Britisch-Columbia (früher als
Neukaledonien
[* 2] bekannt) bildete bis 1858 einen Teil der Ländereien, in denen die Hudsonbaigesellschaft (s. d.)
das
Monopol der
Jagd und des
Handels genoß; aber die
Entdeckung von
Gold
[* 3] in genanntem Jahr machte die Einsetzung einer Kolonialregierung
notwendig, das
Monopol der
Kompanie (die indes noch jetzt wie früher ihre Handelsposten bestehen läßt)
wurde daher beseitigt. Im J. 1866 wurde die
InselVancouver mit Britisch-Columbia vereinigt, und 1871 schloß sich die
Kolonie der
Dominion
von
Kanada an. Hauptstadt ist
Victoria
[* 4] aus
Vancouver (früher war es
New Westminster am
Fraser).
Inseln, ein Archipel an der Westküste von
Europa,
[* 6] bestehend aus den Hauptinseln
Großbritannien
[* 7] und
Irland,
der
Insel Man, den
Hebriden, Orkneyinseln,
Shetlandinseln und zahlreichen andern, die insgesamt ein
Areal
von 314,170 qkm (5705 QM.) haben und von (1881) 34,938,406
Menschen bewohnt werden. Sie liegen zwischen 60° 52'
(InselUnst)
und 49° 53' nördl.
Br.
(Scillyinseln) und zwischen 1° 45' östl.
(LowestoftNeß) und 10° 40' westl. L. (Blaskets).
Museum (engl. BritishMuseum), ein großartiges Nationalinstitut in
London,
[* 8] das verschiedenartige, ebenso
ausgedehnte wie reichhaltige wissenschaftliche und artistische Sammlungen enthält. Wie so manche Anstalt ähnlicher Art,
verdankt auch dieses
Museum seineGründung dem
Gemeinsinn eines
Bürgers.
SirHansSloane (s. d.), der mit
einem Aufwand von 50,000 Pfd. Sterl. eine naturwissenschaftliche Sammlung zu stande gebracht
hatte, verfügte testamentarisch, daß dieselbe der
Regierung für 20,000 Pfd. Sterl. angeboten werden solle.
Das
Parlament nahm dieses
Vermächtnis noch im Todesjahr
Sloanes (1753) an und betraute einen
Ausschuß von
Vertrauensmännern (Trustees of the British
Museum) mit
Aufstellung der Sammlungen und
Verwaltung der zur
Verfügung gestellten
Gelder. Diese Trustees erwarben
Montague-Haus für 10,240 Pfd. Sterl., und die seitdem zu so ungeheurem
Umfang angeschwollene
Sammlung wurde dem
Publikum eröffnet. Damals bildete das
Museum nur drei Abteilungen (Druckschriften,
Handschriften und naturgeschichtliche Abteilung), aber das rasche Anwachsen der Sammlungen, teils infolge von Vermächtnissen,
teils infolge von Ankäufen, veranlaßte die Trustees, neue Abteilungen zu gründen (so diejenige für
Altertümer 1801, für
Botanik 1823 etc.), und als die beschränkten Räumlichkeiten des alten
Montague-Hauses die immer reichlicher zusammenfließenden
Schätze nicht mehr zu fassen vermochten, schritt man zum
Bau eines ganz neuen
Museums.
Dieser Neubau wurde 1823-57 nach den
PlänenSirRobert Smirkes und (soweit es die Lesehalle betrifft) des jüngern
Sidney Smirke
ausgeführt. Das jetzige
Museum nimmt die
Stelle des alten
Montague-Hauses wieder ein. Die Hauptfassade ist 82 m lang und mit 44 ionischen
Säulen
[* 9] verziert. Das
Giebelfeld des
Portikus, zu dem eine 38 m breite Freitreppe hinanführt, ist mit
Skulpturen
R.
Westmacotts verziert, welche den Entwickelungsgang der Menschheit in
Künsten und
Wissenschaften darstellen sollen. Im innern
Hof
[* 10] des ein
Viereck
[* 11] bildenden
Baues wurde nach dem
VorschlagThomasWatts' 1854-57 die neue Lesehalle errichtet,
ein großartiger Rundbau von 42,6 m
Durchmesser und mit einer 32,3 m hohen
Kuppel.
Diese Lesehalle ist vorwiegend in
Eisen
[* 12] ausgeführt, mit Luftheizung versehen und luxuriös eingerichtet. Die
Wände bis unter
die
Kuppel sind zur
Ausstellung von
Büchern verwendet, und drei leicht gebaute
Galerien ermöglichen den Zutritt zu denselben.
Sie steht Lesern von frühmorgens bis 8
Uhr
[* 13] abends offen und ist elektrisch beleuchtet. Die innere Einrichtung
des
Museums macht den
Eindruck britischer Wohlhabenheit und Einfachheit. Für den Mangel an Wandgemälden und
Verzierungen,
wie sie z. B. das
Berliner
[* 14]
Museum auszeichnen, bieten der hohe künstlerische Wert eines großen Teils der Sammlung und
der
Geschmack, der im ganzen Gebäude zur Geltung gebracht worden ist, hinreichende
Entschädigung.
Mit der Zeit wuchsen die Sammlungen in solchem
Maß an, daß es notwendig wurde, entweder neue
Räume zu schaffen, oder dieselben
zu trennen. Man entschied sich für letzteres, und seit 1882 haben die naturwissenschaftlichen Sammlungen in einem
in
SouthKensington errichteten Neubau eine würdige
Heimat gefunden. Diese neue Anstalt steht unter derselben
Verwaltung wie
das alte
Museum. Seit
Gründung des
Museums sind an 6 Mill. Pfd. Sterl. auf dasselbe verwendet worden, wobei der enorme
Wert derGeschenke noch nicht mit in
Anrechnung gebracht ist. In jüngerer Zeit belaufen sich die regelmäßigen
Jahresausgaben auf 138,000 Pfd. Sterl., wozu noch Bewilligungen für besondere
Anschaffungen und Baukosten kamen.
Die Anzahl der Besucher wechselt je nach den
Jahren ungemein.
In den Ausstellungsjahren 1851 und 1862 erreichte sie ihren Höhepunkt
mit 2,524,754 und 895,077
Personen, wobei die Besucher der Lesezimmer ausgeschlossen sind. Was die
Verwaltung
betrifft, so nimmt ein Teil der Trustees seine
Stellungex officio ein, teilweise vertreten sind die
FamilieSloane,
Cotton, Harley,
Townley,
Elgin und P.
Knight, denen das
Museum große
Schenkungen verdankt, teils werden sie auf Lebenszeit gewählt.
diejenigen von Harley und Cotton hervorzuheben. Jetzt beträgt der jährliche Zuwachs 30,000 Bände, und die noch vorhandenen
Lücken sucht man so gut wie möglich auszufüllen. Die naturwissenschaftlichen Sammlungen sind seit den TagenCooks undVancouvers
durch englische Reisende in allen Teilen der Welt bereichert worden. Die Altertümersammlung enthält die unschätzbaren
Elgin Marbles vom Parthenon (1816 für 35,000 Pfd. Sterl. angekauft), Sir W. Hamiltons Vasensammlung, die Townley Marbles. Den
Grund zur Sammlung orientalischer Altertümer bilden die 1801 von Abercromby aus Ägypten
[* 18] gebrachten Schätze (worunter der berühmte
Stein von Rosette); sie sind in jüngster Zeit namentlich durch die von Layard, Rawlinson, Birch u. a. in
Assyrien und Babylonien erworbenen Gegenstände bereichert worden.
Vgl. Cowtan, Memories of the British Museum (Lond. 1871).