Broschüre,
jedes broschierte Buch von geringem Umfang, insbesondere aber eine Flugschrift (s. d.).
jedes broschierte Buch von geringem Umfang, insbesondere aber eine Flugschrift (s. d.).
(spr. brohs'li), Stadt in Shropshire (England), am Severn, bekannt durch seine enkaustischen Ziegel und Tabakspfeifen, mit (1881) 4458 Einw. In der Umgegend Kohlengruben und Eisenhütten.
Moritz, Komponist, geb. zu Fuchswinkel bei Neiße [* 2] in Schlesien, [* 3] besuchte das katholische Gymnasium zu Breslau [* 4] und bildete sich dann, die Musik zu seinem Beruf wählend, unter Leitung des Breslauer Domorganisten Franz Wolf in der Komposition sowie im Orgelspiel gründlich aus. Nach Wolfs Tod erhielt Brosig dessen Stelle als erster Domorganist und 1854 die Stelle als Domkapellmeister, die er noch heute innehat. Zugleich hat er den Titel eines königlichen Musikdirektors, ist Mitdirektor des Instituts für katholische Kirchenmusik und Dozent der Musik an der Universität zu Breslau sowie Mitglied der Akademie der heil. Cäcilia in Rom. [* 5]
Als Kirchenkomponist hat Brosig eine ungemein fruchtbare Thätigkeit entfaltet, und die von ihm veröffentlichten Werke: sieben Messen mit Orchester, zwei Messen mit Orgelbegleitung, mehrere Hefte Gradualien und Offertorien, zahlreiche Orgelkompositionen, ein Choralbuch etc., zeichnen sich durch künstlerischen Ernst und gediegene Arbeit vorteilhaft aus. Auch als Lehrer hat Brosig erfolgreich gewirkt, sowohl praktisch als auch durch Herausgabe eines Lehrbuches der Harmonie.
s. Galactodendron. ^[= Hb. et B. ( Sw., Milchbaum, Kuhbaum), Gattung aus der Familie der Urtikaceen, mit der ...]
(franz., von brosse, »Bürste«),
Bürstenbinderware, Bürstenbinderei;
brossieren, bürsten.
Charles de, s. Debrosses. ^[= (spr. döbross'), Charles, franz. Geschichtsforscher, geb. 17. Febr. 1709 zu Dijon, veröffentlichte ...]
(spr. -ssa), Marie Felicité, franz. Orientalist, besonders als Autorität für das Georgische bekannt, geb. zu Paris, [* 6] studierte anfangs Theologie auf den Seminaren zu Orléans [* 7] und Paris, dann orientalische Sprachen und machte sich zuerst durch Herausgabe und Übersetzung einer »Chronique géorgienne« (Par. 1830),
die »Mémoires inédits sur la langue et l'histoire géorgiennes« (das. 1833) und eine Grammatik der georgischen Sprache [* 8] (das. 1834) bekannt. Nachdem sich Brosset hierauf nach Rußland gewandt, wurde er hier 1838 zum außerordentlichen, 1847 zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften für das Fach der georgischen und armenischen Litteratur ernannt und erhielt außerdem 1841 das Amt eines Inspektors der Partikularschulen in Petersburg, [* 9] wurde 1842 Bibliothekar an der kaiserlichen Bibliothek und 1851 dazu Konservator der Sammlung der orientalischen Münzen [* 10] in der Eremitage.
Von seinen Arbeiten sind noch hervorzuheben: die Textausgabe und französische Übersetzung von Wakhouchts »Description géographique de la Géorgie« (Petersb. 1842);
die »Histoire ancienne de la Géorgie« (georgisch und franz., das. 1849, 2 Bde.),
wozu 1851 »Additions et éclaircissements« kamen;
ferner die »Histoire moderne de la Géorgie« (georg. und franz., das. 1856-57, 3 Bde.);
die »Correspondance des rois de Géorgie avec les souverains russes« (das. 1861);
»Les ruines d'Ani« (das. 1860-61, 2 Tle. mit Karten);
die aus dem Armenischen übertragenen Werke: »Histoire de Siounie« (vom Metropoliten Stephannos, das. 1864) und »Histoire chronologique« (das. 1869);
endlich »Deux historiens arméniens: Oukhtanès et Kiracos« (das. 1870, 2 Bde.) und »Collections d'historiens arméniens« (das. 1874-76, Bd. 1 u. 2).
Außerdem lieferte Brosset zahlreiche Aufsätze in das Pariser »Journal asiatique« (1827-36) und die Veröffentlichungen der Petersburger Akademie und war Mitarbeiter an Tschubinows »Dictionnaire géorgien-russe-français« (Petersb. 1840 ff.). Über eine Reise nach Kaukasien, Georgien und Armenien (1847-48) berichtete er in »Rapports sur un voyage archéologique etc.« (Petersb. 1849-51, mit Karten).
Karl Friedrich Gustav, Bildhauer, geb. zu Gotha, [* 11] trat 1851 in die Dresdener Akademie und 1853 als Schüler in das Atelier Hähnels, wo er für das Relief: Simson und Delila prämiiert ward. Ein Auftrag des Prinz Gemahls Albert von England, die Poesie und die Geschichte in zwei Marmorbüsten darzustellen, setzte den jungen Künstler in den Stand, seine Studien zwei Jahre lang in Italien [* 12] fortzusetzen, welcher Zeit das Modell zu dem vier Jahre später in Marmor ausgeführten Centaurenkampf-Relief seine Entstehung verdankt. 1862 gründete Broßmann zu Dresden [* 13] ein Atelier, aus welchem die sitzende Bohemia für den Böhmischen Bahnhof zu Dresden und der Nymphenbrunnen auf dem Moltkeplatz daselbst hervorgingen. 1867 folgten die allegorischen Kolossalfiguren der Geschichte und Architektur für das Museum zu Gotha. 1868 und 1869 entstanden die Marmorreliefs: Psyche, den Amor bekränzend, und der verwundete Amor, der Venus sein Leid klagend (nach Anakreon). Im Auftrag der Dresdener Hermanns-Stiftung führte er 1871 einen Schild [* 14] auf die Einigung Deutschlands [* 15] aus. Sein letztes hervorragendes Werk war Macbeth und die Hexe für das Hoftheater in Dresden.
[* 16] (Brod, lat. Panis, franz. Pain, engl. Bread; hierzu Tafel »Brotfabrikation«),
das aus mehlartigen Stoffen, besonders aus Getreidemehl, bereitete Hauptnahrungsmittel des größten Teils des Menschengeschlechts, welches symbolisch auch die Gesamtheit der menschlichen Nahrungsmittel [* 17] bezeichnet. Brot enthält die Bestandteile des Mehls, aus welchem es bereitet wurde, aber zum Teil in mehr oder weniger veränderter Form. Der Zweck der Brotbereitung ist, das Mehl [* 18] durch Abänderung seiner chemischen und physikalischen Beschaffenheit in einen Zustand zu versetzen, in welchem es leicht mit Speichel durchtränkt und verdaulicher wird.
Man sucht deshalb den Teig auf irgend eine Weise zu lockern und erhitzt ihn dann so stark, daß das Stärkemehl in den aufgeschwollenen Zustand, in Kleister, übergeht, die Oberfläche des Brots aber geröstet wird und eine Rinde erhält, welche den charakteristischen Wohlgeschmack erzeugt und das Brot längere Zeit ziemlich unverändert aufzubewahren gestattet. Die Erreichung dieses Ziels ist nun wesentlich abhängig von dem Gehalt des Mehls an Kleber und von der Beschaffenheit des letztern, welcher durch seine wasserbindende Kraft [* 19] und die Eigenschaft, mit Wasser einen zähen, elastischen Teig zu bilden, die Entstehung einer lockern, schwammigen Masse allein ermöglicht. Deshalb erhält man aus Weizen und Roggen das schönste Brot, während Mais, Gerste, [* 20] Hafer [* 21] ein sprödes, oft großzelliges Gebäck liefern.
Nach der bei uns gebräuchlichsten Methode bewirkt man die Lockerung des Brotteiges durch ein Gärungsmittel und benutzt als solches gewöhnlich den Sauerteig (von einem frühern Gebäck herrührender, in starker Gärung begriffener Teig), für feineres Gebäck Hefe. [* 22] Beim Anrühren des Mehls mit Wasser geht ein Teil des Stärkemehls in Dextrin und Zucker [* 23] über, und letzterer wird durch das Ferment in Alkohol und Kohlensäure zersetzt. Dieser Zersetzung unterliegen etwa 1-2 Proz. des Mehls. Der Alkohol bleibt zumeist im Teig, aber die ¶
[* 16] Fig. 1. Knetmaschine von Hockinson (Vertikalschnitt).
[* 16] Fig. 2. Knetmaschine von Hockinson (von oben gesehen).
[* 16] Fig. 3. Knetmaschine für den Hausbedarf von Loveland.
[* 16] Fig. 4. Teilmaschine von Herbst.
[* 16] Fig. 5. Steinkohlebackofen (Vertikallängsschnitt).
[* 16] Fig. 6. Steinkohlebackofen (Vertikalquerschnitt).
[* 16] Fig. 7-9. Perkins' Backofen.
[* 16] Fig. 7. Horizontallängsschnitt.
[* 16] Fig. 8. Vertikallängsschnitt.
[* 16] Fig. 9. Vertikalquerschnitt.
gasförmige Kohlensäure sucht zu entweichen und bildet zahllose Bläschen, welche, durch den zähen Teig zurückgehalten, seine Auflockerung bewirken, die in der Wärme [* 26] durch Ausdehnung [* 27] der Kohlensäure und durch Verwandlung des Alkohols in Dampf [* 28] sich noch verstärkt. Bei der Gärung entstehen auch Essigsäure und Milchsäure, von denen namentlich letztere lösend, aufschließend auf den Kleber wirkt und ihn verdaulicher macht. Ein Teil des Klebers zersetzt sich und bildet gefärbte Substanzen, welchen das Roggenbrot seine eigentümliche Farbe verdankt. Das feinste Mehl, welches am wenigsten Kleber enthält, liefert daher auch das weißeste Brot; doch hängt die Bildung der farbigen Substanzen sehr wesentlich auch von der Bereitung ab. Weizen liefert im allgemeinen weißes Brot. Wird die Rinde bis über 200° erhitzt, so bilden sich Dextrin und gefärbte brenzlige Substanzen.
Der Sauerteig (Frischel) wird von dem fertig aufgegangenen Teig abgenommen und bis zum nächsten Backen aufgehoben. Die Gärung schreitet in dem Teig weiter fort, und namentlich entwickelt sich neben der alkoholischen noch Milchsäuregärung, und ein solcher Teig ruft dann, wenn man ihn als Ferment benutzt, auch in frischem Teig sofort beide Gärungen hervor. Man rechnet gewöhnlich auf 100 Teile Mehl 4 Teile Sauerteig oder 2 Teile Preßhefe. Hiernach ist es klar, weshalb man auf dem Land, wo der Sauerteig oft 2-3 Wochen aufbewahrt wird, meist ein saures Brot erhält, während in Städten, wo fast ohne Unterbrechung Brot gebacken wird, dies nicht sauer schmeckt.
Die Teigbereitung gestaltet sich nun etwa folgendermaßen. Am Abend vor dem Backen wird der Sauerteig mit so viel warmem Wasser und Mehl angeknetet, daß etwa ein Viertel der ganzen Teigmenge entsteht. Diesen Teig bestreut man mit Mehl und läßt ihn etwa acht Stunden bis zum folgenden Morgen an einem mäßig warmen Ort stehen. Der gänzlich in Sauerteig übergegangene Vorteig wird abermals mit Mehl und Wasser durchgeknetet und der so gewonnene Teig, im doppelten Gewicht der ersten Portion mit Mehl bestreut und mit einem Tuch zugedeckt, zwei Stunden stehen gelassen.
Hierauf fügt man den Rest von Mehl und Wasser hinzu und knetet nun das Ganze sorgfältig und anhaltend, am besten in mehreren Portionen, die man wiederholt vereinigt und wieder trennt. Der fertige Teig bleibt dann im Sommer 1, im Winter 1½ Stunde zum Aufgehen an einem mäßig warmen Ort, worauf er in Brote geformt wird, abermals ½-1 Stunde an einem warmen Ort bleibt und dann zum Backen fertig ist. Da die Hefe viel energischer die Gärung einleitet als der Sauerteig, so mischt man sie sogleich mit der ganzen Menge des Mehls; besser aber bildet man auch hier zuerst einen Vorteig (Hefenstück) und verknetet diesen, nachdem er einige Stunden stehen geblieben, mit Mehl und Wasser. Das Roggenbrot wird in Norddeutschland wenig, in Süddeutschland stärker gesalzen; Weizengebäck erhält Zusätze von Milch, Butter, Zucker etc.
Die Herstellung des Teiges variiert sehr stark und gestaltet sich namentlich auch im Fabrikbetrieb anders als im Kleinbetrieb. Das anstrengende Kneten des Teiges mit den Händen und Armen, welchem man häufig auch den Vorwurf gemacht hat, daß es unreinlich und ungesund sei, wird mit Knetmaschinen ausgeführt, welche sich überall gut bewährt haben, wo es sich bei großartigem Betrieb, z. B. in Brotfabriken und in der Zwiebackbäckerei, um die Herstellung von nur einer Sorte Backwerk handelte.
Die Zahl der ausgeführten Konstruktionen von Knetmaschinen ist ungemein groß, zu den bessern gehört z. B. die von Hockinson (s. Tafel, [* 25] Fig. 1 u. 2). Auf einem Gestell A ruht mit Zapfen [* 29] in zwei Achsenlagern der Trog B, dessen Boden in der Längsrichtung kreisrund gewölbt ist, und der leicht nach vorn überkippt. Am freiwilligen Umkippen wird der Trog gehindert durch den federnden Bolzen E, welcher durch das Gestell hindurchgeht und unter Zahnansätze F an der äußern Wand des Troges greift.
Diese flachen Zähne [* 30] F sind in einer Kreislinie angeordnet, so daß man den Trog in jeder beliebigen Neigung feststellen kann. In diesem Trog werden zwei Paar helikoidal gewundene Flügelpaare H und K in einander entgegengesetzter Richtung gedreht. Die Flügel sind auf die Zapfen aufgeschraubt, welche zugleich als Aufhänge- und Drehachsen des Troges dienen. Die Drehung der Zapfen erfolgt durch die Kurbel [* 31] L oder von der Riemenscheibe I aus. Die Bewegung der letztern wird auf das Flügelpaar übertragen durch die Zahnräder O P Q, es macht also Q und das mit diesem Rad auf derselben Achse befindliche Flügelpaar H Umdrehungen in demselben Sinn wie die Riemenscheibe. Durch die Welle N überträgt sich aber die Bewegung der Riemenscheibe auch auf das Zahnrad M, und da dieses direkt in die Zähne des Rades R greift, welches mit dem Flügelpaar K auf einer Achse sich befindet, so dreht sich K in entgegengesetzter Richtung wie H. Eine Knetmaschine für den Hausbedarf ist von Loveland konstruiert worden. Dieselbe besteht aus einem Gestell, in welchem die beiden Walzen A und B [* 25] (Fig. 3) so befestigt sind, daß der Teig von der schiefen Ebene D zwischen den Walzen hindurch auf die Ebene E und wieder zurück gelangen kann. Die Walze A ist mit Querriemen, die Walze B mit Längsriemen versehen. Beide Walzen sind an ihren Achsen durch ein elastisches Gummiband zusammengehalten, so daß sie in geringem Grad nachgeben können und einen mäßigen Druck auf den Teig ausüben. Durch Hin- und Herbewegen der Kurbel C kann man den Teig so oft durch die Walzen gehen lassen, bis er hinreichend homogen ist.
Den fertigen Teig läßt man noch einmal aufgehen oder bringt ihn sofort in die Form der Brote und läßt diese dann ausgehen, bevor man sie in den Ofen schiebt. Auch für das Abteilen des Teiges sind Maschinen konstruiert worden, welche diese Arbeit sehr korrekt und sauber ausführen. Eine derartige Maschine [* 32] von Herbst zeigt [* 25] Fig. 4. Auf der Platte e f eines Tisches g erhebt sich ein gebogener Arm d, welcher die Spindel s mit dem Griffrad x trägt. An der Spindel s sitzt die durch die Rippen b verstärkte Preßplatte, welche bei der Auf- und Abbewegung den Ring a mitnimmt.
Letzterer wird durch einen schwalbenschwanzartigen Ansatz in einer in d eingeschnittenen Nute geführt. Auf dem Tisch befindet sich die Teilplatte c, welche 50 gleichgroße Sektoren enthält, die durch Messer [* 33] voneinander getrennt werden. Ruht die Maschine, so stehen die Messerschneiden in genau gleicher Höhe mit der obern Fläche der Teilplatte. Auf letztere legt man den zu teilenden Teig, dreht dann die Spindel herunter und preßt dadurch den Teig zu einer gleichmäßigen Schicht. Nun klappt man den kleinen Griff h auf und erreicht dadurch, daß bei weiterm Herabdrehen der Spindel s mit der Preßplatte die Teilscheibe sich senkt (während die Messer stehen bleiben) und der Teig in die von letztern gebildeten Fächer [* 34] hineingetrieben wird. Ist dies geschehen, so dreht man die Spindel mit der Preßplatte zurück, und da hierbei die Teilscheibe durch das Gegengewicht p wieder gehoben wird, so kann ¶