[* ] Dasselbe soll durch Kaiser Friedrich III. den Buchdruckern verliehen worden sein und zeigt in Gold
einen schwarzen, zum Fluge gerichteten, in den Klauen Tenakel und Winkelhaken haltenden Doppeladler.
Kleinod: ein wachsender Greif,
in den Pranken zwei aufeinander gesetzte Druckballen haltend.
Sternbild des südlichen Himmels, zwischen dem Kopf des Großen Hundes und der Argo, etwa in 110°
Rektaszension und 15° südlicher Deklination, aus kleinen Sternen bestehend, eingeführt von Bode.
(Buchdruckerschwärze, Druckerschwärze), schwarze Ölfarbe für den Buchdruck, muß leicht an allen
Zügen der Schrift, den stärksten wie den feinsten, haften (gut decken), scharfe, reine Abdrücke geben,
weder in sichtbarer Weise ins Papier eindringen, noch gelbe Ränder um die Buchstaben bilden, schnell trocknen und ein schönes,
dauerhaftes Schwarz zeigen. Die Buchdruckfarbe wurde ursprünglich von den Buchdruckern selbst aus altem, abgelagertem Leinöl dargestellt,
das man bis zur Konsistenz von Firnis
einkochte und, bevor es ganz erkaltet war, mit dem erforderlichen
Quantum Ruß mischte.
Daß das Resultat oft ein nur zweifelhaftes blieb, beweisen viele Drucke des vorigen Jahrhunderts, deren Buchstaben abschwärzen
oder mit gelben Rändern umgeben sind. Die zuerst in England fabrikmäßig erzeugte Buchdruckfarbe fand daher überall bereitwillig Aufnahme,
und bald entstanden auch in Deutschland Anstalten zur Fabrikation von Buchdruckfarbe, deren Produkte den ausländischen an Güte nicht nachstehen.
Das Streben nach Billigkeit hat aber auch dahin geführt, die zu einer guten Farbe unumgänglich nötigen Grundbestandteile
durch billigere Ingredienzien, wie Kolophonium, nordamerikanisches weißes Pech, Teer, schwereren, aus Steinkohlenteer oder Petroleumrückständen
gewonnenen Ruß, zu ersetzen.
Die Folgen hiervon machen sich meist in dem geringern Aussehen der Drucke bemerklich. Die schwarze Buchdruckfarbe wird je nach ihrer Bestimmung
und der dieser entsprechenden Qualität klassifiziert in feine Illustrationsdruckfarbe, in Werk- oder Zeitungs-, Schnell- oder
Handpressenfarbe und neuerdings auch in Rotationsmaschinenfarbe, die vor allen Dingen rasch trocknen muß
und nicht kleben darf. Dieselben Fabriken, welche die Buchdruckfarbe erzeugen, liefern auch die Farbe für den Steindruck, bei welcher,
ihren Hauptgattungen nach, Gravier-, Feder- und Kreidedruckfarbe unterschieden wird. - Die Farben zu buntem Druck werden von
den Farbefabriken entweder in trocknem Zustand oder fertig, mit Firnis verrieben, geliefert. Bei geringerm
Bedarf fertigen sie auch heute noch viele Buchdrucker selbst, indem sie den Firnis mit den Farbstoffen innig verreiben. In neuerer
Zeit werden auch die Anilinfarben benutzt, die sich durch vorzügliches Lüster auszeichnen, jedoch meist wenig lichtbeständig
sind.
Gattung aus der Familie der Kupuliferen, Bäume mit länglichen
oder elliptischen Blättern, sehr langen, spitzen Knospen, hängenden, kurz ährenförmigen, fast kugeligen männlichen Blütenständen,
an der Spitze der jüngern Triebe stehenden, aufrechten weiblichen Blüten und einer in vier Klappen aufspringenden, weichstacheligen
Hülle, welche 2-5 dreikantige Nüßchen (Bucheckern) einschließt. Die gemeine Buche (Rotbuche, F. sylvatica
L., s. die Tafel) hat einen stielrunden, glatten Stamm mit hell silbergrauer, dünner Rinde, breit eiförmige, kurz zugespitzte,
am Rand fein gewimperte, in der obern Hälfte seicht buchtig gezahnte, glatte, glänzende Blätter.
Die Buche gedeiht am besten auf kräftigem, nicht zu feuchtem, aber auch nicht zu trocknem kalkhaltigen
Gebirgsboden, bildet aber auch mächtige Bestände auf dem frischen humosen Sandboden der nordostdeutschen Ebene; sie findet
sich hauptsächlich in Mitteleuropa, geht westwärts bis Mittelspanien und Nordportugal, südlich bis Sizilien und Apulien,
östlich bis zum Kaukasus. Hier ist sie überall entschiedener Gebirgsbaum und steigt z. B. am Ätna bis 1880 m;
auch in Deutschland liebt sie noch das Gebirge, auf den
mehr
Alpen geht sie bis 1370 m, als Strauch bis 1510 m, in den norddeutschen Gebirgen nur bis etwa 650 m; im norddeutschen Flachland
findet sie auf besserm thonigen oder mergeligen Sandboden gedeihlichen Standort, besonders in der Seenähe (Holstein, Alsen).
In Norwegen findet sie sich bis zum 59.° nördl. Br. Ihre nördliche Grenze berührt die schwedische Westküste
von Gotenburg, geht an der Ostküste nur bis Kalmar (57°) und durchschneidet fast geradlinig den Kontinent von Königsberg aus
über Polen bis Podolien.
Jenseit dieser Linie würde die Vegetationsperiode auf weniger als fünf Monate beschränkt werden, was die Buche nicht erträgt.
Sie beginnt gewöhnlich erst im Alter von 60-70 Jahren zu blühen und Frucht zu tragen; besonders reichlich
und früh tragen aus Stockausschlag erwachsene Buchen (Stöcke von mehr als 40 Jahre alten Bäumen schlagen meist gar nicht mehr
aus). Ein reiches Samenjahr kehrt in guten Lagen nach 3-4, in rauhen kaum nach 10-15 Jahren wieder. Mit
120-150 Jahren vollendet die Buche gewöhnlich ihr Wachstum und kann dann bei 0,9-1,25
m Stammdurchmesser über 30 m hoch sein. Die Buche liebt volle, geschlossene Bestände und gedeiht nur dann, wenn
der Boden vollkommen gedeckt ist. Sie erträgt in der Kindheit einen bedeutenden Schirmdruck des Oberbestandes und verlangt
Schutz, da sie gegen Dürre und Frost überaus empfindlich ist. Noch im Stangenholzalter leidet sie durch Sonnenbrand an den
südlichen Bestandsrändern.
Die Verjüngung oder Begründung von Buchenbeständen erfolgt durch Samen- oder Schirmschläge, d. h. unter dem Schatten der
den Samen abwerfenden Mutterbäume oder unter dem Schirm andrer, nicht zu stark verdämmender Holzarten
(Birke, Kiefer). Der Anbau der Buche im Oberholz des Mittelwaldes ist nicht zweckmäßig, da sie zu stark verdämmt; auch im Niederwald
ist sie wegen geringer Dauer der Stöcke nicht empfehlenswert, eher noch im Unterholz des Mittelwaldes. Die Buche war einst mit
der Eiche im ganzen westlichen und in ausgedehnten Waldgebieten des südlichen und mittlern Deutschland
herrschend.
Seit 1780 ist sie aber vielfach den Nadelhölzern gewichen. Übertriebene Weide- und Streunutzung, Plaggenhieb und ungeordnete
Plenterwirtschaft haben den Boden erschöpft. In neuerer Zeit hat die allgemeine Verbreitung fossiler Brennstoffe ihren wirtschaftlichen
Wert herabgedrückt, und es ist heute Ziel einer rationellen Laubholzwirtschaft, nicht reine Buchen-, sondern
aus Eichen, Buchen, Ahorn, Eschen etc. gemischte Bestände zu erziehen, in welchen die Buche den Boden schützt und durch reichlichen
Blattabfall verbessert, auch die genannten Nutzholzarten durch kräftigen Bestandsschluß zu günstiger Stammausformung zwingt.
Die Buche selbst gibt selten mehr als 5-10 Proz. der gesamten Holzmasse als Nutzholz. Eine bedeutsame Rolle
spielt die Buche als Bodenschutz- oder Treibholz im ältern Eichen- und Kiefernbestand (Lichtungsbetrieb). Bei voller Mast sammelt
man pro Hektar ca. 100 Scheffel Bucheln im 120jährigen Bestand. Man erzieht die Buche leicht in Saatbeeten und verpflanzt sie drei-
bis vierjährig in Büscheln (mehrere Pflanzen zusammen) ins Freie oder fünf- bis zehnjährig nach mehrmaligem
Umpflanzen im Pflanzbeet als sogen. Loden oder Heister.
Letztere müssen aber gegen Sonnenbrand (Rindenbrand) sorgfältig geschützt werden, und die aufzuwendenden bedeutenden Kulturkosten
werden selten durch den spätern Ertrag verzinst, bez. amortisiert. Die Massenerzeugung der Buchenbestände
ist eine bedeutende. Hundertjährige Bestände, in denen pro Hektar 600
Festmeter Gesamtholzmasse stehen,
sind nicht selten. Der Durchschnittszuwachs pro Jahr und Hektar schwankt je nach dem Standort zwischen 3 und 9 Festmeter.
Vgl.
Baur, Die Rotbuche in Bezug auf Ertrag, Zuwachs und Form (Berl. 1881).
Das Buchenholz ist hell braunrötlich, und nur sehr alte Stämme haben einen dunkler rotbraunen Kern von
geringem Umfang; es ist ziemlich fein, sehr spaltbar, ziemlich schwer, mäßig fest und elastisch, im Wasser sehr dauerhaft,
weniger im Freien und unter Dach, brennt lebhaft und ruhig und besitzt ziemlich hohe Heizkraft. Man erkennt es leicht an der
Farbe und den Markstrahlen, welche an Breite nur von denen der Eiche übertroffen werden. Es wird vom Wagenbauer
und Stellmacher, zu Möbeln, beim Mühlenbau und imprägniert auch zu Eisenbahnschwellen benutzt.
Als Brennholz hat es sehr hohen Wert; es gibt eine vorzügliche Meilerkohle und eine an Pottasche sehr reiche Asche. Der Teer
enthält sehr viel Kreosot. Die Bucheckern (Bucheln, Buchnüsse) schmecken süß, mandelartig, enthalten
Stärkemehl, Zucker und 16-17 Proz. fettes Öl und werden zur Gewinnung des letztern und zur Schweinemast benutzt; auch das
Geflügel frißt gequetschte Bucheckern gern und wird davon schnell fett. Die nach dem Auspressen des Öls bleibenden Kuchen
sind für Pferde sehr schädlich und können in Mengen von 0,5-0,75 kg schon tödlich wirken; auch ist
nicht ratsam, Kühen mehr als 2-2,5 kg täglich zu verabreichen.
Die giftige Substanz findet sich in den Häuten und im Kern, aber nicht im Öl, sie wirkt auf das Rückenmark und tötet durch
Lungenlähmung und Erstickung. In Gartenanlagen kultiviert man mehrere Varietäten, von denen die Blutbuche
(F. sylvatica purpurea Ait.), mit rotbraunen Blättern, herrliche Kontraste hervorbringt. In Nordamerika vertritt die rostfarbene
Buche (F. ferruginea Ait.), ein 15-20 m hoher Baum mit eilänglichen, gesägten, stark zugespitzten Blättern, unsre Buche von Labrador
bis Florida über den ganzen Osten, und auf der südlichen Halbkugel bilden antarktische Formen große Wälder.
F. obliqua Mirbel (Roble), in Valdivia als herrschender Waldbaum einer der wenigen chilenischen Bäume mit abfallendem Laub,
liefert gutes Nutzholz. In Australien ist die Gattung durch sechs Arten vertreten. F. Cunninghami Hook., ein immergrüner Baum
von Victoria und Tasmania, liefert das Myrtenholz. - Unsre Hain- oder Weißbuche gehört zur Gattung Carpinus.