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posthumous works« (hrsg. von H. Taylor, Lond. 1872, 3 Bde.); seine kleinern »Essays« wurden übersetzt von Asher (Leipz. 1867).
Vgl. Huth, Life and writings of Buckle (Lond. 1880, 2 Bde.; im Auszug deutsch von Katscher, Leipz. 1881).
posthumous works« (hrsg. von H. Taylor, Lond. 1872, 3 Bde.); seine kleinern »Essays« wurden übersetzt von Asher (Leipz. 1867).
Vgl. Huth, Life and writings of Buckle (Lond. 1880, 2 Bde.; im Auszug deutsch von Katscher, Leipz. 1881).
Johannes, genannt Schinderhannes, bekannter Räuber, geb. 1779 zu Unstädten in der Grafschaft Katzenellnbogen, stand längere Zeit an der Spitze einer eignen Bande, mit welcher er besonders von Jahrmärkten heimkehrende Juden plünderte, und stellte förmliche Sicherheitskarten aus.
Endlich zu Wolfenhausen von einem Streifkommando gefangen, wurde er 1803 in Mainz [* 2] hingerichtet.
(Bücking, Böckling, Pückling, Pickling oder Pökling), leicht gesalzener, dann geräucherter Hering.
Die meisten Bücklinge liefern Holland, Schweden, [* 3] Mecklenburg [* 4] etc., von wo sie, in Körben verpackt, in den Handel kommen.
Die gesuchtesten sind die Kieler, die Speckbücklinge (auch Flick- oder Fläckheringe) und die holländischen.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, [* 5] Kreis [* 6] Lebus, in romantischer Lage in der »märkischen Schweiz«, [* 7] 7 km von der Eisenbahnstation Dahmsdorf-Müncheberg (Ostbahn), mit einem Schloß des Grafen Flemming und (1880) 1592 Einw.;
ein beliebter Sommerausflug der Berliner. [* 8]
In der Umgegend sind der 44 m tiefe, sagenreiche Schermützelsee, die sogen. Silber- und die Wolfskehle, Felsbildungen in Formsand, der Dachs- und der Krugberg bemerkenswert.
(spr. böcks), engl. Grafschaft, s. Buckinghamshire. ^[= (spr. böckinghamschir), Grafschaft im Innern von England, erstreckt sich von der Themse ...]
(v. engl. buck, »Bock«, [* 9] und skin, »Haut«, [* 10] also wörtlich: Bockshaut), geköpertes Wollengewebe, welches aus Streichgarn gewebt und mehr oder weniger gewalkt, aber nicht wie Tuch gerauht, sondern vielmehr auf der rechten Seite glatt geschoren wird. Er wird sowohl glatt als streifig und mit einfachen Dessins gemustert fabriziert. Die Kette besteht aus einem einfachen, aber festgedrehten Gespinst. Der Buckskin ist wegen des Köpergewebes elastischer und wegen der stärkern Drehung des Garns minder glänzend als Tuch, wird jetzt vielfach statt des gewöhnlichen Wolltuches zu Kleidungsstücken für Männer, insbesondere zu Beinkleidern, verwendet, da er im ganzen haltbarer ist als Tuch und insbesondere nicht so leicht reißt wie dieses. In neuester Zeit wird er auch mit Baumwolle [* 11] und Leinen vermischt, wodurch ein geringerer und wohlfeilerer Stoff (halbwollener Buckskin) entsteht.
Man fertigt sogar Buckskin lediglich aus Baumwolle oder nur mit Zusatz von Leinen. Sehr dünner und leichter Buckskin heißt Doeskin (Rehfell). Der Buckskin wurde zuerst in England und zwar schon seit geraumer Zeit verfertigt, erst in der neuern Zeit aber fand seine Fabrikation und Anwendung überall Verbreitung.
Vgl. Stommel, Das Ganze der Weberei [* 12] des Tuch- und Buckskinfabrikanten (Braunschw. 1875‒76, 2 Bde.);
Ölsner, Lehrbuch der Tuch- und Buckskinweberei (Altona [* 13] 1877‒81).
(spr. bockstōn), John Baldwin, engl. Schauspieler und Bühnendichter, geb. zu London, [* 14] machte sein Debüt in einer Scheune zu Peckham, kämpfte sich mühsam durch das Provinzschauspielerleben durch u. kam endlich 1824, mit Edm. Kean bekannt geworden, an das Surreytheater in London, wo er sich bald auch als Bühnendichter versuchte. Aber erst nachdem er Engagement am Adelphitheater gefunden, leuchtete sein Glücksstern. Hier erregte er mit seinem Rührstück »Luke the labourer«, in dem er die Hauptrolle spielte, große Sensation und war von da an der ausgesprochene Liebling der Londoner.
Etwas klein von Gestalt, aber von schönem Ebenmaß und intelligenten Zügen, wußte er durch drastische Darstellung das Publikum vom ersten Augenblick zu gewinnen und dauernd zu fesseln. Seit 1851 war er Direktor des Haymarket-Theaters; er starb Von seinen sehr zahlreichen (über 150) Stücken gehörten die Lustspiele: »Popping the question« und »Mary Ann«, ferner: »Uncle John«, »Married life«, »Good for nothing«, »A lesson for ladies« und besonders »The green bushes« zu den beliebtesten.
(spr. bükŏá), s. Buquoy. ^[= (spr. bükoa), 1) Karl Bonaventura de Longueval, Baron von Vaux, Graf von, Feldmarschall ...]
(spr. būtschatsch), Stadt in Galizien, an der Stripa und der Galizischen Transversalbahn, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein Basilianerkloster mit Untergymnasium, ein schönes Rathaus, Ruinen eines altertümlichen Schlosses, bedeutenden Handel und (1880) 9970 Einw. (darunter 6281 Juden).
Buczacz ward 1672 von den Türken unter Mohammed Ⅳ. erobert;
hier wurde in demselben Jahr der Friede geschlossen, infolge dessen der Polenkönig Wisniowiecki Podolien und die Ukraine an die Türken abtrat und sich zur Zahlung eines Tributs verpflichtete.
[* 15] (spr. -pescht, hierzu der Stadtplan), königliche Freistadt im ungar. Komitat Pest-Pilis-Solt-K.-Kun, Hauptstadt von Ungarn [* 16] (95 m ü. M.), erstreckt sich zu beiden Seiten der Donau und besteht aus dem am linken Ufer liegenden Pest und der gerade gegenüber erbauten Stadt Ofen (Buda). Beide Orte wurden 1873 zu einer gemeinsam verwalteten Stadt unter dem Namen Budapest vereinigt. Die Donau, welcher Budapest den größten Teil seiner Bedeutung verdankt, stellt sich innerhalb der Schwesterstädte in voller Majestät dar.
Ihre Breite [* 17] beträgt oberhalb der Margaretenbrücke 850‒950 m, verengert sich aber allmählich am Fuß des eindringenden Blocksbergs bis aus 300 m und erreicht unterhalb der Stadt wieder eine Breite von 1140 m. Die Städte Pest und Ofen sind zunächst durch die imposante, 1842‒49 nach dem Plan W. Clarks mit einem Kostenaufwand von 4¾ Mill. Fl. erbaute Kettenbrücke verbunden, welche eine Lange von 390 m, eine Spannweite zwischen den beiden Mittelpfeilern von 190 m und eine Breite von 12,6 m hat, am Pester Ufer zu beiden Seiten an geräumige Magazine der Donaudampfschiffahrts-Gesellschaft grenzt und 1870 von der Kettenbrückengesellschaft um 7 Mill. Gulden an die Regierung verkauft wurde. Eine zweite großartige Brücke, [* 18] deren Hälften am Mittelpfeiler einen Winkel [* 19] von 150° bilden, wurde unterhalb der Margareteninsel 1872‒75 mit einem Kostenaufwand von 5,3 Mill. Guld. erbaut. Es ist dies eine eiserne Bogenbrücke, 474 m lang, 17 m breit und mit sechs Öffnungen versehen. Eine dritte (Eisenbahn-) Brücke gegenüber vom Schlachthaus in Pest, unterhalb des Blocksbergs, welche die ¶
Pferdebahn.
Bezirke (Kerületei):
I Festung, [* 21] Christinen- und Raitzenstadt
II Wasserstadt
III Landstraße und Altofen
IV Innere Stadt
VII Theresienstadt
VIII Josephstadt
IX Franzstadt
Österreichisch-Ungarische Staatsbahn mit der Ungarischen Staats- und der Südbahn verbindet, hat vier Öffnungen von je 94 m Lichtweite und ist ein Fachwerk [* 24] mit parallelen Gurtungen.
hat einen Umfang von 18,612 Hektar und besteht aus zehn Bezirken mit folgenden Stadtteilen:
1) Die Ofener Festung (Var), welche ziemlich regelmäßig gebaut und mit Mauern umgeben ist, von der man durch vier Thore (zum Teil aus Treppen) [* 25] in die übrigen die Festung in einem langen Oval [* 26] umgebenden Ofener Stadtteile gelangt. Hinter der Festung liegen die Christinenstadt (Krisztinaváros), mit hübschen Villen und Gärten, von dem früher bei Überschwemmungen sehr gefährlichen, seit 1875 jedoch überbrückten sogen. Teufelsgraben durchzogen, und als südlichster Stadtteil der Taban (die Raizenstadt).
2) Von der Festung bis zur Donau reicht die Wasserstadt (Viziváros), nördlich von dieser liegen die Landstraße (Országut) und das ländliche Neustift (Ujlak), wovon nur der untere Teil hierher gehört.
3) Das obere Neustift und Altofen (Ó-Buda). Am linken Donauufer 4) die innere Stadt (Belváros), der älteste Teil von Pest, Hauptsitz des großstädtischen Lebens, unregelmäßig gebaut, aber imposante Gebäude enthaltend und durch die Ausführung des Donaukais wesentlich verschönert.
5) Die Leopoldstadt (Lipótváros), der nördlichste und schönste Stadtteil von Pest. Sie ist das Zentrum des Handels, wurde 1780 angelegt, hat eine großartige Donaufronte und umfaßt auch das sogen. Mühlenviertel.
6) Östlich schließt sich die Theresienstadt (Terézváros) an, die vom Österreichisch-Ungarischen Staatsbahnhof bis zur Königsgasse reicht 7) Die Elisabethstadt (Erzsébetváros), von der Königsgasse bis zur Kerepeser Straße. Früher gehörte auch dieser Teil zur Theresienstadt. In ihren ältern, an die Leopoldstadt und innere Stadt angrenzenden Teilen sind die beiden letzten Bezirke zumeist von Israeliten bewohnt.
8) Die südlich gelegene Josephstadt (Jozsefváros).
9) Die Franzstadt (Ferenczváros), welche den Halbkreis gegen die Donau abschließt, mit dem Soroksárer Damm (Dampfmühlen und Schlachthaus).
10) Der an der Österreichisch-Ungarischen Staatsbahn liegende Ort Steinbruch (Kóbánya), mit großen Brauhäusern und ausgebreiteten Schweinemastungen, und die unter dem Namen Extravillan (Kültelkek) vereinten einzelnen Wohngebäude.
Unter den Straßen und Plätzen zeichnen sich vor allen durch ihre großen Prachtbauten der Franz-Josephskai (auf der Pester Seite von der Kettenbrücke stromabwärts) und der Rudolfskai (stromaufwärts) aus, welche beide die schönste Promenade der Stadt bilden. Unterhalb der Kaimauern befinden sich die Ausladeplätze der Schiffe. [* 27] Der schönste öffentliche Platz in Budapest ist der mit Gartenanlagen gezierte Franz-Josephsplatz, gegenüber der Kettenbrücke, mit dem Akademiepalast, dem Handelsstandsgebäude, dem Dianabad, mehreren Hotels und dem Denkmal des Grafen Steph. Széchényi, welchem gegen über das Deákdenkmal demnächst (von Ad. Huszár) aufgestellt werden wird.
In der Mitte befand sich früher der zum Andenken an die Krönung des Königs Franz Joseph 1867 errichtete Krönungshügel, welcher später abgetragen wurde. Andre Plätze sind: der Rathaus-, der Schwurplatz, der Petöfiplatz mit dem Denkmal des Dichters Petöfi (von Ad. Huszár), der Serviten-, Franziskaner-, Universitäts- und der Calvinvlatz mit einem monumentalen Brunnen [* 28] im 4. Bezirk; der Giselavlatz, der Josephsplatz mit der Bronzestatue des um Budapest hochverdienten Erzherzog-Palatins Joseph (von J. ^[Johann] Halbig) und die Elisabethpromenade mit hübscher Gartenanlage und schönem Kursalon, die Széchényipromenade und der Deákplatz im 5. Bezirk; dann das Rondeau, der Oktogonplatz und der Hunyadyplatz im 6., der Stephansplatz im 7., der Neue Marktplatz, der Rákóczy-, Matthias-, Teleki-, Maria-Theresia- und Kalvarienplatz im 8., endlich der Franzplatz im 9. Bezirk. Zu den Plätzen gehören auch die schönen neu angelegten Squares unweit der Kettenbrücke mit dem Denkmal des Freiherrn Jos. v. Eötvös (von Ad. Huszár) und vor dem Redoutengebäude.
Auf der Ofener Seite führt die Kettenbrücke zu einem von schönen Gebäuden eingefaßten Platz, von welchem ein 1853-55 nach Adam Clarks Plänen erbauter Tunnel [* 29] mit gewaltigem dorischen Portal unter dem Festungsberg hindurch eine Verbindung mit der Christinenstadt herstellt. Links von diesem Platz erstreckt sich südwärts der neue prachtvolle Burggartenkai. Andre Plätze in Ofen sind: der von Regierungsgebäuden eingeschlossene St. Georgsplatz mit dem gußeisernen, 1852 errichteten Monument des Generals Hentzi (s. d. 2), der Dreifaltigkeitsplatz mit barocker Dreifaltigkeitssäule von 1710, der Burg-, Parade- und Ferdinandsplatz in der Festung.
Zu den schönsten Straßen in Pest, von denen die frequentesten mit Asphalt gepflastert sind, gehören: die Waitzener Gasse, mit prächtigen Kaufläden, die Hauptpulsader des eleganten Lebens;
die gleichfalls stark belebte Hatvaner, Kecskeméter, Kronprinz- und Franz-Deákstraße (4. Bezirk), die Akademiestraße, die Palatin- und die Dorotheagasse im 5. Bezirk.
Die Stelle der ehemaligen Ringmauern und Wälle der alten Stadt nehmen jetzt der neue breite, nach Art der Pariser Boulevards angelegte Zollamts-, Museum- und Karlsring (Körut) sowie der imposante Waitzener Boulevard ein, welcher die Leopoldstadt von der Theresienstadt trennt. Von diesen beiden Hauptstraßen aus erstrecken sich in endlosen Prospekten breit angelegte Straßen, so: die Soroksárer Straße nach S., dann als Grenze zwischen dem 8. und 9. Bezirk die Üllöer Straße, die stark belebte Kerepeser Straße, welche die Joseph- und Theresienstadt scheidet, die Königsstraße und die prächtige Andrássy- (ehemals Radial-) Straße, die im untern Teil palaisartige Bauten, im obern Drittel aber von Gärten umgebene Villen enthält. Letztere führt vom Waitzener Boulevard mitten durch die Theresienstadt zum Stadtwäldchen hin, ist 2275 m lang, wird von einem achteckigen Platz (Oktogon) und von dem Rondeau unterbrochen und ist bis zum Oktogon 34 m, von da 46 m breit. In Ofen sind erwähnenswert: die zur Festung hinaufführende Albrechtsstraße und die Basteipromenade an der Westseite der Festung, mit prachtvoller Aussicht auf die Ofener Gebirge.
Von den kirchlichen Gebäuden sind zu bemerken: die Hauptpfarrkirche (älteste Kirche Pests), deren gotische Rückseite bis 1500 zurückreicht, mit dem Grabmal des Feldmarschalls Kray;
die 1698 von den Paulinern erbaute zweitürmige Universitätskirche (die schönste Kirche Pests);
die im Bau begriffene Leopoldstädter Basilika, [* 30] ein Kuppelbau, der 1851 an Stelle der alten Leopoldskirche begonnen, 1868 aber durch den Einsturz der bereits vollendeten Kuppeltrommel unterbrochen wurde;
ferner in Ofen die aus der Zeit Belas IV. stammende Mariä-Himmelfahrtkirche (Matthiaskirche), in welcher 1867 König ¶