1)
Franz Xaver, Idyllendichter, geb. zu
Höchstädt
[* 6] im bayrischen
Kreis
[* 7]
Schwaben und
Neuburg
[* 8] von armen
Eltern, kam 1769 in das Jesuitenkollegium zu
Dillingen und ging von da als Benediktinermönch nach
Donauwörth. Die Idyllensammlung
»Fischergedichte und
Erzählungen«(Zürich
[* 9] 1787) war die
Frucht des einsamen Klosterlebens. Im J. 1784 entfloh
er aus dem
Kloster nach Basel,
[* 10] dann nach Zürich
und führte nun ein sehr wechselvolles
Leben. Seine
Freunde verschafften ihm endlich eine
Lehrerstelle in
Aarau,
[* 11] die er 1810 mit einer Professur in
Kasan
[* 12] vertauschte. Im
Herbst 1817 nachAarau zurückgekehrt,
begann er seine frühere Wirksamkeit als
Lehrer an der Kantonschule wieder, trat 1820 zum
Protestantismus über und bekleidete
seit 1830 die
Stelle eines Regierungssekretärs, Archivars und Bibliothekars daselbst. In seinen letzten
Jahren erblindet,
starb er in
Aarau fast 92 Jahre alt.
Bronners Jugendleben ist von ihm selbst (Zürich
1795-97, 3 Bde.;
neue
Ausgabe 1810) beschrieben. Zu den
oben genannten in der
WeiseGeßners gehaltenen
Dichtungen kamen später noch
»Neue Fischergedichte«
(Zürich
1794, 2 Bde.); außerdem schrieb er: »Der erste
Krieg, in sechzig metrischen
Dichtungen«
(Aarau 1810, 2 Bde.);
»Lustfahrten
ins Idyllenland« (das. 1833, 2 Bde.)
und »Der Kanton Aargau,
[* 13] historisch-geographisch-statistisch geschildert«
(St.
Gallen 1844-45, 2 Bde.).
2)
JohannPhilipp, Weinbauer, geb. zu
Neckargemünd, etablierte sich 1816 in
Wiesloch als Apotheker, betrieb seit 1820 den
Weinbau und machte 1825 seine neue Erziehungsmethode der Reben durch den sogen. Bockschnitt
bekannt, welche seitdem weite Verbreitung gefunden hat. Seit 1835 studierte er die Weinkultur der hauptsächlichsten
Weinbaudistrikte und verschaffte sich aus allen diesen Gegenden die Traubensorten, deren er gegen 400 zusammenbrachte und
in seinen Rebenanlagen selbst kultivierte. Bronner starb in
Wiesloch. Er schrieb: »Die Verbesserung des Weinbaues durch
praktische
Anweisung, den Riesling ohnePfähle und Latten vermittelst des Bockschnittes zu erziehen« (Heidelb.
1830);
»Anleitung zur nützlichsten Anpflanzung der Tafeltrauben« (das.
1835);
»Der Weinbau am
Rhein und in Süddeutschland« (das. 1833-42, 7 Hefte);
»Der Weinbau und die Weinbereitung in der
Champagne«
(das. 1840);
»Die deutschen
Schaumweine für deutsche Weinzucht und deutsche Weintrinker« (das. 1842);
»Die
Bereitung der Rotweine« (Frankf. 1856, 3 Hefte) und »Die wilden
Trauben des Rheinthals« (Heidelb. 1857).