Hauptstadt ist
Rangun
[* 2] mit (1881) 134,176 Einw.; die nächstgrößten
Orte sind:
Maulmain (53,107 Einw.),
Akyab (33,989 Einw.),
Prome (28,813 Einw.),
Bassein (28,147 Einw.). Der Anbau desBodens ist bei der außerordentlichen
Fruchtbarkeit sehr lohnend; der kleine
Bauer beackert durchschnittlich 3-4
Hektar mit sehr unvollkommenen Geräten.
Alle zehn
Jahre wird sein
Besitz neu vermessen und versteuert; inzwischen ist alles Land steuerfrei, welches er durch Kultivierung mit
seinem Besitztum in
Verbindung gebracht hat.
Die nennenswertesten Industrieerzeugnisse sind Seidenfabrikate in der
ProvinzPegu und Lackwaren. Der Land-
wie
Seehandel beschäftigt sich im
Export vorwiegend mit den Naturprodukten und mit europäischen
Fabrikaten. Der
Wert der Ein-
und Ausfuhr war 1860: 5 Mill., 1883: 23 Mill. Pfd. Sterl.; 93 Proz.
aller Einfuhr an Manufakturen,Salz
[* 3] etc. gehen über
Rangun, ebenso 60 Proz. der Ausfuhr. Der Binnenverkehr
findet vorwiegend auf den zahlreichen schiffbaren
Flüssen und ihren Verzweigungen statt. Für Wege ist erst im letzten Jahrzehnt
viel geschehen; die erste, 261 km lange
Eisenbahn wurde im Mai 1877 zwischen
Rangun und
Prome eröffnet.
Dampfschiffe gehen auf
dem
Irawadi über die Landesgrenze weiter bis
Bhamo (s. d.), ferner zwischen
Bassein und
Rangun.
Alle Küstenhafenorte
sind unter sich mit Dampferlinien verbunden.
Der religiöse
Glaube ist der
Buddhismus; der Birmane ist weder fanatisch religiös noch irreligiös, er wendet sich vertrauend
an die
Gottheiten. Die
Priester stehen in großem Ansehen, leben zurückgezogen und mischen sich nicht
in öffentliche Angelegenheiten; sie werden nicht einmal zu
Geburts-,
Heirats- und Beerdigungsfeierlichkeiten beigezogen. Die
Verehrung von
Wald-,
Strom- und Berggottheiten ist noch nicht verschwunden. Die
Tempel,
[* 6] Klöster und
Denkmäler der Buddhisten
sind prachtvolle hohe Gebäude mit reichen
Verzierungen;
Der Küstenstrich bis zum Gipfel des
Kaskadengebirges hat ein feuchtes, aber warmes
Klima
[* 13] und trägt dichten
Wald von riesengroßen
Douglastannen,
Föhren und roten
Zedern; er eignet sich nicht zum
Ackerbau. Die Mitte des
Landes, etwa bis
57° nördl.
Br., erfreut sich eines trocknen
Klimas; an
Stelle dichter
Wälder treten hier offene, von begrasten
Hügeln eingefaßte
Thäler, und der Anbau von unsern
Cerealien wird mit Erfolg betrieben. Der rauhere
Norden
[* 14] und
Osten ist entweder
bewaldet oder bietet ausgedehnte
Weiden.
Nur die Lachsfischereien sind bedeutend. Der
Handel (1882-83 Einfuhr 3,937,536
Doll., Ausfuhr 3,383,342
Doll.) ist zur Zeit
noch lokal beschränkt und erstreckt sich fast nur nach dem
Pugetsund und
Kalifornien. Mit der für 1885 erwarteten
Eröffnung
der kanadischen
Pacificbahn hofft Britisch-Columbia jedoch in die große Handelsbewegung der
Welt gezogen zu werden, und
schon sind Dampferlinien projektiert, um das
Westende der
Eisenbahn, bei
Port Moody am Burrard
Inlet, mit
Japan
[* 19] und
China inVerbindung
zu setzen.
¶
mehr
Britisch-Columbia (früher als Neukaledonien
[* 21] bekannt) bildete bis 1858 einen Teil der Ländereien, in denen die Hudsonbaigesellschaft (s. d.)
das Monopol der Jagd und des Handels genoß; aber die Entdeckung von Gold in genanntem Jahr machte die Einsetzung einer Kolonialregierung
notwendig, das Monopol der Kompanie (die indes noch jetzt wie früher ihre Handelsposten bestehen läßt)
wurde daher beseitigt. Im J. 1866 wurde die InselVancouver mit Britisch-Columbia vereinigt, und 1871 schloß sich die Kolonie der Dominion
von Kanada an. Hauptstadt ist Victoria
[* 22] aus Vancouver (früher war es New Westminster am Fraser).