezogen, arbeitete er denEntwurf
zu einer der englischen möglichst treu nachgebildeten preußischen Verfassung aus. 1848 von den Schleswigern in das deutsche
Parlament gewählt, ohne daß er sie vertreten konnte, beteiligte er sich an dem von ihm mit großen Hoffnungen begrüßten
Werk mit zwei Sendschreiben über die künftige deutsche Verfassung.
Besonders thätig bewies er sich in der schleswig-holsteinischen Sache, und bereits überreichte er LordPalmerston
sein »Memoir on the constitutional rights of the duchies of Schleswig
[* 35] and Holstein«. Doch stieß er bei den englischen Staatsmännern
auf unüberwindliches Übelwollen und Unverständnis für deutsche Dinge. Er begab sich zwar 1848 und 1849 auf
längere Zeit nach Deutschland, vermochte aber seinen königlichen Freund nicht zu mutigem Entschluß in der deutschen Frage
zu bewegen.
Auch ein Werk derBarmherzigkeit, das deutsche Hospital zu Dalston bei London, schuf in England. BeimAusbruch des orientalischen
Kriegs sprach er sich in mehreren Denkschriften entschieden für ein BündnisPreußens mit den Westmächten aus, zog sich
aber dadurch den Haß der die nächste Umgebung des Königs bildenden russischen Parteien, welche seine Abberufung (Juni 1854)
bewirkte. Er siedelte nach
Heidelberg
[* 37] über, wo er gegen ultramontane und unionsfeindliche Ränke die populäre und seiner
Zeit sehr wirkungsvolle Schrift »Zeichen der Zeit, Briefe an Freunde über Gewissensfreiheit und das Recht der
christlichen Gemeinde« (1.-3. Aufl., Leipz. 1855 u.
1857, 2 Bde.) schrieb, ferner »Gott
in der Geschichte, oder der Fortschritt des Glaubens an die sittliche Weltordnung« (das. 1857-58, 3 Bde.).
Seinen Sitz im Herrenhaus, den er bei seiner Erhebung in den erblichen Freiherrenstand 1857 erhielt, nahm Bunsen nur ein einziges
Mal ein, in der Sitzung, wo die Regentschaft des Prinzen von Preußen vor den beiden Häusern des Landtags verkündet wurde, Seines
asthmatischen Leidens wegen brachte er zwei Winter in Cannes zu und kaufte sich 1860 in Bonn
[* 38] an. Hier starb er Neben
seiner diplomatischen Wirksamkeit und seiner ausgedehnten Korrespondenz über politische und vornehmlich
über kirchliche Angelegenheiten ist Bunsen unausgesetzt litterarisch thätig gewesen.
Von seinen archäologischen Werken ist vornehmlich zu nennen: »ÄgyptensStelle in der Weltgeschichte« (Hamb. u. Gotha
[* 39] 1845-57, 5 Bde.).
Den eigentlichen Mittelpunkt seiner Bestrebungen aber bildeten die biblischen, kirchengeschichtlichen und liturgischen Studien,
in denen er durch die vielseitigsten Kenntnisse und geistvolle Auffassung glänzte, jedoch mitunter seiner kühnen Phantasie
die Zügel schießen ließ. Seine wichtigsten Werke in diesem Fach, welche auch englisch erschienen, sind: »Hippolytus und seine
Zeit« (Leipz. 1853, 2 Bde.;
in der zweiten engl. Ausgabe u. d. T.: »Christianity and mankind.
Their beginnings and prospects« auf 7 Bände erweitert);
»Ignatius von Antiochien und seine Zeit« (Hamb.
1847);
»Die drei echten und die vier unechten Briefe des Ignatius von Antiochien« (das. 1847) und das unvollendete »Bibelwerk
für die Gemeinde«, dessen Fortsetzung von Kamphausen und Holtzmann besorgt wurde (Leipz. 1858-69, 9 Bde.).
Allein vor Vollendung des Gebäudes ging er 1852 als Professor der Chemie nach Heidelberg. hat die Chemie durch zahlreiche neue
Untersuchungen und Entdeckungen bereichert. Hervorzuheben sind besonders seine Untersuchungen über die Doppelcyanüre, die
Kakodylreihe, die chemische Verwandtschaft und das Schießpulver.
[* 43] Auch verdankt man ihm die Entdeckung eines
mit Erfolg benutzten Gegengifts gegen die arsenige Säure (Eisenhydroxyd). 1846 machte er in Island
[* 44] chemisch-geologische Untersuchungen,
wodurch er die wichtigsten Beiträge zur Kenntnis der
¶