ihren
Wohnsitz in
London.
[* 2] Ihr eignes
Leben beschrieb sie in dem
Buch »My share of the world« (1861). Seitdem erschienen noch
die
Novellen: »The hidden sin« (1865);
»Exile's trust« (1869) und »The nearest neighbour, and other stories«
(1875).
Eine seiner ersten
Publikationen war: »Etchings of a whaling cruise and whale fishery« (1846),
worin er auch über seinen
Aufenthalt auf der
InselSansibar berichtete;
dann folgte »Yusuf, or the journey of the Frangi« (1853),
eine humoristische
Frucht seiner
Reise durch
Palästina.
[* 8] Im Auftrag der amerikanischen
Regierung durchforschte er die neuen Minendistrikte
der
Pacificbahn und behandelte die humoristische Seite seiner Forschungsreisen in »Washol«
und den
»California adventures«.
Ein neuer Aufenthalt in
Europa gab ihm
Stoff zu den von ihm selbst auch
illustrierten
Schriften: »An American family in
Germany« (1866) und »The land of
Thor« (1867). Im J. 1868 ward Browne vom
PräsidentenJohnson zum
Gesandten in
China
[* 9] ernannt, aber schon 1870 durch F. F.
Low ersetzt. Browne kehrte nun in die
Vereinigten Staaten zurück,
wo er starb. Er schrieb noch: »Crusoe's island with sketches in
California« (1864);
Den meisten Beifall errang er jedoch mit seinen durch Mutterwitz und trocknen
Humor ausgezeichneten Vorlesungen sowohl in
Amerika als auch in
England, wohin er sich 1866 begeben. Er starb in
Southampton an der
Schwindsucht.
SeinVermögen bestimmte er zum größten Teil testamentarisch zur
Gründung eines
Asyls für
Buchdrucker und zur
Erziehung von
verwaisten Buchdruckerkindern. Nach seinem
Tod wurde noch »Artemus
Ward inEngland«, mit einer
Biographie des Verfassers, veröffentlicht.
Seine »Complete works« erschienen illustriertLondon 1870.
Vgl. Hingston, The genial showman
(New York
1870);
nach dem Volksglauben in
Schottland eine ArtKobold oder Hausgeist, der in
Shakespeares »Sommernachtstraum«
verewigte
PuckoderRobin Goodfellow. Die Mittelfarbe »braun« (die zwischen den
Licht- und den Schwarzelfen die Mitte hält)
mag andeuten, daß der
Charakter dieses
Kobolds zwischen gut- und bösartig schwanke. Die Anrede »Goodfellow«
(Gutgesell) und überhaupt gute
Worte sind die erste
Bedingung eines freundlichen Verhältnisses. Gibt
man ihm jene, so sorgt er für Reinlichkeit, hilft buttern und dreschen, sagt kommende Ereignisse, Sterbefälle etc.
voraus, verleiht die
Gabe des »zweiten
Gesichts«. Wird ihm dagegen nicht freundlich begegnet, oder findet er Arbeitsscheu oder
Unordnung vor, so
ist er ebenso bereit zu allerlei Mutwillen gerade wie die deutschen
Kobolde.
(spr. braun-), 1)
Robert, engl. Dichter, geb. 1812 zu
Camberwell bei
London, machte hier seine
Studien und unternahm, 20 Jahre
alt, eine
Reise nach
Italien,
[* 12] wo er Land und Leute und deren Geschichte aufs gründlichste studierte. Als Dichter trat er zuerst
mit einer
Erzählung in
Versen,
»Pauline«, auf, der 1836 sein
Drama
»Paracelsus« folgte, worin er diesen als
Charlatan verschrieenen Naturphilosophen als
Denker in sein
Recht einzusetzen und außerdem mit Faustschen
Zügen auszustatten
versuchte. Browning zeigt sich darin als ein bedeutendes, unabhängiges, aber rauhes
Genie, und trotz seines hohen poetischen
Wertes
sprach das
Stück nur wenig an.
Mehr Beifall fand das phantastische, aber anmutige dramatische Gedicht
»Pippa passes«. Im J. 1837 erschien
»Strafford«, ein historisches
Trauerspiel, das in
London aufgeführt wurde, aber nur mit
vorübergehendem Beifall; noch weniger Anklang fand das
Drama »A blot in the scutcheon« (1843). Inzwischen hatte Browning den
wieder faustisch angelegten »Sordello« (1840) herausgegeben.
Nach längerer
Pause veröffentlichte er 1846 eine Sammlung dramatischer und lyrischer
Stücke: »Bells and pomegranates«, worin
sich eine bedeutende Modifizierung seines frühern
Stils und ein großes
Streben nach
Realität kundgaben;
wahrscheinlich hatte
seine
Gattin (s. unten) und der seit seiner Verheiratung 1846 in
Florenz
[* 13] genommene Aufenthalt auf ihn gewirkt.
Im J. 1850 erschien sein »Christmas-eve and Easter-day« (1850),
ein religiös-philosophisches Gedicht, reich an kühnen
Gedanken
und poetischen Bildern, aber nicht
frei von der
Neigung zum Seltsamen, welche sich durch alle
Schöpfungen des Verfassers zieht;
darauf 1855: »Men and women«, eine Sammlung von Gedichten, die vorzugsweise auf italienischem
Boden entstanden
waren.
Nach dem
Tod seiner
Gattin nach
London zurückgekehrt, wo er seitdem lebt, veröffentlichte er weitere Gedichtsammlungen,
wie: »Dramatis personae« (Lond. 1864) und »The
soul's errand« (1864),
worauf 1869 »The ring and the book« (2. Aufl.
1872, 4 Bde.) erschien, vielleicht sein bedeutendstes poetisches
Werk und jedenfalls eine der vorzüglichsten
Dichtungen der englischen Litteratur. Seine spätern Werke
sind meist sehr lange erzählende Gedichte, wie: »Balaustion's adventure« (1871);
»Prince Hohenstiel-Schwangau, saviour of
society« (1871, 2. Aufl. 1872),
ein psychologisches, gegen
Napoleon III. gerichtetes Poem, mit Seitenhieben aus den
Papst und
die
Klerisei;
ferner »Fifine at the fair« (1872);
»The red cotton nightcap-country, or
Turf and towers«
(1873);
»Aristophanes' apology and the last adventure of Balaustion« (1875) und »Panchiarotto,
and how he worked in distemper, with other poems« (1876),
worin die großartige
Philosophie Brownings sich schließlich in
Cynismus und
¶
mehr
Verzweiflung an der Menschheit aufzulösen scheint. Außerdem erschienen noch: »The Inn-album« (1874; deutsch u. d. T.: »Das
Fremdenbuch«, Hamb. 1877);
eine Übersetzung von Äschylos' »Agamemnon« (1877) sowie zwei Gedichte: »La
Saisiaz« und »The two poets of Croisic« (1878);
»Dramatic idyls« (1879-1880, 2 Bde.);
zuletzt »Ferishtah's fancies« (1884).
Eine Sammlung seiner Werke erschien in 6 Bänden (neue Ausg., Lond.
1868), eine Auswahl derselben in 2 Bänden (neue Ausg. 1884). Eine Browning Society wurde 1881 von Furnivall (s. d.) gegründet,
zum Zweck der Erläuterung und weitern Verbreitung der Werke des Dichters.
2) Elizabeth, engl. Dichterin, Gattin des vorigen, geb. 1809 zu London als die Tochter eines wohlhabenden
Kaufmanns, Barrett, erhielt eine ausgezeichnete Erziehung und beschäftigte sich besonders eingehend mit dem klassischen Altertum,
so daß sie bereits 1826 mit einem »Essay on the mind« auftrat und sehr jung eine 1833 gedruckte Übersetzung des »Gefesselten
Prometheus« von Äschylos lieferte, die von hoher dichterischer Begabung zeugte. Traurige Lebenserfahrungen
und Kränklichkeit stimmten sie düster und verliehen ihren Dichtungen den grübelnden Charakter ihres Vorbildes Shelley, so
namentlich in: »Romaunt of Margaret« (1836),
»The Seraphim, and other poems« (1838) und »Romaunt
of the Page« (1839). Ihre Verheiratung mit Robert Browning (1846) führte sie nach dem Süden, der für sie nun eine
zweite Heimat ward. In ihrem nach ShelleysManier formlosen Werk »The casa Guidi windows« (1851) lieh sie ihrer Begeisterung für
Italiens
[* 15] beginnende politische Wiedergeburt begeisterte Worte. Ihr Hauptwerk aber ist »AuroraLeigh« (1857, 11. Aufl. 1873),
welches
die Leiden
[* 16] einer edlen weiblichen Natur im Kampf gegen den konventionellen Zwang der Gesellschaft zum Gegenstand
hat. IhreSympathien für Italien bekunden auch die »Poems before Congress« (1860). Sie starb in
Florenz. Gesammelt erschienen ihre »Poetical works« in 5 Bänden (8. Aufl., Lond. 1870) sowie in einer Auswahl von 2 Bänden
(neue Ausg. 1884). Später wurden auch ihre »Letters to R. HengistHorne« (1876, 2 Bde.) veröffentlicht.
Vgl. P. Bayne, »Two great Englishwomen« (Lond. 1881);
Druskowitz, Drei englische Dichterinnen (Berl. 1884).