(engl., spr. -fintsch), Hindernis auf der Steeplechasebahn,
bestehend aus Erdaufwurf oder niedriger
Mauer, mit leichter, hoher
Hecke gekrönt, die im
Sprung zu durchbrechen ist.
(engl., spr. búlljön), ungemünztes
Gold
[* 6] oder
Silber;
ehemals der unedle Zusatz, das schlechte
Metall (Bullion war
eigentlich die königliche
Münze, in welche
Gold und
Silber, das nicht probehaltig war, eingeliefert werden
mußte).
von Bullock erfundene Buchdruckmaschine, die erste, bei welcher Rollenpapier beim
Druck von Stereotypplatten
angewandt wurde.
Sie zerschneidet dasselbe nach dem Abrollen und vor dem
Druck in Bogenbreite, nach demselben aber in Exemplargröße
und liefert hierbei 12-15,000 fertige
Exemplare pro
Stunde. Vgl.
Schnellpresse.
[* 7]
(spr. bull-rönn), ein
Bach im
NO.
Virginias, der sich in einen Nebenfluß des
Potomac ergießt, hat in dem nordamerikanischen
Sezessionskrieg zwei
Schlachten
[* 9] den
Namen gegeben. Die erste derselben fand statt. Auf unionistischer Seite befehligte
McDowell, ihm gegenüber stand
Beauregard. Die Ungeübtheit des zwar 35,000 Mann starken, aber meist aus
unerprobten
Milizen
bestehenden Bundesheers, die langsame Ausführung der
Dispositionen, vor allen
Dingen aber das Eingreifen
des südstaatlichen
GeneralsJohnston im letzten entscheidenden
Augenblick mit einem frischen Truppenkorps von 3000 Mann, endlich
die
Panik, welche imTroß und unter den zahlreichen Zuschauern bei der Nordarmee ausbrach, hatten die
Niederlage und den eiligen
Rückzug, zuerst des rechten
Flügels der Nordarmee, zur
Folge.
Die zweite
Schlacht am Bull-Run fand 29. und statt. Damals bewerkstelligte McClellan seinen
Rückzug vom
James River nach
Washington, und zur
Deckung desselben sollte
GeneralPope von
Washington aus eine
Bewegung nach dem
obern Rapidan machen und dadurch
Richmond bedrohen.
Rasch faßten die
Sezessionisten den
Plan, unbekümmert um McClellan auf
Pope sich zu werfen und einen
Streich gegen
Washington auszuführen.
Pope wich, stets sich verteidigend,
vor dem andringenden
HeerLees zurück, mußte indes, auf dem rechten
Flügel von dem
Korps des
GeneralsJackson umgangen, seine
Fronte wechseln und, statt wie bisher über den
Rapahannock zurückzugehen, die
Linie des Bull-Run zu gewinnen suchen, wo ihm
möglicherweise eine Unterstützung durch McClellan zu teil werden konnte.
Diese letztere aber erfolgte nicht zur rechten Zeit, und so ging auch diese
Schlacht von Bull-Run für die
Unionisten verloren. Besonders
rühmlich hielt sich dabei das deutsche
Korps unter
GeneralSigel. Die
Schlacht, für beide Teile eine der blutigsten des ganzen
Kriegs (der Verlust betrug beiderseits mindestens 10,000 Mann), blieb übrigens ohne entscheidende Nachwirkung; ihr für
die
Unionisten ungünstiger
Ausgang fiel vor allem McClellan zur
Last, insofern er trotz wiederholten Befehls des Kriegsministers
nicht rechtzeitig Verstärkungen von
Alexandria aus zu
Pope hatte stoßen lassen.
Nach dem Frieden erhielt er das Generalgouvernement von West- und Ostpreußen und beim Wiederausbruch des
Kriegs 1815 den Oberbefehl über das 4. preußische Armeekorps. Wegen verspäteter Order wohnte er zwar nicht der Schlacht von
Ligny bei, lieferte aber nach seiner durch einen forcierten Marsch bewirkten Vereinigung mit Blücher18. Juni das Gefecht von Planchenoit,
welches die NiederlageNapoleons bei Waterloo
[* 28] entschied. Zum Chef des 15. Linienregiments ernannt, kehrte er in sein
Gouvernement zurück, starb aber schon 25. Febr. d. J. in Königsberg.
[* 29] Bülow war nicht bloß ein tüchtiger und glücklicher General,
sondern auch von tiefer, edler Geistesbildung; neben den militärischen Studien pflegte er besonders die
Musik, wie er denn mehrere Motetten, eine Messe und den 51. und 100. Psalm komponierte. In Berlin wurde ihm eine von Rauch gefertigte
Marmorstatue errichtet. SeinLeben beschrieb Varnhagen von Ense (Berl. 1854).
2) AdamHeinrichDietrich von, Bruder des vorigen, Militärschriftsteller, geb. 1757 zu Falkenberg, wurde
schon im 16. Jahr Offizier. BeimAusbruch des niederländischen Aufstandes gegen Joseph II. vertauschte er den preußischen Dienst
mit dem niederländischen, verließ diesen bald, war kurze Zeit Schauspieldirektor und
reiste 1791 mit seinem BruderKarlUlrich
nach Amerika,
[* 30] von wo sie 1792 zurückkehrten. Er schrieb 1794 einen Aufsatz: »Über den Operationsplan
der Alliierten in Belgien im Feldzug 1794«, in der »Minerva«, dann 1799 »Geist des neuern Kriegssystems« (3. Aufl., Hamb. 1835).
Mit einem Gesuch um eine Wiederanstellung in Berlin abgewiesen, widmete er sich ganz der Schriftstellerei, schrieb unter anderm
das Buch »Physisches Staatswohl, oder eine Finanzeinrichtung, vermöge welcher Reichtum stets die Belohnung
gemeinnütziger Tugend sein würde« (Berl. 1800) und »Lehrsätze des neuern Kriegs« (das. 1805). Er lebte dann in London
[* 31] und
Paris, kehrte 1804 nach Berlin zurück, ward wegen seines Buches »Der Feldzug von 1805 militärisch und politisch beleuchtet«
(Leipz. 1806), worin er die von Österreich
[* 32] und Rußland begangenen Mißgriffe geißelte, auf Verlangen
dieser Mächte im August 1806 verhaftet und nach der Schlacht bei Jena,
[* 33] deren Ausgang er vorhergesagt, nach Kolberg
[* 34] und von da
nach Königsberg gebracht. Den Entsprungenen fingen in Kurland
[* 35] Kosaken und brachten ihn nach Riga, wo er im Juli 1807 am Nervenfieber
starb.
Dennoch gelang es seinen Feinden, worunter besonders der nachherige Finanzminister v. Malchus, ihn bei Jérôme
zu verdächtigen. Von einer Sendung nach Paris zurückgekehrt, ward er seines Amtes entlassen, worauf er sich auf
seinem Gut Essenrode mit Landwirtschaft und staatswissenschaftlichen Studien beschäftigte. Aber auch hier verfolgten ihn seine
Feinde und erwirkten sogar seine Verhaftung wegen staatsgefährlicher Umtriebe, doch mußte er bald wieder freigelassen
werden.
Hardenberg veranlaßte 1813 seine Ernennung zum preußischen Finanzminister. Jedoch vermochte er manche Fehler bei der
Finanzverwaltung nicht zu vermeiden und forderte daher 1817 seine Entlassung. Der König übertrug ihm nun das neuerrichtete
Ministerium des Handels und der Gewerbe, in welchem er die freihändlerische PolitikPreußens
[* 41] und seine neue Steuergesetzgebung
begründen half. Auch in dieser Stellung wegen Nepotismus und andern Dingen vielfach angefeindet, wurde er 1825 zum Oberpräsidenten
von Schlesien
[* 42] ernannt und starb unmittelbar darauf