(Brösamer),
Hans, deutscher
Maler, Kupferstecher und Formschneider, geboren zwischen 1480 und 1490, hielt
sich um 1536-50 zu
Fulda
[* 2] auf, später in
Erfurt,
[* 3] wo er 1552 starb. Er gehört zur
Schule des
LukasCranach. Von ihm gibt es verschiedene
Kupferstiche, namentlich aber
ist er durch seine
Holzschnitte bekannt, die in vielen
Druckwerken der damaligen
Zeit erschienen. Gemälde von ihm sind selten und unbedeutend. Er gab auch ein »Kunstbüchlein«
in
Holzschnitt heraus, welches Vorbilder für Goldschmiede
(Pokale, Schmucksachen
[* 4] u. dgl.) enthält (in
Lichtdruck hrsg. von Lippmann, Berl. 1878).
Karl, dän. Schriftsteller, geb. in
Jütland, widmete sich anfänglich der
Malerei auf der
Akademie zu
Kopenhagen,
[* 5] ging dann aber, verwaist und ohne
Vermögen, zur Schriftstellerei über und schrieb zu
seinem Unterhalt
Romane und Theaterstücke. Nachdem er 1844 das
Examen artium bestanden, erhielt er zwei Jahre später die
goldene
Medaille der
Universität für die Beantwortung einer ästhetischen Preisaufgabe. Bereits früher
hatte er
Aufmerksamkeit durch seine
Novelle »Smuglerens
Son« (deutsch 1848) erregt, die unter dem (auch nachher beibehaltenen)
Dichternamen
Carit Etlar erschienen war. Indessen wurde er erst durch seine historischen
Romane: »Giöngehövdingen« (»Der
Häuptling der Gjöngen«, 3. Aufl. 1854) und »Dronningens
Vagtmester« (»Der
Wachtmeister der
Königin«) populär. Die Fähigkeit geschichtlicherFarbengebung und
kräftiger realistischer
Charakteristik, welche er hier ahnen ließ, hat er später bedeutend entwickelt, so z. B.
in seinem »Herverts Krönike« (1863),
»Salomon Baadsmand«
(»SalomonBootsmann«, 1880) u. a. Mit Feinheit und
Sympathie zeichnete er
Bilder aus dem jütischen Taterleben in
»A Pleiebarn« und
»Abraham, Isak og
Jakob«. Weniger hervorragend
ist er als dramatischer Dichter (»Naar
Solen gaarned«,
»HerrLauge med den tunge Haand«, »Rörfuglen« u. a.),
obgleich seinen
Schauspielen kein szenischer
Effekt mangelt. Seine Reiseschilderungen: »Arabere og Kabylere« (1868),
»Gionnem
Ungarn
[* 6] og
Siebenbürgen« (1871) sind voll interessanter Szenerien und malerischerSituationen. Brosböll ist einer
der produktivsten dänischen Dichter. Seine
Phantasie ist außerordentlich reich und fruchtbar und sein
Sinn für das Markierte
und
Charakteristische oft auffallend scharf. Indessen darf man nicht leugnen, daß seine leichte Art und
Weise, zu produzieren,
für die
Entwickelung seines bedeutenden
Talents nicht immer ersprießlich war. Brosböll ist gegenwärtig Inspektor
der königlichen
Bibliothek zu
Kopenhagen. Seine »Skrifter« erschienen in 24
Bänden (Kopenh. 1859-68); dazu »Skrifter, ny
Samling« in 5
Bänden (das. 1873-79).
dann ein weiblicher Brustschmuck, der sich schon in ähnlicher Form
im 15. oder 16. Jahrh. in
Deutschland
[* 7] als
Fürspann und im hohen
Altertum als
Fibula
[* 8] findet.
(spr. -ki),Carlo,Sänger, geb. zu
Neapel,
[* 11] wurde wegen einer durch einen unglücklichen
Fall bewirkten
Verletzung schon in seinem zartesten Knabenalter kastriert; um aber des
Sohns Mißgeschick doch auf eine
Weise
zu nützen, ließ ihn der
Vater, da er
Stimme und
Neigung zur
Musik verriet, im
Gesang unterrichten. Der damals berühmteste Gesanglehrer
Italiens,
[* 12]
Porpora, übernahm seine
Ausbildung und löste seine Aufgabe mit solchem
Eifer, daß
er denKnaben
sogar auf seinen
Reisen mit sich nahm.
SeinUmgang mit den drei
Söhnen eines angesehenen
Hauses zu
Neapel,
Farina, gab die scherzhafte Veranlassung zu Broschis Künstlernamen
Farinelli, der mit ihm auf die Nachwelt gekommen ist. In seinem 17. Jahr kam Broschi nach
Rom,
[* 13] wo er am
Theater
[* 14] Aliberti debütierte und das
Publikum unter anderm dadurch in Erstaunen setzte, daß er bei einem Wettstreit
mit einem Trompeter des
Orchesters durch die
Kraft,
[* 15]
Ausdauer und Geläufigkeit seiner
Stimme den
Sieg davontrug. Die
Neigung zum
äußerlich Effektvollen scheint ihn auch in den folgenden
Jahren beherrscht zu haben, denn auf einer
seiner
Reisen nach
Wien
[* 16] (1731) mußte er vom
KaiserKarl VI., während dieser ihn am
Klavier begleitete, die Ermahnung hören,
sich einer größern Einfachheit zu befleißigen, um nicht bloß Überraschung, sondern auch Rührung hervorzurufen.
Diese
Kritik sowie der
Verkehr mit dem
Haupte der italienischen Kunstgesangschule,
Bernacchi, den er 1727 in
Bologna kennen gelernt, können nicht ohne läuternden Einfluß auf Broschis Kunstanschauung geblieben sein, denn als
er einige Jahre später (1734) in
London
[* 17] auftrat, wußte
er den höchsten Ansprüchen zu genügen. Von hier aus ging er nach
Madrid
[* 18] und machte durch seinen
Gesang den wunderbarsten
Eindruck auf den tief melancholischen König
Philipp
V., der den
Künstler liebgewann und sich von ihm selbst in politischen Angelegenheiten bestimmen ließ. Broschi ward infolge
dieser Vorgänge der Liebling des königlichen
Hauses,
Grande von
Spanien,
[* 19]
Ritter des großen
Ordens von
Calatrava und erhielt
zugleich das
Dekret einer lebenslänglichen
Anstellung als königlicher
Kammersänger mit einem jährlichen
Gehalt von 2000
Karolin (40,000 Mk.), der durch häufige und reiche
Geschenke noch bedeutend erhöht wurde. Auch bei den
KönigenFerdinand VI. und
Karl III. stand in hohem Ansehen. Ersterer gründete nach seinem
Plan eine
Oper und ernannte
ihn zum
Direktor derselben. Im J. 1761 ging Broschi, im
Besitz eines ungeheuern
Vermögens, nach
Bologna zurück, baute sich dort
ein Landhaus und starb Mit seinem großen
Ruhm als
Künstler vereinigte Broschi den
Ruf eines rechtschaffenen und bescheidenen
Mannes.
(franz.), in der Buchbinderei das leichte Zusammenheften
der einzelnen
Bogen
[* 20] eines
Buches und
Binden derselben (s.
Buchbinden) nur in
Papier oder dünne
Pappe (steif broschieren).
Die zum
Umschlag
dienende
Pappe oder das (meist bunte)
Papier ist mit dem Haupttitel des
Buches versehen.
Die buchhändlerische
Sitte, Druckschriften
broschiert zu versenden, ist in
Frankreich,
England und
Belgien
[* 21] zuerst allgemein geworden.
Gewebe,
[* 22] gemusterte
Gewebe, bei welchen die vom
Grund sehr effektvoll sich abhebenden
Muster dadurch hervorgebracht
werden, daß man außer dem
Einschuß für das
Grundgewebe (Grundschuß) noch einen besondern, nur in der
[* 1]
Figur zum Vorschein
kommenden
Einschuß (Figurschuß) anwendet.
Letzterer geht entweder über die ganze Kettenbreite und liegt außerhalb
des
Musters auf der linken Seite ganz glatt oder nur durch einzelne
Kettenfäden an wenigen
Punkten gebunden
(lancierte Stoffe),
oder er geht nur im
Muster hin und her, kehrt an dessen Rändern um und läßt auch auf der linken Seite die Grundstelle unbedeckt
(broschierte
Stoffe im engern
Sinn).
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