de Mendoza gegründet, doch nach vier Jahren durch die Indianer verwüstet. 1580 legte darauf J. ^[Juan] de Garay die Stadt an
ihrer jetzigen Stelle an. Im J. 1620 wurde sie Bischofsitz, 1776 Hauptstadt des Vizekönigreichs von La Plata und 1816 die
der Vereinigten Staaten von Rio de la Plata; seit 1853 war sie Hauptstadt eines selbständigen Freistaats
(s. oben), bis sie 1862 zum Regierungssitz der Argentinischen Konföderation erhoben und 1880 als Nationalhauptstadt aus der
gleichnamigen Provinz ausgeschieden wurde.
Vgl. Nolte, Fremdenführer durch Buenos Ayres (Hamb. 1882).
Retiro, ehemaliges östlich von Madrid gelegenes Lustschloß, zu Anfang des 17. Jahrh. vom Herzog
von Olivarez, einem Günstling Philipps IV., erbaut, kam 1645 an die Krone und diente zum gewöhnlichen Frühlingsaufenthalt
der königlichen Familie. Als die Franzosen 1808 Madrid räumten und die Spanier die Stadt in Verteidigungsstand setzten, war
Buen Retiro als Schlüssel der Stadt beim Angriff der Franzosen 5. Dez. der Hauptgegenstand des Kampfes, und die Erstürmung
des Schlosses hatte die Kapitulation Madrids zur Folge. Schon bei diesem Sturm war die frühere Pracht des Schlosses fast ganz vernichtet
worden; nach der Revolution von 1868 wurde es großenteils niedergerissen, gegenwärtig wird der noch stehende Rest als Artilleriemuseum
benutzt. Der dazu gehörige, 1600 m lange, 1300 m breite Park enthält schöne Baumgruppen und Blumenparterres
und bildet eine beliebte Promenade der Madrider.
(spr. buhr), Dorf im preuß. Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, nahe der Eisenbahn Bismarck-Winterswijk,
mit Amtsgericht, katholischer Kirche, Steinkohlengrube und (1880) 1751 Einw.
(spr. büä), 3109 m hoher Berg in den Savoyer Alpen, an der Grenze von Obersavoyen und Wallis,
mit umfassender
Aussicht, zuerst von den Genfer Brüdern de Lüc erstiegen.
Die Besteigung erfolgt von Argentière oder von Sixt
aus.
1) Charlotte, durch ihr Verhältnis zu Goethe der deutschen Litteraturgeschichte angehörig, ward zu
Wetzlar als die Tochter des Deutschordensverwalters daselbst geboren. Goethe, der 1772 nach Wetzlar kam, verkehrte häufig im
Haus ihres Vaters und ward von einer leidenschaftlichen Neigung zu Charlotte ergriffen. Letztere war jedoch bereits mit dem Archivsekretär
Kestner aus Hannover verlobt, mit dem sie sich 1773 verheiratete, nachdem Goethe schon im September des Jahrs
zuvor Wetzlar verlassen hatte. Diese hoffnungslose Liebe in Verbindung mit dem Selbstmord des jungen Jerusalem (s. d.) gab Goethe
den Stoff zu dem Roman »Werthers Leiden«. Der Dichter sah Charlotte erst 1816 wieder; sie starb als Witwe in Hannover.
Die Briefe des Dichters an Charlotte und ihren Gemahl gab A. Kestner unter dem Titel: »Goethe und Werther«
(Stuttg. 1854) heraus.
Vgl. Falkson, Goethe und Charlotte Kestner (Königsb. 1869);
Herbst, Goethe in Wetzlar 1772 (Gotha 1881).
2) Heinrich, Physiker, geb. zu Rödelheim bei Frankfurt a. M., studierte Chemie in Göttingen, dann
bei Liebig in Gießen und bei Gay-Lussac in
Paris, trat als technischer Chemiker in die Kestnersche Fabrik zu Thann im Elsaß,
kehrte aber schon nach einem Jahr zu Liebig zurück und ward bald darauf Lehrer der Physik und mechanischen Technologie an der
höhern Gewerbeschule in Kassel, 1838 Professor der Physik an der Universität zu Gießen, wo er starb.
Buff beschäftigte sich sehr eingehend mit Untersuchungen über Elektrizität und schrieb: »Versuch eines Lehrbuchs der Stöchiometrie«
(Nürnb. 1829, 2. Aufl. 1841);
»Grundzüge des chemischen Teils der Naturlehre« (das. 1832);
»Grundriß der Experimentalphysik«
(Heidelb. 1853);
»Lehrbuch der physikalischen und theoretischen Chemie« (mit Kopp und Zamminer, als 1. Band
von Ottos »Lehrbuch der Chemie«, Braunschw. 1857, 2. Aufl. 1863);
»Lehrbuch der physikalischen Mechanik« (das. 1871-74, 2 Bde.).
Mit Liebig begründete er 1847 den »Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie«.
eigentlich Buonamico Christofani, ital. Maler der gotischen Epoche, war ca. 1300 bis 1351, wie Vasari angibt,
in Pisa, Bologna, Florenz, Cortona und Arezzo thätig.
Doch hat sich keine von den ihm zugeschriebenen Freskomalereien erhalten.
Boccaccio gedenkt seiner in dem »Decamerone« als eines Spaßmachers und lustigen Gesellen.
(spr. böff-), Stadt im nordamerikan. Staat New York, liegt am nordöstlichen Ende des Eriesees und an dem hier
ausmündenden Niagarafluß, teilweise auf einem schroff zum Fluß abfallenden, 20 m hohen Bluff. Die Stadt bietet nicht
das in Amerika so beliebte Bild sich überall rechtwinkelig durchschneidender Straßen, ist aber gut gebaut und reich an stattlichen
Bauten. In dem höher gelegenen Stadtteil sind die Straßen mit Bäumen besetzt, und drei Parke, zusammen 215 Hektar groß, miteinander
durch Alleen (boulevards) verbunden, gereichen ihr zur Zierde.
Eine Brücke über den Niagara verbindet Buffalo mit Erie in Kanada. Buffalo verdankt seine Blüte seiner ungemein günstigen
Lage. Da es den besten Hafen am Eriesee besitzt, am Ausgang des großen Eriekanals liegt und Knotenpunkt von sieben Eisenbahnen ist,
strömen ihm die Produkte des Westens in immer wachsenden Mengen zu, so daß es seinen Beinamen Queen city
of the lakes nicht ohne Berechtigung führt. Unter den Kirchen zeichnen sich die protestantische und die katholische Kathedrale
aus.
Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen die neue City Hall mit Gerichtshof auf dem Franklin Square und das schloßähnliche
Arsenal des Staats den vornehmsten Rang, wogegen das Zollamt zwar weitläufig, aber unansehnlich ist. Ferner
sind zu nennen die großartige Irrenanstalt, welche mit ihrem Garten 82 Hektar bedeckt, und eine Strafanstalt. Die Wohlthätigkeitsanstalten
sind zahlreich und begreifen 3 Waisenhäuser, eine Taubstummenanstalt, Besserungsanstalten für Knaben und Mädchen, mehrere
Krankenhäuser etc. Buffalo zählte 1870: 117,714, 1880 aber 155,134 Einw.,
worunter 25,543 Deutsche und 10,310 Iren. Seine 1183 gewerbliche Anstalten beschäftigten 1880: 18,021
Arbeiter. Wichtig sind namentlich seine Gießereien, Walzwerke und Maschinenbauwerkstätten, seine Kornmühlen, Malzdarren, Brauereien,
Schlächtereien, Gerbereien, Schuhfabriken, Hobelmühlen und Licht- und Seifefabriken. Sein Handel ist lebhaft. Die Vorrichtungen
in seinem
mehr
durch den Buffalo Creek gebildeten Hafen (mit Leuchtturm) sind namentlich auf rasche Beförderung des massenhaft zuströmenden
Getreides berechnet. Eingeführt wurden aus Kanada 1883-84 Waren im Wert von 4,430,117 Doll., während die Ausfuhr sich nur auf
371,478 Doll. belief. Unter den Bildungsanstalten sind zu nennen: die sogen. Universität mit medizinischer Schule,
das Lehrerseminar, die öffentliche Bibliothek (Grosvenor library), die Kunstschule mit Galerie, 3 kath. Colleges, worunter das
von den Jesuiten geleitete St. Canisius' College, mehrere protest. Colleges und Academies, ein Verein für Naturwissenschaften
(mit Museum), ein Historischer Verein und 2 Jünglingsvereine mit großen Bibliotheken. - Buffalo wurde 1801 von der Holland-Landkompanie
angelegt und Neuamsterdam genannt (welcher Name 1810 in Buffalo umgewandelt wurde), von den Engländern bis auf zwei
Häuser (von 200) niedergebrannt und erst 1815 mit Unterstützung des Kongresses rasch wieder aufgebaut. Infolge der Eröffnung des
Eriekanals im J. 1825 wuchs Buffalo zu seiner jetzigen Bedeutung heran.