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im gotischen Rein- und Mischstil ausführte. Auch einige in italienischer Renaissance ausgeführte sehr gefällige Datschen (Villen) in der Umgegend von Petersburg [* 2] sind nach seinen Entwürfen ausgeführt. Er starb in Petersburg.
im gotischen Rein- und Mischstil ausführte. Auch einige in italienischer Renaissance ausgeführte sehr gefällige Datschen (Villen) in der Umgegend von Petersburg [* 2] sind nach seinen Entwürfen ausgeführt. Er starb in Petersburg.
(franz., spr. brümähr, »Nebelmonat«),
zweiter Monat im französischen Revolutionskalender, vom 23. Okt. bis zum 21. Nov. dauernd.
Berühmt ist der 18. Brumaire des Jahrs VIII an welchem Bonaparte das Direktorium stürzte und sich zum Ersten Konsul machte.
eine von dem Lehrer Becker in Jüterbogk angegebene klebrige Masse, welche man zum Fangen der den Obstbäumen schädlichen Insekten, [* 3] namentlich des Blatträubers (Fidonia defoliaria L.) und des Frostspanners (Acidalia brumata), anwendet. Man umwickelt die Stämme mit einem anliegenden oder besser unten abstehenden Papierring und bestreicht diesen mit dem in welchem sich die Schmetterlinge [* 4] festsetzen. Man legt den Brumata-Leim Mitte, spätestens Ende Oktober an, weil dann gewöhnlich die Schmetterlinge erscheinen, von denen die Weibchen nicht fliegen können, sondern die Zweigspitzen kriechend zu erreichen suchen, um dort ihre Eier [* 5] abzulegen, aus denen im Frühjahr die so schädlichen Raupen auskriechen. In Forsten hat man in ähnlicher Weise durch Teerringe den Verwüstungen der großen Kiefernraupe vorzubeugen gesucht, doch trocknet der Teer zu schnell aus und muß alle 6-8 Tage neu aufgestrichen werden. Zu Darstellung eines guten Raupenleims werden 2,5 kg Rüböl und 0,5 kg Schweinefett bis aus zwei Drittel der Masse eingekocht und unter beständigem Umrühren mit 0,5 kg dickem Terpentin und 0,5 kg vorher mit dem Terpentin zusammengeschmolzenem Kolophonium versetzt. Die Masse muß sich nach dem Erkalten, ohne abzufließen, aufpinseln lassen und hält sich an 4 Monate klebrig. Auch ein wiederholter Anstrich von Stamm und Hauptästen mit einer Mischung von 1 kg Alaun [* 6] und 2 kg Soda in 15 Lit. Wasser hat die Insekten von Obstbäumen erfahrungsmäßig fern gehalten, auch die Apfelbäume von der Blutlaus befreit.
(Brumpt), Stadt in Elsaß-Lothringen, [* 7] Bezirk Unterelsaß, Landkreis Straßburg, [* 8] an der Zorn und der Straßburg-Pariser Eisenbahn, hat ein Amtsgericht, eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Landesirrenanstalt (Stephansfeld), Gerberei, Wein-, Hopfen- und Tabaksbau und (1880) 5545 Einw. (3020 Evangelische, 2044 Katholiken und 479 Juden).
In der Nähe die kaiserliche Obstbaumschule Grafenburg. Brumath ist das römische Breucomagus;
in der Umgegend römische Altertümer.
Antonius, Kontrapunktist aus der niederländischen Schule, geboren in Französisch-Flandern, lebte Ende des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Über die Lebensumstände dieses Meisters ist nichts Näheres bekannt; doch muß er bereits im Beginn des 16. Jahrh. in Italien [* 9] berühmt gewesen sein, da seine Arbeiten (Messen, Motetten und andre Kirchenkompositionen) neben denen des Josquin de Près in den um diese Zeit zu Venedig [* 10] und Rom [* 11] veröffentlichten Sammlungen einen wichtigen Platz einnehmen.
Auch erscheint sein Name in einem Trauergesang (Déploration) auf den Tod Ockenheims, in welchem die hervorragenden Schüler dieses Meisters zur Teilnahme aufgefordert werden. Als ein weiterer Beweis für Brumels Tüchtigkeit darf das Zeugnis des gleichzeitigen Theoretikers Glarean gelten, der ihn zu den besten Künstlern des Jahrhunderts rechnet, und diese Ansicht bestätigen auch die von ihm erhaltenen Kompositionen, die zwar an Kühnheit der Erfindung denen des Josquin nachstehen, hinsichts der Leichtigkeit der Stimmführung und des Reichtums der Harmonie ihnen jedoch ebenbürtig sind.
s. Maultrommel. ^[= (Crembalum), altes primitives Instrument, bestehend aus einer durch die Finger in ...]
s. v. w. Gesang ohne Worte und mit geschlossenem Mund (a bocca chiusa), so daß der Ton nur brummend durch die Nase [* 12] kommt.
Von den Brummstimmen ist neuerdings häufig in Männergesangsquartetten zur Begleitung einer Solostimme Gebrauch gemacht worden.
Friederike Sophie Christiane, Schriftstellerin, geb. zu Gräfentonna im Gothaischen, kam mit ihrem Vater, dem Pastor Munter, frühzeitig nach Kopenhagen [* 13] und vermählte sich hier 1783 mit dem Konferenzrat Konstantin Brun (gest. den sie seit 1791 auf seinen wiederholten Reisen durch die Schweiz, [* 14] Südfrankreich, Italien etc. begleitete. Hier lernte sie Klopstock, Matthisson, Joh. v. Müller, Bonstetten, Zoega, Fernow, Angelika Kauffmann, Necker, Frau v. Staël u. a. kennen.
Seit 1810 wieder in Kopenhagen, starb sie daselbst Von ihren Schriften sind zu erwähnen: »Tagebuch einer Reise durch die Schweiz« (Kopenh. 1800);
»Episoden aus Reisen durch das südliche Deutschland [* 15] etc.« (Bd. 1-2, Zürich [* 16] 1807-1809; Bd. 3, Mannh. 1816);
»Sitten- und Landschaftsstudien von Neapel [* 17] und seinen Umgebungen« (Pest 1818);
»Briefe aus Rom« (Dresd. 1816, 2. Aufl. 1820);
drei Bändchen »Gedichte« (Zürich 1795, Darmst. 1812 und Bonn [* 18] 1820) sowie »Wahrheit aus Morgenträumen und Idas ästhetische Entwickelung« (Aarau [* 19] 1824),
die teilweise Beschreibung ihres Jugendlebens enthaltend, und »Römisches Leben« (Leipz. 1833, 2 Bde.).
Charles le, Maler, s. Lebrun. ^[= (spr. löbröng), 1) Charles, franz. Maler, geb. 24. Febr. 1619 zu Paris als Sohn eines Bildhauers, ...]
bei zoolog. Namen Abkürzung für M. Th. Brünnich, geb. 1737 zu Kopenhagen, Professor der Naturgeschichte und Oberberghauptmann in Norwegen, [* 20] gest. 1827 in Kopenhagen (Insekten, Fische, [* 21] nordische Vögel). [* 22]
Richard François Philippe, franz. Philolog, geb. zu Straßburg, wurde bei den Jesuiten in Paris [* 23] gebildet, machte als Kriegskommissar den Siebenjährigen Krieg mit, widmete sich nach seiner Rückkehr, trotzdem er fortwährend im Amte stand, seit 1760 in Straßburg philologischen Studien und übte bald höchst förderlichen Einfluß auf das Verständnis griechischer Dichter. Während der Revolution wurde Brunck als Gemäßigter von einem Gefängnis zum andern bis nach Champlitte geschleppt, erhielt zwar nach Robespierres Sturz die Freiheit wieder, entsagte aber nun fast gänzlich der litterarischen Thätigkeit, so daß nur noch die Textausgabe des Terentius (1797) erschien, und starb Er gab heraus: »Analecta veterum poetarum graecorum« (Straßb. 1772-76, 3 Bde.),
den Anakreon (das. 1778, 3. Ausg. 1786),
mehrere Stücke griechischer Tragiker, Apollonios Rhodios (das. 1780),
Aristophanes mit trefflicher lateinischer Übersetzung (das. 1781-83, 3 Bde.), die »Poetae gnomici graeci« (das. 1784), den Vergilius (1785) und endlich Sophokles mit neuer lateinischer Übersetzung, Scholien etc. (das. 1786, 2 Bde.; 3. Ausg. 1789, 3 Bde.), seine vorzüglichste Arbeit, welche der König mit einem Jahresgehalt von 2000 Frank belohnte.
Stadt, s. Brindisi. ^[= # (das alte ), wichtige See- und Hafenstadt in der ital. Provinz Lecce am Adriatischen ...]
(spr. brühn), Guillaume Marie Anne, franz. Marschall, geb. zu Brive la Gaillarde (Corrèze), wurde in Paris Buchdrucker, ¶
schloß sich eifrig der Revolution an, ward Mitglied des Klubs der Cordeliers und Freund Dantons. Nachdem er mehrere politische Flugschriften veröffentlicht, ging er 1792 als Zivilkommissar nach Belgien [* 25] und ward 1793 Generaladjutant und Oberst bei der Nordarmee, mit der er gegen die Insurgenten der Vendée kämpfte. Zum Brigadegeneral befördert, focht er in der Schlacht bei Hondschoote unter Houchard, half im Vendémiaire 1795 in Paris den Aufstand der Sektionen niederschlagen, befehligte 1796 und 1797 in Italien unter Masséna, warf bei Rivoli (14. und die Österreicher zurück und erhielt dann das Kommando der Division Augereau. 1798 bekam er den Auftrag, die Helvetische Republik zu proklamieren und einzurichten, und vollzog denselben in einem raschen Feldzug. 1799 erhielt er den Oberbefehl in der Batavischen Republik, schlug den Herzog von York bei Bergen, [* 26] 6. Okt. bei Beverwijk und zwang ihn zur Kapitulation von Alkmar und Räumung Hollands.
Nach dem 18. Brumaire von Bonaparte in die Vendée geschickt, beendigte er dort im Verein mit Hédouville den Bürgerkrieg. Im August 1800 zum Obergeneral der italienischen Armee ernannt, ging er im Dezember über den Mincio, im Januar 1801 über die Etsch und Brenta, besetzte Vicenza und Roveredo und schloß zu Treviso mit Bellegarde einen Waffenstillstand, der den Frieden von Lüneville einleitete. 1802 trat er als Präsident der Kriegssektion in den Staatsrat; 1803-1805 war er Gesandter in Konstantinopel, [* 27] und 1804 wurde er zum Marschall von Frankreich erhoben.
Ende 1806 zum Generalgouverneur der Hansestädte ernannt und mit dem Kommando der Truppen in Schwedisch-Pommern betraut, nahm er 1807 Stralsund [* 28] und Rügen durch Kapitulation. Durch eine Zusammenkunft mit König Gustav IV. von Schweden, der ihn, wiewohl vergeblich, zu bewegen suchte, Ludwigs XVIII. Partei zu ergreifen, erregte er das Mißtrauen Napoleons, wurde abberufen und blieb ohne Anstellung. 1815 schloß er sich Napoleon wieder an, ward zum Pair ernannt und erhielt den Oberbefehl in Toulon, [* 29] das er möglichst lange gegen die Bourbonen behauptete. Als er nach Napoleons zweitem Sturz sich nach Paris begeben wollte, ward er zu Avignon vom fanatisierten royalistischen Pöbel ermordet.
Vgl. »Notice historique sur la vie politique et militaire du maréchal Brune« (Par. 1821).