Rang eines
Generalleutnants. Er kehrte darauf nach
Frankreich zurück, wurde aber schon im Frühjahr 1837 durch die Wiedererhebung
der unterworfenen
Stämme zur Rückkehr auf seinen
Posten nach
Oran genötigt. Er schloß mit
Abd el Kader den
Traktat
an der Tasna ab und brachte durch zweckmäßige
Verwaltung der
Provinz selbst die
Opposition in
Frankreich
zum Schweigen. Er schrieb darüber unter anderm:
»Mémoire sur notre établissement dans la province d'Oran par suite de la
paix« (Par. 1838). Im
Februar 1838 nahm er als Deputierter seinen Sitz im
Zentrum der
Kammer wieder ein und sprach sich 1840 energisch
für die
Befestigung von
Paris
[* 2] aus.
Ende 1840 wurde Bugeaud zum
Gouverneur von
Algerien
[* 3] ernannt, wo er als
General und Organisator sehr erfolgreich wirkte. Nach
Ausbruch
des
Kriegs mit
Marokko drang er in das feindliche Gebiet ein und erfocht den entscheidenden
Sieg bei
Isly, welcher
ihm den
Titel eines
Herzogs von
Isly eintrug, während er schon ein Jahr zuvor den Marschallstab erhalten
hatte. Nach Vollendung der Unterwerfung
Algeriens kehrte er im Mai 1847 nach
Frankreich zurück. In der
Nacht vom 23. zum erhielt
er das
Kommando über die
Truppen in
Paris und entwarf mutig und besonnen einen energischen Operationsplan
zur
Niederschlagung der
Revolution, wurde aber 24. Febr., 10
Uhr
[* 4] vormittags, durch schriftlichen Befehl
LudwigPhilipps zum
Rückzug
genötigt und bald darauf vom Oberkommando abberufen.
Auch seine
Versuche, den König von der
Abdankung abzuhalten, waren ohne Erfolg. Zum Mitglied der
Nationalversammlung gewählt,
hielt er sich zur äußersten
Rechten; er starb in
Paris an der
Cholera. Ein Denkmal wurde ihm
im
August 1852 in
Algier, ein andres in
Périgueux gesetzt. Er schrieb noch:
»De l'organisation unitaire de l'armée« (Par. 1835).
Seine
»Œuvres militaires« erschienen gesammelt 1883.
Vgl. d'Ideville, Le
[* 5] maréchal Bugeaud (Par. 1881 ff., 3 Bde.;
Auszug in 1 Bd., 1885);
Roches,
Trente-deux ans à travers l'Islam, Bd. 2: Le maréchal en
Afrique (das. 1885).
Von seinen zahlreichen
Schriften ist zu erwähnen: »Pomerania«, eine Geschichte
Pommerns, im Auftrag des
HerzogsBoleslaw geschrieben und lange nach seinem
Tod gedruckt (Greifsw. 1728; neu hrsg. von
Vogt, das. 1857). Bugenhagens
»Kirchenordnung
für die Stadt
Braunschweig« wurde herausgegeben von Hänselmann (Wolfenb. 1885), diejenige für
Hamburg von
Bertheau (Hamb.
1885).
2) ElseusSophus, norweg. Philolog, geb. zu
Laurvig, besuchte die
UniversitätChristiania
[* 17] und begab sich dann 1857 zur Fortsetzung seiner
Studien nach
Kopenhagen und
Berlin.
[* 18] Seit 1866
ist erProfessor der vergleichenden Sprachwissenschaft und der altnordischen
Sprache
[* 19] in
Christiania, der erste
Inhaber
dieses erst damals vom
Storthing gegründeten Lehrstuhls. Bugge ist zur Zeit die erste
Autorität im
Nordischen;
schon als Sechzehnjähriger hatte er über gewisse Eigentümlichkeiten der norwegischen
Dialekte geschrieben, als Zwanzigjähriger
auch über das Umbrische und Oskische.
Seine ersten
Studien waren auf die alte Volkspoesie gerichtet, über welche er bereits 1854 schrieb. 1858 erschien eine Sammlung
altnorwegischer
Volkslieder (»Gamle norske Folkeviser«),
die er fortsetzte und in verschiedenen
Zeitschriften
kommentiert. Daneben laufen
Studien über die altnordische
Poesie; so hat er die ältere
Edda kritisch herausgegeben
(Christ.
1867),
zahlreiche Abhandlungen zur skandinavischen und angelsächsischen Litteraturgeschichte
geschrieben. Besonderes Aussehen erregten in der jüngsten Zeit seine
»Studien über die Entstehung der nordischen
Götter-
und
Heldensage« (Heft 1 u. 2,
Christ. 1881-82; deutsch von
Brenner,
Münch. 1881); vgl.
Edda. Von seinen
Schriften auf dem Gebiet
der andern
Sprachen sind die »Altitalischen
Studien«
(Christ. 1878) hervorzuheben; die übrigen Abhandlungen,
das gesamte Gebiet der germanischen und romanischen
Sprachen umfassend, finden sich in Fachzeitschriften aller
Länder.
(Bugisen,Buginesen), ein
Volk auf der südlichen
Halbinsel von
Celebes, das zum malaiischen
¶
mehr
Stamm gehört, sich jedoch namentlich durch seinen Charakter vor den übrigen Malaien vorteilhaft auszeichnet. Die Bugi sind minder
dunkel als die letztern, wohlgebaut, mit schönen Zügen, dabei intelligent, thätig, unternehmend und streitbar und auch
in Bezug auf Ehrlichkeit und sittliche Führung jene weit überragend. Sie haben eine eigentümliche Mundart und
Schriftsprache sowie eine eigne, bis jetzt noch wenig bekannte Litteratur. Als vorzügliche Seefahrer haben sie sich von
Celebes aus über den ganzen Ostindischen Archipel verbreitet und in ziemlicher Anzahl in allen wichtigern Seeplätzen niedergelassen,
wo sie die Rolle der unternehmenden Kaufleute spielen. Ihre eigentliche Heimat ist der StaatBoni im südlichen
Celebes, wo sie in Städten und Dörfern an der Küste wohnen.