In der
Schweiz
[* 3] ist
die Bundesversammlung diejenige
Körperschaft, welche die oberste Bundesgewalt ausübt, indem sie sich aus dem
Nationalrat und aus dem Ständerat
zusammensetzt (s.Schweiz).
eine den
Kopf eng umschließend
Haube, deren sich im 13. Jahrh.
Männer und
Frauen besonders auf
Reisen und
im
Haus bedienten, und die auch, weil
sie denSchädel ganz glatt umgab, unter der eisernen Kettenkapuze getragen wurde (s.
Kalotte).
in der letzten Zeit des
Mittelalters eine Art großer, bis über die
Knöchel reichender
Schuhe, die mit
Riemen
über dem
Fuß festgebunden wurden und, im
Gegensatz zum
Stiefel des
Ritters, vornehmlich die Fußbekleidung des Bauernstandes
waren.
1)
Alexander von, Botaniker und Reisender, geb. zu
Kiew,
[* 5] studierte seit 1821 in
Dorpat
[* 6]
Medizin und
Botanik, promovierte 1825 und bereiste mit
Ledebour 1826 das Altaigebirge und ging bis zu dem chinesischen
Grenzposten Tsingistei. Er überstieg 1826 die Verektinskischen
Alpen
[* 7] und befuhr den Telezkischen
See. Von
Barnaul und
Smeinogorsk
aus besuchte er 1828 die Gegend von
Salair, das Cholsunsche
Gebirge und 1829 die
Quellen der Katunja. Über
Bunges Forschungen berichtet das Prachtwerk
»KarlFriedrich v.
LedeboursReise durch das Altaigebirge und die dsungarische
Kirgisensteppe
etc.« (Berl. 1829-30). Auch an
Ledebours
»Flora altaica« (Berl. 1829-33, 4 Bde.)
und dessen »Icones plantarum novarum vel imperfecte cognitarum,
floram rossicam, imprimis altaicam illustrantes« (das. 1829-34, 5 Bde.)
hatte Bunge bedeutenden
Anteil. 1830 begleitete Bunge die nach
China
[* 8] abgesandte neue geistliche
Mission als Naturforscher und studierte
die
Flora der
SteppeGobi und die der Umgebungen
Pekings. 1831 nach Rußland zurückgekehrt, publizierte er »Enumeratio plantarum,
quas in
China boreali collegit« (Petersb. 1831) und »Plantarum
mougholico-chinensium decas I«
(Kasan
[* 9] 1835). Im folgenden Jahr durchstrich er wieder den
Altai, um die
Flora des östlichen
Teils dieses
Gebirges einer neuen Untersuchung zu unterwerfen, und 1834 folgte er einem
Ruf als
Professor der
Botanik nach
Kasan,
von wo aus er 1835 die Wolgasteppe bis in das astrachansche
Gouvernement bereiste. 1836 ging er als
Professor
der
Botanik und
Direktor des botanischen
Gartens nach
Dorpat. Im
Dezember 1857
schloß er sich der wissenschaftlichen Expedition
an, welche die Untersuchung
Chorasans zum
Zweck hatte. Er besuchte von
Astrabad aus Schahrud,
Nischapur,
Meschhed und
Herat und
machte 1858 einen längern Ausflug an den Ostrand der großen Salzwüste nach
Tebbes, trat
Februar 1859 die Rückreise über
Lasch durch die Salzwüste nach
Chablis,
Kerman,
Ispahan,
Teheran,
Tebriz und
Tiflis an und kant im
August 1859 nach
Dorpat zurück,
wo er sich seitdem mit Bearbeitung der reichen botanischenAusbeute jener
Reise beschäftigte.
Seit 1868
ist er emeritiert. Von Bunges wissenschaftlichen
Arbeiten sind außer den genannten besonders noch folgende hervorzuheben:
»Beiträge zur Kenntnis der
Flora Rußlands und der
SteppenZentralasiens« (Petersb. 1851);
Mit
Madai veröffentlichte er noch: »Theoretisch-praktische
Erörterungen aus den in
Liv-,
Esth- und
Kurland geltenden
Rechten«
(Dorpat 1839-43, 4 Bde.). Seine
»Darstellung
des heutigen russischen
Handelsrechts«
(Riga 1829) ist ebenfalls mit besonderer Rücksicht auf die deutschen
Ostseeprovinzen
bearbeitet. Er begründete 1836 die historisch-statistische Wochenschrift »Das
Inland«, gab seit 1842 das
»Archiv für die Geschichte
Liv-,
Esth- und
Kurlands« heraus und begann 1852 das
»Liv-, esth- und kurländische
Urkundenbuch«, von welchem 1884 der 8.
Band
[* 14] erschienen ist.
Auch verdanken wir ihm mit R. v.
Toll die
»Esth- und livländische Brieflade«
(Reval 1856-57, 2 Bde.). Seine neuesten
Schriften
sind: »Die
Revaler Ratslinie«
(Reval 1874);
»Geschichte des Gerichtswesen und Gerichtsverfahrens in
Liv-,
Esth- und
Kurland« (das.
1874);
(spr. böngsch'nähr),LouisFelix, reformierter theolog. Schriftsteller, geb. 1814 zu
Marseille
[* 17] aus einer deutschen
Familie, widmete sich seit 1832 in Genf
[* 18] dem
Studium der
Theologie und ward 1843
Direktor des
Gymnasiums daselbst,
von welcher
Stelle ihn 1848 die neue radikale
Regierung entfernte. Er widmete sich nun der Schriftstellerei auf theologischem
und historischem Gebiet. In weitern
Kreisen machte er sich bekannt durch eine
Reihe von Werken, die, in
¶
mehr
Romanform eingekleidet, der Verteidigung und Verherrlichung des Protestantismus dienen: »Unsermon sous Louis XIV« (7. Aufl.,
Par. 1881; deutsch u. d. T.: »König
und Prediger«, Bas. 1860);
»Histoire du concile de Trente« (2. Aufl. 1854, 2 Bde.;
deutsch, Stuttg. 1861, 2 Bde.);
»Trois sermons sous Louis XV.« (5. Aufl. 1876; deutsch, Leipz. 1859, 3 Bde.);