(franz., spr. brödúj, -dullje), im
Tricktrack ein doppeltes
Spiel, welches man gewonnen oder zu gewinnen
hat, sowie das Zeichen, womit man ein solches
Spiel anlegt;
für den Gegner ein schmählicher Verlust;
daher »in der Bredouille sein«,
s. v. w. in der Patsche oder Verlegenheit sein.
Dorf im preuß. RegierungsbezirkStettin,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Randow, an der Oder, 3 km unterhalb
Stettin
und unmittelbar nördlich bei der Stadt
Grabow, hat eine große Maschinenfabrik
(»Vulkan«) mit ansehnlichen Schiffswerften,
auf denen Panzerfregatten gebaut werden, mit etwa 3000 Arbeitern, ferner eine
Zucker- und Zementfabrik, Bierbrauerei
[* 4] und (1880)
11,255 meist evang. Einwohner.
GottfriedGabriel, Geschichtschreiber, geb. zu
Berlin,
[* 5] besuchte das Joachimsthalsche
Gymnasium, studierte in
Halle
[* 6]
Theologie, dann unter F. A.
Wolf Altertumswissenschaft. 1794 ward er Mitglied des pädagogischen
Seminars und folgte 1796 einem
Ruf nach
Eutin, wo er, als
Voß 1802
Eutin verließ, das Rektorat übernahm.
Sein »Handbuch der
alten Geschichte,
Geographie und
Chronologie«
(Eutin 1799; 6. Aufl. von Kunisch,
Altona
[* 7] 1837; wiederholt
1851) und die »Untersuchungen über einzelne Gegenstände der alten Geschichte,
Geographie und
Chronologie« (das. 1800 u. öfter) hatten indes seinen
Ruf begründet, und Bredow ward 1804 als
Professor der Geschichte nach Helmstedt berufen.
»Grundriß einer Geschichte der merkwürdigsten Welthändel von 1796 bis 1810«, eine
Fortsetzung von
Büsch'
»Welthändeln neuerer Zeit« (Hamb. 1810).
Als Schulbücher verbreitet sind Bredows
»Umständliche
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten aus der allgemeinen
Weltgeschichte«
(Altona 1810, 15. Aufl. 1866)
und besonders seine »Merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen
Weltgeschichte« (das. 1810, 37. Aufl. 1880). Bredows
»Nachgelassene
Schriften« mit
Biographie gab Kunisch heraus (neue Ausg., Bresl. 1823).
Die Einwohner (1880: 4736) betreiben besonders Fabrikation von
Bijouterie- und Stickereiwaren, Seidenweberei
und ausgedehnten
Handel mit Vieh,
Holz
[* 26] und
Getreide.
[* 27] Durch die Vollendung der Arlbergbahn und die Einrichtung der Trajektschiffahrt
über den
Bodensee ist ein wichtiges Verkehrszentrum für den
Handel der österreichisch-ungarischen
Monarchie mit der
Schweiz
[* 28] und
Frankreich geworden. Bregenz ist Sitz des
Landtags von
Vorarlberg, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und
eines
Hauptzollamts. Südöstlich von der Stadt ist der 596 m hohe Gebhardsberg mit den
Ruinen des
SchlossesMontfort, einer
Wallfahrtskirche und schöner Fernsicht. Gegen
Lindau
[* 29] zu liegen die ehemaligen
Befestigungen, die sogen.
BregenzerKlause, durch
welche bis 1831 die
Straße aus
Schwaben nach
Vorarlberg und
Tirol
[* 30] führte. Östlich vonBregenz erhebt sich der 1060 m
hohe Pfänderberg mit herrlicher Aussicht und einem
Hotel. - Bregenz, im
AltertumBrigantium oder Brigantia, gehörte zu
Vindelizien
und war lange Zeit der Standort einer römischen
Besatzung gegen die
Germanen. Im
Mittelalter residierten hier die mächtigen
Grafen von Bregenz, deren Gebiet sich bis nachAugsburg
[* 31] hin erstreckte.