Hautentzündung zu beseitigen. Bei
Rindern, besonders beim Weidevieh, kommt ein ähnlicher rotlaufartiger Hautausschlag an den
weißen Körperstellen vor, wobei die
Aufnahme der grünen Buchweizenpflanze nicht beschuldigt werden kann. Es scheint, daß
der
Genuß andrer, bis jetzt noch nicht festgestellter
Pflanzen dies
Exanthem hervorruft. Gefährlich ist die
Affektion nicht,
aber es dauert mehrere
Monate, bis die dicken
Borken sich von der
Haut
[* 2] abstoßen. Zeitweise
Einreibungen
von
Öl oder
Schmalz auf die kranken Hautpartien fördern die Abheilung.
ein Teil des
Wesergebirges, der, östlich von
Bückeburg, eine 18 km von
NO. nach
SW. gerichtete einförmige
Scheitellinie bildet und vom
Deister durch den Thalgrund von
Rodenberg, vom
Osterwald durch die Kaspaue
geschieden wird.
Der Bückeberg erreicht 332 m
Höhe und enthält reiche Steinkohlenlager der
Wealdenformation.
Die dicke Buckelfliege (P. incrassataMeig.), 3
mm lang, glänzend schwarz, am
Hinterleib mattgrau, an den
Knieen und Vorderschienen
rostgelb,
an den
Wurzeln der glashellen
Flügel gelblich, findet sich häufig in
Schweden,
[* 15] Rußland und
Deutschland,
[* 16] kriecht
in die
Bienenstöcke und legt je ein
Ei
[* 17] unter die
Haut ziemlich erwachsener Bienenlarven in noch nicht gedeckelten
Zellen. Die
Buckelfliegenlarve kriecht schon nach drei
Stunden aus, entwickelt sich sehr schnell und zehrt an dem
Fettkörper der Bienelarve.
Nachdem inzwischen die
Zelle
[* 18] gedeckelt worden, bohrt sie sich heraus, fällt herab und verpuppt sich am
Boden des
Bienenstocks
oder in der
Erde. Die nach zwölf
Tagen auskriechende
Fliege erscheint häufig auf Gesträuch und an
Planken und überwintert
hinter Rindenschuppen. Die Bienenlarve geht hierbei zu
Grunde und fault
(Faulbrut).
AndreArten der Buckelfliege leben
als
Parasiten in Schmetterlingsraupen, Käferlarven,
Schnecken
[* 19] oder faulenden Pflanzenstoffen.
(spr. böckinghäm), alte Stadt in der nach ihr benannten engl.
Grafschaft, an der
Ouse, aber infolge eines
Brandes 1724 ganz ohne
Altertümer. Es hat (1881) 3585 Einw., eine Lateinschule und
etwas Spitzenklöppelei.
Eine 3 km lange Ulmenallee verbindet es mit
Stowe, dem prächtigen Landsitz des
Herzogs von Buckingham, dessen Kunstschätze 1852 verweigert wurden.
(spr. böckinghäm), eins der ältesten engl. Adelsgeschlechtern
benannt nach der gleichnamigen
Grafschaft (s.
Buckinghamshire). Als erster
Graf von Buckingham wird
WalterGifford erwähnt, der von
Wilhelm
dem Eroberer mit dieser
Grafschaft belehnt ward, die aber, da
Giffords Sohn ohne männliche Nachkommen
starb, der
Krone wieder zufiel. Im J. 1377 wurde König
Eduards III. jüngster Sohn,
Thomas vonWoodstock, zum
Grafen von Buckingham erhoben.
Nach dessen Ermordung (1397) ging die
Grafschaft Buckingham 1445 auf
Edmund,
Grafen von
Stafford, den Gemahl der
einzigen Tochter des
Herzogs von
Gloucester, über. Er war der erste
Herzog von Buckingham, vom König
Heinrich VI. dazu ernannt. Da
dessen Sohn Humfred mit ihm in der
Schlacht bei St.
Albans fiel, so erbte sein Enkel
Heinrich den Herzogstitel.
Dieser, der im
Interesse des
HausesYork erzogen war, war der treue
GehilfeRichards III. bei allen Gewaltstreichen,
durch welche der letztere die
Krone usurpierte, und wurde vom König mit
Ehren, Ämtern und Besitzungen reich belohnt, empörte
sich aber nichtsdestoweniger aus
Eitelkeit und
Ehrgeiz und ward, als sein
Aufstand fehlschlug, 1483 hingerichtet.
Seinen Sohn
Eduard setzte
Heinrich VII. wieder in die väterlichen
Titel und Besitzungen ein,
Heinrich VIII. erhob ihn
überdies zum Großconnetable. Aber
KardinalWolsey klagte ihn als einen Nachkommen
Eduards III. des
Hochverrats an, und
Eduard
wurde, obwohl seine Unschuld nicht wohl bezweifelt werden konnte, zu
London
[* 20] 1521 enthauptet. Daraus
gab es ein
Jahrhundert hindurch
keineHerzöge von Buckingham, bis König
Jakob I. seinen Günstling
GeorgeVilliers (s. unten) 1623 zum
Herzog von
Buckingham erhob. Jedoch erlosch schon 1688 das
¶
Nach seiner Rückkehr nach England veranlaßte Buckingham den König im Einvernehmen mit dem Parlament und der öffentlichen Meinung,
an Spanien
[* 24] den Krieg zu erklären, vor dessen Beginn jedoch Jakob 1625 starb. Als nun aber Buckingham die französische
HeiratKarls I. vermittelte, erhob sich eine lebhafte Opposition gegen den vom Vater auf den Sohn übergegangenen günstling.
Freilich schützte Karl denselben, löste, um ihn vor einer drohenden Anklage zu retten, das Parlament auf und
bestätigte ihn in allen seinen Würden.
Als aber sowohl der Krieg gegen Spanien als ein andrer gegen Frankreich, den Buckingham leichtsinnig begann, höchst unglücklich geführt
wurden, als insbesondere die von Buckingham persönlich befehligte Expedition nach La Rochelle und der InselRé 1627 kläglich scheiterte,
steigerte sich die Erbitterung gegen den Herzog immer mehr, und das Volk betrachtete es fast als eine Erlösung,
daß derselbe von einem verabschiedeten Leutnant, John Felton, aus Privatrache zu Portsmouth
[* 25] ermordet wurde. Der
König ließ den Leichnam zu London in der KapelleHeinrichs VII. beisetzen. Um die UniversitätCambridge machte sich Buckingham durch
eine in Holland angekaufte Sammlung orientalischer Manuskripte verdient.
Erst nachRich. Cromwells Rücktritt wurde er freigelassen. Karl II. ernannte ihn in rascher Folge zum Kammerherrn, Mitglied des
GeheimenRats, Lord-Lieutenant der GrafschaftYork, Großstallmeister etc. und gab ihm seine Güter und den
Herzogstitel zurück. 1669 war er Mitglied des absolutistischen und papistischen Cabalministeriums (s. d.), trat nach dessen
Auflösung in das Parlament und erklärte sich gegen den Testeid und die vom König verfügte Parlamentsverlängerung, weshalb
er sogar aus kurze Zeit im Tower saß.
Nach Karls II. Tod zog er sich von allen öffentlichen Geschäften zurück und verfaßte unter andern Schriften
ein Lustspiel: »The Rehearsal« (Lond. 1671), eine geistreiche
Satire auf Drydens dramatische Modedichtung;
Mit seinem erfolgten Tod erlosch die Hauptlinie des alten
HausesVilliers; von Nebenzweigen desselben stammen die Grafen von Jersey und von Clarendon. Eine (unvollständige) Sammlung seiner
Werke erschien in London zuletzt 1764 in 2 Bänden.
Als Jakob II. den Thron
[* 28] bestieg, wurde Buckingham zum Mitglied des GeheimenRats und zum Großkammerherrn ernannt, näherte sich der
katholischen Kirche und ward Mitglied der kirchlichen Kommission, unterwarf sich aber nach JakobsFlucht 1688 Wilhelm III., der
ihn 1694 zum Marquis von Normanby und Mitglied des Kabinettsrats ernannte. Nach der Thronbesteigung der
KöniginAnna, nach deren Hand
[* 29] er früher einmal vergeblich gestrebt hatte, wurde er zum Geheimsiegelbewahrer und 1703 zum Herzog
von Normanby und Buckingham ernannt, legte aber, mit Marlborough zerfallen, seine Ämter nieder und ging zu den Tories über. 1710 wurde
er nach MarlboroughsSturz Lordkammerherr des königlichen Haushalts und Präsident des GeheimenRats.
Nach AnnasTod war er bis zur Ankunft Georgs I. von Hannover Mitglied der Regentschaft. Später trat er nur in der Opposition gelegentlich
hervor und widmete sich der Ausarbeitung zweier Trauerspiele: »Cäsar« und »Brutus«, unglücklicher NachahmungenShakespeares. Seine »Memoirs« sind geistreich, unterhaltend und elegant
geschrieben. Seine Hauptwerke sind: »Essay on poetry« und »Essay on satire«, voll Witz und Geschmack, aber ohne originale Schöpferkraft.
Das erstere Gedicht verdankt viel der Feile
[* 30] des jungen Pope. Die gesammelten Werke erschienen zu London 1723 und 1729 (2 Bde.).
Er starb mit seinem einzigen Sohn, Edmund, erlosch 1735 das HausSheffield.
4) RichardPlantagenet, Herzog von und Chandos, geb. führte bis 1822 den NamenGraf-Temple, von da an bis zum Tod
seines Vaters, des am verstorbenen Richard Buckingham, ersten Herzogs von Buckingham, den eines Marquis von Chandos.
Er kam früh ins Parlament, wo er sich den Tories anschloß und für die Korngesetze und die Interessen der großen Grundbesitzer
eintrat, machte sich aber zugleich bei der Landbevölkerung durch populäres, gastfreies Wesen so beliebt, daß er den¶