Die
Konidien werden von der
Luft auf andre Buchenpflänzchen getragen. Bei Gegenwart von
Feuchtigkeit keimen sie, indem aus
ihrem
Inhalt mehrere
Schwärmsporen entstehen; diese dringen in die
Blätter der noch unversehrten
Pflanze ein und rufen auch
hier die
Krankheit hervor. Schließlich entwickelt der
Pilz,
[* 5] namentlich bei feuchtem
Wetter,
[* 6] eine
Menge von
Dauersporen
(Oosporen), welche beim Verwesen der
Keimlinge in den
Boden gelangen und von hier aus in andre Buchenkeimpflanzen
eindringen. Die
Dauersporen behalten ihre Keimfähigkeit mindestens drei Jahre. Nach
Hartigs Angaben genügten ein paar
Hände
voll
Erde, in welcher sichDauersporen des
Pilzes befanden, um ein großes, mit 8000 Buchenpflänzchen bestandenes
Saatbeet zu vernichten. Zur Fernhaltung der
Krankheit empfiehlt man, die Buchenaussaat nicht an denselben Lokalitäten zu
machen, wo die
Krankheit bereits aufgetreten ist.
Schmetterling aus der
Familie der
Spinner
(Bombycidae), 5
cm breit, schmutzig rötlichweiß, auf den Vorderflügeln braungrau bestäubt, mit zwei dunklern Querlinien,
auf den Hinterflügeln mit verloschener Mittelbinde, fliegt im
Mai und legt die weißlichen
Eier
[* 10] an die
Rinde der verschiedensten
Laubhölzer. Die Bürstenraupe ist schwefelgelb, am hintersten Haarpinsel rot (daher der
NameRotschwanz),
mit schönen Samtspiegeln zwischen den vordern
Bürsten; sie richtet auf
Buchen bisweilen bedeutenden
Schaden an und verpuppt
sich im
Oktober in einem doppelten, lockern Gespinst zwischen dem dürren
Laub desBodens. Auf
Rügen haust der Buchenspinner seit 200
Jahren und frißt bisweilen den
Wald der Stubbenitz völlig kahl. Nach jedem Raupenjahr hat das
Wild an
Lunge
[* 11] und
Leber zu leiden, offenbar infolge der vielen mit der
Nahrung aufgenommenen Raupenhaare.
1)
Anton von, bekannter Schulmann und geistlicher Aufklärer, geb. zu
München,
[* 12] erhielt seine erste
Bildung bei den
Jesuiten, studierte dann in
Ingolstadt
[* 13] und wurde hier 1768
Kaplan. Seit 1771
Rektor der deutschen
Schulen in
München, wirkte er in dieser
Stellung eifrig für Verbesserung des
Schulwesens und trat namentlich den
Jesuiten kühn
entgegen. Nach Aufhebung des Jesuitenordens erhielt er das Rektorat des
Gymnasiums und
Lyceums und zugleich das
Direktorium und Predigtamt der Marianischen
Kongregation, welchem bisher rein jesuitischen
Institut er eine zeitgemäße Umgestaltung
gab.
Als er sich später in seinen humanen Bestrebungen gehemmt sah, nahm er 1778 das Pfarramt Engelbrechtsmünster im
RegensburgerSprengel an, von wo er jedoch 1784 als geistlicher und Schuldirektorialrat nach
München zurückberufen wurde. Mit
ungemeiner Thätigkeit und
Ausdauer widmete er sich hier der
Hebung
[* 14] des Jugendunterrichts und wohlthätigen Bestrebungen, bis
er wegen
Altersschwäche 1813 seine Entlassung nehmen mußte. Er starb als geistlicher
Rat und Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften in
München. Seine sämtlichen
Schriften wurden unter dem
Titel: »Die
Jesuiten in
Bayern
[* 15] vor und nach ihrer Aufhebung«
von J.
^[Joseph] v. Klessing
(Münch. 1819-20, 5 Bde.) herausgegeben.