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»Leonce und Lena«, voll Geist, Witz und kecker Laune; ferner eine »Geschichte der philosophischen Systeme von Cartesius bis Spinoza« und eine »Geschichte der ältern griechischen Philosophie«. Eine kritische Gesamtausgabe von Büchners »Werken nebst dem handschriftlichen Nachlaß« wurde von K. F. Franzos (Frankf. a. M. 1879) veranstaltet.
2) Luise, bekannte Schriftstellerin, Schwester des vorigen, geb. zu Darmstadt, [* 2] lebte in Darmstadt, wo sie starb. Ihr erstes Schriftchen: »Die Frauen und ihr Beruf« (Frankf. a. M. 1855; 5. Aufl., Leipz. 1883),
erregte um seiner gefunden Anschauungen willen ein gewisses Aufsehen. Demnächst erschienen von ihr: Novellen (»Aus dem Leben«, Leipz. 1861);
»Dichterstimmen aus Heimat und Fremde« (Anthologie, 5. Aufl., Halle [* 3] 1876);
der Roman »Das Schloß zu Wimmis« (Leipz. 1864);
ein Band [* 4] eigner Gedichte: »Frauenherz« (2. Aufl., Berl. 1866);
»Weihnachtsmärchen« (2. Aufl., Glogau [* 5] 1882);
»Klara Dettin, erzählendes Gedicht« (das. 1874) u. a. In der sogen. Frauenfrage zeigte sich Luise Büchner höchst thätig.
Sie war Vizepräsidentin des Alice-Vereins (s. d.),
Mitbegründerin des Alice-Lyceums in Darmstadt, an welchem sie sich selbst durch fortlaufende Vorträge beteiligte, aus denen ihre »Deutsche [* 6] Geschichte von 1815 bis 1870« (Leipz. 1875) hervorging. Von ihren übrigen Schriften sind anzuführen: »Praktische Versuche zur Lösung der Frauenfrage« (Berl. 1870);
»Über weibliche Berufsarten« (Darmst. 1872);
»Die Frau. Hinterlassene Aufsätze, Abhandlungen und Berichte zur Frauenfrage« (Halle 1878) und »Nachgelassene belletristische und vermischte Schriften« (Frankf. a. M. 1878, 2 Bde.).
3) Louis, naturwissenschaftlicher Schriftsteller, Bruder der vorigen, geb. studierte in Gießen [* 7] Medizin, lebte dann einige Zeit als Arzt in seiner Vaterstadt und habilitierte sich 1852 als Privatdozent zu Tübingen. [* 8] Hier rief er indessen durch seine im Geiste des modernen Materialismus gehaltene und für dessen Popularisierung mit Erfolg wirkende Schrift »Kraft [* 9] und Stoff« (Frankf. a. M. 1855, 15. Aufl. 1883) einen so heftigen litterarischen Kampf hervor, daß er seine akademische Stellung aufgeben mußte und nach Darmstadt zurückkehrte, wo er seine ärztliche Praxis wieder aufnahm. Er veröffentlichte noch: »Natur und Geist« (3. Aufl., Leipz. 1876);
»Physiologische Bilder« (2. Aufl., das. 1872);
»Aus Natur und Wissenschaft« (3. Aufl. 1874, 2. Bd. 1884);
»Sechs Vorlesungen über die Darwinsche Theorie etc.« (4. Aufl., das. 1876);
»Der Mensch und seine Stellung in der Natur« (2. Aufl., das. 1872);
»Der Gottesbegriff und seine Bedeutung in der Gegenwart« (2. Aufl., das. 1874);
»Aus dem Geistesleben der Tiere« (3. Aufl., Berl. 1880);
»Liebe und Liebesleben in der Tierwelt« (das. 1879);
»Licht [* 10] und Leben« (Leipz. 1881);
»Die Macht der Vererbung« (das. 1882).
Auch übersetzte er Lyells Werk »Das Alter des Menschengeschlechts« (2. Aufl., Leipz. 1873).
4) Alexander, Schriftsteller, Bruder der vorigen, geb. habilitierte sich 1852 als Privatdozent an der philosophischen Fakultät zu Zürich, [* 11] trat 1857 in den französischen Staatsdienst und ist seit 1862 Professor der fremden Litteraturen zu Caen. Er schrieb: »Geschichte der englischen Poesie« (Darmst. 1855, 2 Bde.);
»Französische Litteraturbilder« (Frankf. a. M. 1858, 2 Bde.);
»Lautverschiebung und Lautverwechselung, Abhandlung über deutsche Phonologie« (Darmst. 1863);
»Jean Paul in Frankreich« (Stuttg. 1863);
»Der Wunderknabe von Bristol« (Leipz. 1861);
»Chatterton«, »Lord Byrons letzte Liebe« (Novellen, das. 1862) etc.;
ferner in französischer Sprache: [* 12] »L'école romantique et la jeune Allemagne«;
»Le [* 13] roman réaliste en Allemagne«;
»Les comédies de Shakespeare« (Caen 1864);
»Hamlet le Danois« (Par. 1878) u. a. Mit L. Dumont übersetzte er Jean Pauls »Vorschule der Ästhetik« (1862).