(Buchdruckerschwärze, Druckerschwärze), schwarze
Ölfarbe für den Buchdruck, muß leicht an allen
Zügen der
Schrift, den stärksten wie den feinsten, haften (gut decken), scharfe, reine
Abdrücke geben,
weder in sichtbarer
Weise ins
Papier eindringen, noch gelbe Ränder um die
Buchstaben bilden, schnell trocknen und ein schönes,
dauerhaftes
Schwarz zeigen. Die Buchdruckfarbe wurde ursprünglich von den
Buchdruckern selbst aus altem, abgelagertem
Leinöl dargestellt,
das man bis zurKonsistenz von
Firnis
einkochte und, bevor es ganz erkaltet war, mit dem erforderlichen
QuantumRuß mischte.
Daß das
Resultat oft ein nur zweifelhaftes blieb, beweisen viele
Drucke des vorigen
Jahrhunderts, deren
Buchstaben abschwärzen
oder mit gelben Rändern umgeben sind. Die zuerst in
England fabrikmäßig erzeugte Buchdruckfarbe fand daher überall bereitwilligAufnahme,
und bald entstanden auch in
Deutschland
[* 7] Anstalten zur Fabrikation von Buchdruckfarbe, deren
Produkte den ausländischen an
Güte nicht nachstehen.
Das
Streben nach
Billigkeit hat aber auch dahin geführt, die zu einer guten
Farbe unumgänglich nötigen Grundbestandteile
durch billigere Ingredienzien, wie
Kolophonium, nordamerikanisches weißes
Pech,
Teer, schwereren, aus
Steinkohlenteer oder Petroleumrückständen
gewonnenen
Ruß, zu ersetzen.
Die
Folgen hiervon machen sich meist in dem geringern Aussehen der
Drucke bemerklich. Die schwarze Buchdruckfarbe wird je nach ihrer Bestimmung
und der dieser entsprechenden
Qualität klassifiziert in feine Illustrationsdruckfarbe, in Werk- oder Zeitungs-,
Schnell- oder
Handpressenfarbe und neuerdings auch in Rotationsmaschinenfarbe, die vor allenDingen rasch trocknen muß
und nicht kleben darf. Dieselben
Fabriken, welche die Buchdruckfarbe erzeugen, liefern auch die
Farbe für den
Steindruck, bei welcher,
ihren Hauptgattungen nach,
Gravier-,
Feder- und Kreidedruckfarbe unterschieden wird. - Die
Farben zu buntem
Druck werden von
den Farbefabriken entweder in trocknem Zustand oder fertig, mit
Firnis verrieben, geliefert. Bei geringerm
Bedarf fertigen sie auch heute noch viele
Buchdrucker selbst, indem
sie denFirnis mit den
Farbstoffen innig verreiben. In neuerer
Zeit werden auch die
Anilinfarben benutzt, die sich durch vorzügliches
Lüster auszeichnen, jedoch meist wenig lichtbeständig
sind.
Gattung aus der
Familie der
Kupuliferen,
Bäume mit länglichen
oder elliptischen Blättern, sehr langen, spitzen
Knospen,
[* 10] hängenden, kurz ährenförmigen, fast kugeligen männlichen Blütenständen,
an der
Spitze der jüngern
Triebe stehenden, aufrechten weiblichen
Blüten und einer in vier
Klappen aufspringenden, weichstacheligen
Hülle, welche 2-5 dreikantige
Nüßchen (Bucheckern) einschließt. Die gemeine Buche
(Rotbuche, F. sylvaticaL., s. die Tafel) hat einen stielrunden, glatten
Stamm mit hell silbergrauer, dünner
Rinde, breit eiförmige, kurz zugespitzte,
am
Rand fein gewimperte, in der obern Hälfte seicht buchtig gezahnte, glatte, glänzende
Blätter.
Die Buche gedeiht am besten auf kräftigem, nicht zu feuchtem, aber auch nicht zu trocknem kalkhaltigen
Gebirgsboden, bildet aber auch mächtige Bestände auf dem frischen humosen Sandboden der nordostdeutschen
Ebene; sie findet
sich hauptsächlich in Mitteleuropa, geht westwärts bis Mittelspanien und Nordportugal, südlich bis
Sizilien
[* 11] und
Apulien,
östlich bis zum
Kaukasus. Hier ist sie überall entschiedener Gebirgsbaum und steigt z. B. am
Ätna
[* 12] bis 1880
m;
auch in
Deutschland liebt sie noch das
Gebirge, auf den
¶
mehr
Alpen
[* 14] geht sie bis 1370 m, alsStrauch bis 1510 m, in den norddeutschen Gebirgen nur bis etwa 650 m; im norddeutschen Flachland
findet sie auf besserm thonigen oder mergeligen Sandboden gedeihlichen Standort, besonders in der Seenähe (Holstein, Alsen).
In Norwegen
[* 15] findet sie sich bis zum 59.° nördl. Br. Ihre nördliche Grenze berührt die schwedische Westküste
von Gotenburg, geht an der Ostküste nur bis Kalmar (57°) und durchschneidet fast geradlinig den Kontinent von Königsberg
[* 16] aus
über Polen bis Podolien.
Jenseit dieser Linie würde die Vegetationsperiode auf weniger als fünf Monate beschränkt werden, was die Buche nicht erträgt.
Sie beginnt gewöhnlich erst im Alter von 60-70 Jahren zu blühen und Frucht zu tragen; besonders reichlich
und früh tragen aus Stockausschlag erwachsene Buchen (Stöcke von mehr als 40 Jahre alten Bäumen schlagen meist gar nicht mehr
aus). Ein reiches Samenjahr kehrt in guten Lagen nach 3-4, in rauhen kaum nach 10-15 Jahren wieder. Mit
120-150 Jahren vollendet die Buche gewöhnlich ihr Wachstum und kann dann bei 0,9-1,25
m Stammdurchmesser über 30 m hoch sein. Die Buche liebt volle, geschlossene Bestände und gedeiht nur dann, wenn
der Boden vollkommen gedeckt ist. Sie erträgt in der Kindheit einen bedeutenden Schirmdruck des Oberbestandes und verlangt
Schutz, da sie gegen Dürre und Frost überaus empfindlich ist. Noch im Stangenholzalter leidet sie durch Sonnenbrand an den
südlichen Bestandsrändern.
Die Verjüngung oder Begründung von Buchenbeständen erfolgt durch Samen- oder Schirmschläge, d. h. unter dem Schatten
[* 17] der
den Samen
[* 18] abwerfenden Mutterbäume oder unter dem Schirm andrer, nicht zu stark verdämmender Holzarten
(Birke, Kiefer). Der Anbau der Buche im Oberholz des Mittelwaldes ist nicht zweckmäßig, da sie zu stark verdämmt; auch im Niederwald
ist sie wegen geringer Dauer der Stöcke nicht empfehlenswert, eher noch im Unterholz des Mittelwaldes. Die Buche war einst mit
der Eiche im ganzen westlichen und in ausgedehnten Waldgebieten des südlichen und mittlern Deutschland
herrschend.
Seit 1780 ist sie aber vielfach den Nadelhölzern gewichen. Übertriebene Weide- und Streunutzung, Plaggenhieb und ungeordnete
Plenterwirtschaft haben den Boden erschöpft. In neuerer Zeit hat die allgemeine Verbreitung fossiler Brennstoffe ihren wirtschaftlichen
Wert herabgedrückt, und es ist heute Ziel einer rationellen Laubholzwirtschaft, nicht reine Buchen-, sondern
aus Eichen, Buchen, Ahorn, Eschen etc. gemischte Bestände zu erziehen, in welchen die Buche den Boden schützt und durch reichlichen
Blattabfall verbessert, auch die genannten Nutzholzarten durch kräftigen Bestandsschluß zu günstiger Stammausformung zwingt.
Die Buche selbst gibt selten mehr als 5-10 Proz. der gesamten Holzmasse als Nutzholz. Eine bedeutsame Rolle
spielt die Buche als Bodenschutz- oder Treibholz im ältern Eichen- und Kiefernbestand (Lichtungsbetrieb). Bei voller Mast sammelt
man pro Hektarca. 100 ScheffelBucheln im 120jährigen Bestand. Man erzieht die Buche leicht in Saatbeeten und verpflanzt sie drei-
bis vierjährig in Büscheln (mehrere Pflanzen zusammen) ins Freie oder fünf- bis zehnjährig nach mehrmaligem
Umpflanzen im Pflanzbeet als sogen. Loden oder Heister.
Letztere müssen aber gegen Sonnenbrand (Rindenbrand) sorgfältig geschützt werden, und die aufzuwendenden bedeutenden Kulturkosten
werden selten durch den spätern Ertrag verzinst, bez. amortisiert. Die Massenerzeugung der Buchenbestände
ist eine bedeutende. Hundertjährige Bestände, in denen pro Hektar 600
Festmeter Gesamtholzmasse stehen,
sind nicht selten. Der Durchschnittszuwachs pro Jahr und Hektar schwankt je nach dem Standort zwischen 3 und 9 Festmeter.
Das Buchenholz ist hell braunrötlich, und nur sehr alte Stämme haben einen dunkler rotbraunen Kern von
geringem Umfang; es ist ziemlich fein, sehr spaltbar, ziemlich schwer, mäßig fest und elastisch, im Wasser sehr dauerhaft,
weniger im Freien und unter Dach,
[* 19] brennt lebhaft und ruhig und besitzt ziemlich hohe Heizkraft. Man erkennt es leicht an der
Farbe und den Markstrahlen, welche an Breite
[* 20] nur von denen der Eiche übertroffen werden. Es wird vom Wagenbauer
und Stellmacher, zu Möbeln, beim Mühlenbau und imprägniert auch zu Eisenbahnschwellen benutzt.
Als Brennholz hat es sehr hohen Wert; es gibt eine vorzügliche Meilerkohle und eine an Pottasche sehr reiche Asche. Der Teer
enthält sehr viel Kreosot. Die Bucheckern (Bucheln, Buchnüsse) schmecken süß, mandelartig, enthalten
Stärkemehl, Zucker
[* 21] und 16-17 Proz. fettes Öl und werden zur Gewinnung des letztern und zur Schweinemast benutzt; auch das
Geflügel frißt gequetschte Bucheckern gern und wird davon schnell fett. Die nach dem Auspressen des Öls
[* 22] bleibenden Kuchen
sind für Pferde
[* 23] sehr schädlich und können in Mengen von 0,5-0,75 kg schon tödlich wirken; auch ist
nicht ratsam, Kühen mehr als 2-2,5 kg täglich zu verabreichen.