Bearbeiter. Seit dem 16. Jahrh. bedienten sich auch die
Geistlichen der bretonischen
Sprache,
[* 2] um durch Abfassung geistlicher
Dramen und religiöser
Dichtungen, durch
Predigten und
Erbauungsbücher auf das
Volk einzuwirken, und hatten zum Teil, wie namentlich
Le
[* 3] Nobletz de Kerodern (gest. 1651) und der
Pater Maunoir (gest. 1683), großen Erfolg. Gegenwärtig erscheinen
nicht nur
Zeitschriften in bretonischer
Sprache, sondern auch Dichter und Schriftsteller verwerten, ähnlich wie in der
Provence,
das alte Volksidiom in selbständigen
Arbeiten, wie z. B.
Brizeux, Goesbrand, Laouénou, Ricou, Clech u. a.
Vgl. LeMaou, La
bibliothèque bretonne (St.-Brieuc 1851);
Unter seinen wissenschaftlichen
Schriften sind hervorzuheben: das »Lexicon manuale graeco-latinum in libros
N.Test.« (3. Aufl., Leipz. 1840, 2 Bde.)
und die »Probabilia de evangelii et epistolarum
Johannis apostoli indole et origine« (das. 1820).
LetztereSchrift, welche die
Echtheit des Johanneischen
Evangeliums vornehmlich aus innern
Gründen bestritt, rief eine
Flut von
Gegenschriften hervor.
Sein
im »Handbuch der
Dogmatik der evangelischen
Kirche« (4. Aufl., Leipz. 1838, 2 Bde.)
dargelegter dogmatischer Standpunkt war der des philosophisch geschulten
Rationalismus. Zahlreich sind seine
Schriften über
die kirchlichen Zeitfragen,
Union,
Symbole etc., die er auch in theologischen
Romanen behandelte. Zu erwähnen ist noch sein
»Corpus reformatorum« sowie seine Beteiligung an der »Allgemeinen
Kirchenzeitung«. Seine Selbstbiographie erschien Gotha 1851.
(Bret,
Planke,
Diele), eine durch
Sägen
[* 8] mittels Blocksägen, aber gewöhnlich in
Säge- oder
Schneidemühlen durch
Sägen aus einem Baumstamm
(Bloch) geschnittene Holzplatte, die in der
Regel 3,8, 5,5, 6 oder 6,3 m lang
ist. Nach ihren
Dimensionen unterscheidet
man inNord- und Mitteldeutschland: Herrenbretter, ¾
Zoll (19,6mm) stark, 6-8
Zoll (16-21
cm) breit, rein, gut und vollkantig;
Die stärkern
Sorten heißen in
Nord- und Mitteldeutschland
Bohlen (s.
Bohle) oder Pfosten, in Süddeutschland
Dielen
oder Zweilinge, wenn sie 2
Zoll (52mm), Dreilinge, wenn sie 3
Zoll (78,5mm), Schleifdielen, wenn
sie 3½
Zoll (91,5mm) stark sind. Die äußersten Bretter eines
Bloches, welche auf einer Seite ganz baumkantig sind, heißen
Schwarten, die nächstfolgenden
Schwart- oder Endbretter. Um Bretter zu gewinnen, zerschneidet man die
Bäume in sogen. Brettblöcke
(Sägeblöcke,
Bloche) von 3,77, 5 etc. m
Länge und schneidet diese auf der
Sägemühle.
Bei Berechnung der Bretter, die man aus einem
Baum gewinnen kann, muß man den achten Teil der
Stärke auf die Sägeschnitte
abrechnen. Um nun zu bestimmen, wieviel Bretter einBloch liefert, hat man an demselben das größte
Quadrat oder die
größte quadratische
Stärke zu bestimmen, was entweder durch geometrische
Konstruktion oder durch bloße Berechnung geschieht,
auf die erste Art, indem man durch das
Zentrum des
Bloches eine gerade
Linie zieht, in deren Mitte eine senkrechte
Linie errichtet
und dann die dadurch gegebenen vier
Punkte in der
Peripherie durch geradeLinien verbindet. Durch Rechnen
aber läßt sich die größte Quadratstärke des
Bloches leicht finden, wenn man von dem
Verhältnis ausgeht, daß 17
Zoll (44
cm)
Durchmesser 12
Zoll (31,4cm) Quadratstärke geben.
Zum
Zweck des Austrocknens werden die Bretter unmittelbar nach dem
Schneiden aufgestapelt oder gehölzelt, d. h. entweder durch
Verschränkung beim Aufeinanderlegen oder durch Dazwischenlegen von Holzklötzchen dem Luftdurchzug ausgesetzt.
Um das leicht stattfindende Aufreißen der Bretter, Pfosten und
Bohlen, namentlich der buchenen, zu verhüten, werden die
Hirnseiten derselben mit
Leinwand oder Papierstreifen verklebt; außerdem muß man die beim Übereinanderschichten (Aufstapeln)
der Bretter zwischen je zwei Bretter zu liegen kommenden Brettstreifen (Stapelhölzer) ganz an das Ende
herauslegen, da das entgegengesetzte
Verfahren das Aufreißen befördert; aus diesem
Grund ist das Aufstapeln der feuchten
Bretter im
Viereck
[* 11] besonders zu empfehlen.
1339 an Baden,
[* 23] von dem es an Kurpfalz zuerst verpfändet, dann verkauft wurde; 1504 ward es von HerzogUlrich vonWürttemberg,
[* 24] 1621 von
den Kaiserlichen vergeblich belagert, 1632 von Montecuccoli geplündert, fiel 1644 in französische Hände, wurde ein Jahr
später von den Bayern
[* 25] erobert und 1689 von den Franzosen gänzlich niedergebrannt. 1803 kam die Stadt
an Baden.