Beurteilung
Rossettis und
Swinburnes in einen unerquicklichen Federkrieg verwickelte. Weitere
Schriften von Buchanan sind: »St.
Abe
and his seven wives«, eine
Satire auf das Mormonentum (1872);
mehrere
Romane (z. B. »The shadow of the sword«,
1876; »Martyrdom of Madeline«, 1882, etc.);
»Balther the beautiful. A song of divine death« (1877);
»Ballads of life, love and humour« (1882)
u. a. Seine »Poetical and prose works« erschienen 1874 in 5
Bänden.
1) Stadt (ehemalige Reichsstadt) im württemberg.
Donaukreis,
OberamtRiedlingen, unweit des
Federsees, 9 km von der
Eisenbahnstation
Schussenried (Ulm-Friedrichshafen), hat eine kath.
Pfarrkirche, eine
Synagoge,
Trikot- und Baumwollwarenfabrikation
und (1880) 2398 Einw. (434
Juden). Die berühmte ehemalige Reichsabtei ein freiweltliches Frauenstift, welches schon im 8. Jahrh.
bestand und im 13. gefürstet wurde, kam 1803 samt der Stadt als
Entschädigung an den
Fürsten vonThurn
und
Taxis, 1806 an
Württemberg.
[* 5] Die Stiftskirche ist 1774 im Basilikenstil erbaut.
Vgl. Schöttle, Geschichte von Stadt und
Stift Buchau (Wildsee 1884). -
2) Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Luditz, mit einem Bezirksgericht, Schuhfabrikation,
Mineralquelle und (1880) 1910 Einw.
Buchau kommt urkundlich zuerst im 13. Jahrh. vor. Dabei dieRuinen des alten Bergschlosses
Hartenstein auf
dem Hungerberg.
das
Verfahren, die
Blätter eines
Buches zusammenzuheften und mit einem aus
Rücken und
Deckeln bestehenden
Umschlag zu versehen, war zur Zeit des
Zunftwesens und ist in kleinern
Städten noch jetzt ein einfaches
Handwerk, bei welchem jeder
Buchbinder, vom
Gesellen an, die Befähigung hatte, ein
Buch in Goldschnitt und mit goldverziertem
Lederdeckel durchweg selbständig anzufertigen. Neuerdings wird auch hier immer mehr und mehr
Arbeitsteilung
und Fabrikbetrieb mit
Maschinen eingeführt.
In frühern
Zeiten mußten die
Bücher vor dem
Einbinden verschiedenen zeitraubenden
Operationen unterworfen werden. Das ungeleimte
Papier wurde, um Dauerhaftigkeit und
Festigkeit
[* 8] zu erhalten, planiert, d. h. die
Bogen
[* 9] wurden mit sogen. Planierwasser (12
Lit.
Wasser, in welchem ½-1 kg
Leim und etwas
Alaun
[* 10] aufgelöst sind) getränkt, getrocknet u. lagenweise auf
dem
Schlagstein, einer ebenen
Stein- oder Eisenplatte, mit einem schweren
Eisenhammer geschlagen. Die jetzigen Papiersorten
machen das
Planieren um
so weniger nötig, als die
Bogen schon in den Druckereien durch Satinierwalzen geglättet werden.
Das gewöhnliche
Verfahren beim Buchbinden besteht nun im folgenden: Zuerst faltet man die
Bogen je nach dem
Format
in zwei (für Foliobände), vier (für Quartbände), acht (für Oktavbände), zwölf (für Duodezbände)
Blätter mittels
eines Falzbeins und stößt die ausgestrichenen
Bogen gleich, bis die vier Seiten möglichst gerade geworden sind. Um auch
dieses
Geschäft zu vereinfachen, sind mehrere
Falzmaschinen ersonnen. Bei den gebräuchlichsten wird jeder
Bruch oder jede Faltung durch eine
Klinge hervorgebracht, welche sich geradlinig wiederkehrend und parallel mit sich selbst
bewegt, und durch ein
PaarWalzen vollendet.
Der zu falzende
Bogen wird auf einen
Tisch unter die sich auf und nieder bewegende
Klinge gelegt, beim Niedergang der letztern
in der Mitte zusammengebrochen und sodann zwischen ein
Paar rotierende
Walzen geschoben, welche den einmal gefalzten
Bogen an
zwei endlose
Bänder abgeben, um ihn einer zweiten, dann einer dritten ähnlichen Vorrichtung zuzuführen, bis das verlangte
Format entstanden ist. Nach dem
Falzen beginnt man mit dem
Kollationieren, um sich sowohl von der Vollständigkeit
des zu bindenden
Buches als auch von der richtigen Aufeinanderfolge der
Bogen zu überzeugen. Dann werden die geschichteten
Bogen gleich gestoßen und in eine
Presse
[* 11] gesetzt, um mehr
Gleichheit zu erhalten. Hierzu eignen sich besonders doppelt wirkende
Schraubenpressen und Differenzpressen.
Haben die
Bücher die gehörige Zeit in derPresse gestanden, so
werden sie, um sie glatt und dünn zu machen, gewalzt, indem man je sechs
Bogen zwischen zwei Blechtafeln legt und durch eiserne
Walzen passieren läßt.
Nach dieser
Arbeit folgt nun das Heften.
Bücher, welche nur einen leichten
Einband erhalten sollen, werden nur leicht,
Bogen
an
Bogen, mittels eines durchgezogenen
Fadens zusammengeheftet (Heften ohne
Bunde). Nicht sehr verschieden
von diesem
Verfahren ist das sogenannte
Holländern, wobei zwar die einzelnen
Bogen auf die
Heftlade oder sonst aufgespannte
Schnüre geheftet, diese aber hernach wieder entfernt werden. Dieses
Verfahren wird da angewendet, wo es sich darum handelt,
Bücher, z. B. für den
Buchhandel, massenweise zu broschieren.
Für diese Art Heften wurde zu gleicher Zeit, als die
Falzmaschinen aufkamen, eine Heftmaschine erfunden, welche sich indes
nicht bewährt hat.
Beim eigentlichen Büchereinbinden wendet man das Heften auf
Bünde an, bei welchem
Verfahren man sich insbesondere
der
Heftlade bedient, eines senkrecht stehenden
Rahmens, in dem
Schnüre oder Bindfäden, an welche die
einzelnen
Bogen demnächst befestigt werden, und die den Zusammenhang des fertigen
Buches bewirken müssen, vertikal ausgespannt
sind.
Die Zahl dieser
Schnüre
(Bünde) ist verschieden und beläuft sich bei Foliobänden gewöhnlich auf sechs, bei
Quart- und Oktavbänden
auf zwei, drei oder vier. Das Heften erfolgt dadurch, daß man einen starken Zwirnfaden durch den mittlern
Hauptfalz jedes
Bogens neben der ersten
Schnur hindurchzieht, ihn um die
Schnur umschlägt, dann wieder durch das
Papier zurücksteckt,
ihn nun neben der zweiten
Schnur hindurchzieht, um diese schlägt u. s. f., bis der
Bogen an sämtlichen
Schnüren mittels des
umgelegten Zwirnfadens festsitzt, worauf der zweite
Bogen auf dieselbe Art angeheftet wird. Statt die
Bünde auf dem
Rücken des
Einbandes erhaben hervortreten zu lassen, sägt man gewöhnlich den
Rücken des zu heftenden
Buches¶
mehr
mittels eines Fuchsschwanzes so tief ein, daß die Schnüre den eingesägten Raum genau ausfüllen. In größern Buchbindereien
bedient man sich dazu der Einsägemaschine, an der sich so viel kreisförmige Sägen
[* 13] einsetzen und verschieden auseinander
stellen lassen, wie man Vertiefungen oder Löcher für die Bunde bedarf. Noch vor dem Heften hat man das
Buch mit Vorsatz zu versehen, der aus zwei weißen oder farbigen Blättern in der Größe des Buches und einem dritten schmälern
Blatt,
[* 14] zum Ansetzen der Deckel dienend, besteht. (In neuester Zeit heftet man die Bücher häufig mit Draht
[* 15] und verwendet dazu
die von Gebrüder Brehmer in Plagwitz zuerst erbaute Drahtheftmaschine. Mittels eines äußerst sinnreich
konstruierten Mechanismus wird der durch Kanäle eingeführte Heftdraht in ca. 25 mm lange Stücke geteilt, und diese zu rechtwinkeligen
Klammern
[* 16] geformt. Letztere werden durch die Innenseite der einzeln angelegten gefalzten Bogen und durch den dieselben zusammenhaltenden
Heftstoff (Gaze) hindurchgestoßen und dann durch Umbiegen der beiden Schenkel dicht geschlossen.) Nach
dem Heften werden die bis auf kurze Enden überstehenden Bünde aufgedreht und mit dem Messer
[* 17] flach gestrichen, aufgeschabt,
und der Rücken des Buches mit heißem Leim bestrichen.
Gewöhnlich macht man nun, nachdem der Leim trocken geworden ist, den Vorderschnitt des Buches, worauf man dem Rücken
die nötige erhöhte Wölbung gibt, indem man denselben auf beiden Seiten mit dem Umklopfhammer bearbeitet, und bildet dann
durch das sogen. Abpressen, wobei man das Buch bis nahe an den Rücken stark einpreßt und die aus der Presse hervorragenden
Ränder des Rückens mit dem Kaschiereisen überarbeitet, die bei jedem gut gebundenen Buch zu bemerkenden
seitwärts vorspringenden Rückenkanten, an welche zunächst die Deckel mittels der Bunde befestigt werden.
Daraus wird das Buch mit Hilfe des Beschneidzeugs beschnitten. Das Beschneidzeug besteht aus der Beschneidpresse und dem Hobel,
und zwar hat erstere eine solche Einrichtung, daß der Hobel auf ihr in der Längenrichtung gerade und
sicher geführt werden kann. Der Beschneidhobel besteht aus zwei parallelen, durch eine Schraubenspindel und zwei Leitriegel
in paralleler Lage gegeneinander verschiebbaren Holzstücken, von welchen das eine in einer Bahn der Presse hin- und hergezogen,
das andre, ein scharfes, zugespitztes Messer enthaltende jenem durch Umdrehen der Schraube allmählich genähert
wird, so daß das Eisen nach
[* 18] und nach die Dicke des Buches durchdringt und dessen Rand glatt beschneidet.
Beschneidmaschinen haben das Beschneidzeug mit Hobel bei größerm Betrieb vollständig verdrängt. Die meisten werden nach
dem Prinzip der Guillotinescheren gebaut und bestehen aus einem eisernen Tisch mit Anschlag und Preßvorrichtung zum Festlegen
der Bücher und einem Messer, welches senkrecht an dem Tisch herabgeht, indem es zugleich etwas seitwärts geht, um die zum
guten Schneiden erforderliche ziehende Bewegung auszuführen. Ist der Schnitt hergestellt, so bringt man an demselben die gewöhnlichen
Verzierungen an, wodurch man dem Buch außer Schönheit auch eine größere Dauer verleiht, weil unverzierte
Schnitte sich leicht abgreifen, wollig werden und den Schmutz leicht annehmen.
Die einfarbigen Schnitte werden durch mehrmalige Anstriche mit dem Pinsel hergestellt. Gesprengte Schnitte macht man mit einem
Borstenpinsel oder einer kleinen, nicht zu harten Bürste und einem aus Draht geflochtenen Gitter, welches man über den eingepreßten
Schnitt hält und mit der in Farbe getauchten Bürste oder Pinsel überstreicht.
Häufig werden der marmorierte
und der Federschnitt angewendet. Zur Herstellung des erstern bedient man sich eines sogen. Grundwassers, bestehend aus Carragaheenmoosschleim.
Auf dasselbe spritzt man die in Spiritus
[* 19] gelösten und mit Steinöl und Rindergalle angeriebenen Farben. Durch Aufspritzen von
verdünnter Rindergalle teilen sich diese Farben und bilden einen marmorähnlichen Farbenteppich. Letztern hebt man mit dem
Bücherschnitt leicht ab. Der Federschnitt wird in ähnlicher Weise hergestellt, nur werden die auf dem Grundwasser
[* 20] schwimmenden
Farben nicht durch Aufspritzen von Rindergalle, sondern mit einem Kamm gezogen. Diese Verfahren bieten aber mancherlei Schwierigkeiten,
ebenso wie das Vergolden der Schnitte.
Zur Ausführung des letztern wird der zu vergoldende Schnitt geschabt, mit Planierwasser überfahren, nach völligem Trocknen
mit Achat
[* 21] geglättet, darauf mit Grundierwasser (aus einem Eiweiß in 2 LiterWasser gequirlt und mit feinstem Bolus abgerieben)
überzogen und trocknen gelassen. Sodann wieder geglättet, werden die Schnitte mit reinem Eiweiß gleichmäßig
überstrichen und dann mit Goldblatt belegt, das vermittelst des Goldmessers (einer zugleich zum Zerschneiden des Goldes dienenden,
etwa 400 mm langen und 30 mm breiten, sehr biegsamen, zweischneidig zugeschliffenen, polierten Klinge) von dem Goldkissen (einem
mit feinstem weichen Leder überzogenen Brett) auf die Schnitteübertragen.
Nach dem Trocknen wird der Schnitt mittels des Glättzahns geglättet. Den Schluß der Verzierungen bildet sodann das Kapitalen
zur Vermittelung zwischen der obern und untern äußersten Rückenschnittkante, dem Kapital, und den Deckelkanten. Nach diesen
Arbeiten werden Rücken und Deckel angesetzt; der erstere besteht gewöhnlich aus einem Streifen Kartenpapier, der zu
beiden Seiten etwa 1 cm über die Dicke des Buches hervorragt und mit diesen vorspringenden Rändern an die innere Seite der
Deckel angeklebt wird. Indem man endlich die ausgefaserten Enden der Schnüre und die umgebogenen Ränder der Rückenbekleidung
mit Leim bestreicht, die aus Pappe zurechtgeschnittenen Deckel zu beiden Seiten anlegt, entsteht der vollständige
Einband, welcher zum Trocknen und Anziehen in die Presse kommt.
Zum Überziehen des Einbandes benutzte man früher lohgares Leder, welches in feuchtem Zustand und mit Kleister befestigt werden
muß. Man verwendet jetzt zubereitetes Leder, wie Chagrin, Juchten, Maroquin und Saffian, das ebenfalls mit Kleister aufgeklebt
wird. Jedes StückLeder muß vorher an den Rändern mit dem Schärfmesser auf einem glatten Stein ausgeschärft
werden. Am häufigsten wird jetzt aber Kaliko (gepreßte oder Buchbinderleinwand) verwendet, welche den Vorzug bietet, daß
bei Herstellung großer Partien die Decken und Rücken aus Einem Stück und vor dem Einhängen der Bücher in dieselben
bequem vollständig fertig, mit Titel etc. bedruckt werden können.
Ist der Einband ganz mit Leder überzogen, so heißt er Franzband, sind nur Rücken und Ecken mit Leder überzogen, Halbfranzband.
Ebenso gibt es Ganz- und Halbleinwandbände. Ist der Überzug nur Papier, so ist es ein Pappband. Ein provisorischer Einband
ist die Broschur; bei einer steifen Broschur ist der Papierumschlag mit dünner Pappe gefüttert; noch
dauerhafter ist der Kartonband, ein Pappband und gewöhnlich mit gedrucktem Umschlag überzogen. Eine interessante Art des
Einbindens rührt vonHancockher, der die ebenfalls beschnittenen Rücken der Bücher mit einer Kautschuklösung bestreicht,
dadurch die losen
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