ihm angekaufte Löbelsche
»Konversations-Lexikon« (s. d.), für welches
er den größten Teil seiner Thätigkeit und seiner
Mittel aufwandte, und das er mit der Zeit aus seine spätere Ehrenstelle erhob. Zugleich zog er die politischen
Interessen
mit in den
Kreis
[* 2] seines Wirkens und nahm durch die
»DeutschenBlätter« (Altenb. 1813-16) sowie später
durch
Okens
»Isis«
[* 3] nicht unbedeutenden
Anteil an den Hauptbewegungen der Zeit. Der
Umfang und die Wichtigkeit, welche sein
Geschäft
durch diese und andre
Unternehmungen in wenigen
Jahren gewonnen hatte, bewogen ihn, 1817 nach
Leipzig
[* 4] zu ziehen, wo er 1818 neben
seiner Buchhandlung eine eigne Buchdruckerei errichtete und sein Ansehen und Einfluß von Jahr zu Jahr
stiegen.
Die freisinnige
Richtung seines
Verlags zog ihm manche Unannehmlichkeiten zu; so verfügte von 1821 an die preußische
Regierung
eine Rezensur seines
Verlags. Brockhaus' Hauptunternehmen, zum Teil noch vor seiner Übersiedelung nach
Leipzig begonnen, waren unter
andern: die »Zeitgenossen« (seit 1816),
das »Litterarische Konversationsblatt« (seit 1820),
»Hermes,
[* 5] oder kritisches Jahrbuch der Litteratur« (seit 1819),
mit den »Unterhaltungen am häuslichen
Herd« von
Gutzkow, dem
»DeutschenMuseum«
vonRob.
Prutz u. a. m. Eine wichtige Erweiterung erhielt das
Geschäft durch den 1827 erfolgten Ankauf des Gräfeschen
Kommissionsgeschäfts
und die in
Gemeinschaft mit G. H.
Friedlein und E. Avenarius 1837 unternommene Begründung einer Buchhandlung
für deutsche und ausländische Litteratur unter der
Firma und Avenarius« in
Paris
[* 9] und
Leipzig, die teils 1844 in
Paris verkauft,
teils 1850 mit der
Firma »F. A. Brockhaus« vereinigt ward und seit 1856 die
Firma »F. A. Brockhaus'
Sortiment und Antiquarium«
führt, unter welcher
sie den internationalen Litteraturaustausch in umfassendster
Weise fordert.
Von Wichtigkeit war ferner der Ankauf der seit 1693 in
Leipzig bestehenden Gleditschischen Buchhandlung, deren Hauptverlagswerk,
der »Allgemeinen
Encyklopädie« von
Ersch und
Gruber, größere Unterstützung und dadurch die
Gewißheit der Beendigung zu teil
wurde.
Friedrich Brockhaus trat 1850 aus dem
Geschäft und starb in
Dresden.
[* 10]
Heinrich Brockhaus (gest.
der die gesamte
Geschäftsführung übernommen hatte, nahm seine
SöhneHeinrichEduard Brockhaus (geb. im J. 1854 und
HeinrichRudolf Brockhaus (geb. im J. 1863 als Teilhaber in das
Gesamtgeschäft auf, das in großartiger
Weise alle
Zweige der buchhändlerischen Thätigkeit und graphischen
Künste vereinigt
und zu den ausgedehntesten Anstalten in
Deutschland gehört. Der Brockhaussche
Verlagskatalog enthielt bis Ende 1882
ca. 3500 Werke.
Vgl.
Eduard Brockhaus, Friedr.
Arnold Brockhaus.
SeinLeben und
Wirken nach
Briefen und andern Aufzeichnungen geschildert (Leipz.
1872-81, 3 Bde.).
und des »Kathâ-sarit-sâgara«,
einer Märchensammlung von Somadeva Bhatta (sanskr. u. deutsch,
das. 1839 bis 1866). Seine
Ausgabe eines Teils des
Zendavesta, des
VendidâdSâde (in lateinischer
Schrift,
mit
Index und
Glossar, Leipz. 1850), trug sehr viel zur Erleichterung des Zendstudiums bei. Auch veröffentlichte
er zwei persische
Texte: eine kritische
Ausgabe der
Lieder des
Hafis (Leipz. 1854-60, 3 Bde.)
und eine desgleichen der persischen Bearbeitung des
»Buches der
sieben weisen Meister« (das. 1845). Seit 1853 redigierte
er viele Jahre hindurch die
»Zeitschrift der
Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft«, deren
Gründer er war, und in der er
verschiedene eigne Abhandlungen publizierte, sowie seit 1856 die »Allgemeine
Encyklopädie« von
Ersch und
Gruber (Teil 62 ff.).
SeinVorschlag Ȇber den
Druck sanskritischer Werke mit lateinischen
Buchstaben« (Leipz. 1841) hat fast
allgemeine
Annahme gefunden. -
Sein Sohn
FriedrichKlemens, geb. zu
Dresden, gest. als außerordentlicher
Professor der
Theologie und
Pastor an der Johanniskirche in
Leipzig, veröffentlichte: »Gregor von Heimburg. Ein Beitrag zur deutschen
Geschichte des 15.
Jahrhunderts« (Leipz. 1861);
Hier vervollkommte er sein Künstlertalent unter
Schröders Leitung so rasch und glänzend, daß er neben
den besten Schauspielern
Deutschlands
[* 27] genannt und
Garrick und
Lekain an die Seite gestellt wurde. 1777 nach
Wien
[* 28] berufen, trat
er aus der
Reise dahin in
Berlin
[* 29] als
Hamlet auf und erregte solchen
Enthusiasmus, daß man eine
Schaumünze auf
ihn prägte. Von 1789 bis 1791
Direktor des Hoftheaters in
Wien, starb er daselbst. Seine gepriesensten
Rollen
[* 30] waren:
Hamlet,
Regulus,
Beaumarchais, Odoardo Galotti, der Oberförster und der alte Klingsberg;