Namen the farmer's friend (der Pachterfreund) erhielt. Nach seines
VatersTod 1839 dem
Oberhaus angehörend, ward er 1841 in
SirRobertPeels zweitem
MinisteriumGroßsiegelbewahrer, trat jedoch 1842, da er die Herabsetzung der
Kornzölle mißbilligte,
zurück. Zufolge seiner verschwenderischen Lebensweise ward er 1848 bankrott und zog sich nun fast ganz
von dem politischen Schauplatz zurück, nur daß er im
Oberhaus stets im
Sinn der Protektionisten stimmte. Er starb Aus
den in seinem Familienarchiv vorhandenen
Dokumenten und
Korrespondenzen veröffentlichte er: »Memoirs of the court of
George
III. and the regency« (neue Aufl., Lond. 1860, 2 Bde.);
Landbau, Milcherei und die Aufzucht von
Enten
[* 7] und anderm Geflügel sind Hauptbeschäftigungen. Von der Oberfläche sind 41,2
Proz. Ackerland, 46,1 Proz.
Wiesen und
Weiden. Viehstand (1884) 72,235
Rinder,
[* 8] 218,571
Schafe,
[* 9] 39,972
Schweine.
[* 10] Die
Industrie liefert
Spitzen,
Papier, Strohhüte,
Stiefel und hölzerne (sogen.
Windsor-)
Stühle. Die römische Watlingstraße
durchschneidet die
Grafschaft, auch finden sich bedeutende Reste eines alten
Walles (Grimesdike). Hauptstadt ist
Aylesbury.
(spr. böckländ), 1)
William, Geolog, geb. zu
Axminster in
Devonshire, studierte
zu
OxfordTheologie, dann
Naturwissenschaft und wurde 1813
Professor der
Mineralogie, 1818 auch der
Geologie
[* 11] in
Oxford. Im J. 1827 in
den engern
Rat der
Royal Society gewählt, siedelte er 1845, wo er zum
Dechanten von
Westminster ernannt worden
war, nach
London
[* 12] über. Seit 1849 geisteskrank, starb
er in
Clapham bei
London. Seine beiden Hauptwerke sind die
»Reliquiae diluvianae« (2. Aufl., Lond.
1824) und die »Geology and mineralogy considered with reference to natural theology«
(zu den »Bridgewaterbüchern« gehörig, das.
1836, 2 Bde.; 4. Aufl. von seinem
Sohn, 1869; deutsch. von
Agassiz,
Neuchâtel 1838-39, 2 Bde.).
Letzteres Werk sucht die
Resultate der neuern Forschungen, insbesondere
die plutonistischen
Lehren,
[* 13] mit der biblischen Schöpfungsgeschichte in
Einklang zu bringen und hat überhaupt eine theologische
Auslegung der geologischen Fakta zum
Zweck. Seine 1825 erschienene »Description of the
South-Western coal districts of
England« gilt noch jetzt als
Autorität.
2)
FrancisTrevelyan, Naturforscher, Sohn des vorigen, geb. zu
Winchester, studierte
Medizin, wurde Wundarzt
am St.
George'sHospital und 1854 Regimentsarzt bei der englischen
Garde, von welcher
Stellung er 1863 zurücktrat. Er widmete sich
mit Vorliebe den
Naturwissenschaften und erwarb sich große
Verdienste um die
Förderung der
Fischzucht.
Auf eigne
Kosten gründete er in
SouthKensington ein
Museum für
Fischzucht, welches
Süßwasser- und Seefische sowie die Austernzucht
berücksichtigt, wurde 1867 Inspektor der Lachsfischerei in
England und 1870 mit der Untersuchung des Einflusses der neuern
Fischereigesetze auf die Lachsfischerei in
Schottland betraut. Er starb im
Dezember 1880. Buckland schrieb die
in mehreren
Auflagen erschienenen »Curiosities of natural history« (zuletzt 1877);
(spr. böckl),HenryThomas, engl. Kulturhistoriker, geb. zu
Lee als Sohn eines
Kaufmanns, trat in das
väterliche
Geschäft, widmete sich aber, als sein
Vater 1840 starb und ihm ein bedeutendes
Vermögen hinterließ, wissenschaftlichen
Studien.
Hallam und namentlich
Bunsen, die seine hervorragende Begabung erkannten, gewannen nachhaltigen
Einfluß auf ihn. Als Schriftsteller trat Buckle zuerst mit
»Essays« hervor, zunächst »On liberty« und sodann »On
the influence of women«.
Sein lange vorbereitetes, leider unvollendetes, in viele
Sprachen übersetztes Hauptwerk ist die »History of civilisation in
England« (5. Aufl. 1874; deutsch, 6. Aufl.,
Leipz. 1881). Das übrigens ziemlich formlos angelegte Werk erregte ungeheures Aufsehen und eine
lebhafte
Diskussion. Bewundernswert sind der Fleiß der Forschung, die große Belesenheit, der eindringende
Scharfsinn, die
philosophische
Anlage, mit welcher Buckle überall das allgemeine
Gesetz herauszufinden und festzustellen sucht; aber nicht geringer
sind auch die
Einseitigkeit und die doktrinäre Übertreibung, womit er auf alle Vorgänge der Geschichte
das
Gesetz der
Kausalität in materialistischem
Sinn anwendet, ohne das
Moment der
Freiheit zu seinem
Recht kommen zu lassen. Die
psychologische Betrachtung verschwindet vor dem empirisch gewonnenen
Naturgesetz strengster
Kausalität, dem gegenüber das
Individuum nichts ist. Nach Vollendung des zweiten
Bandes unternahm Buckle im
Oktober 1861 eine
Reise nach dem
Orient, erkrankte aber unterwegs am
Typhus und starb in
Damaskus. Nach seinem
Tod erschienen die »Miscellaneous and
¶
mehr
posthumous works« (hrsg. von H. Taylor, Lond. 1872, 3 Bde.); seine
kleinern »Essays« wurden übersetzt von Asher (Leipz. 1867).
Vgl. Huth, Life and writings of Buckle (Lond. 1880, 2 Bde.;
im Auszug deutsch von Katscher, Leipz. 1881).