3)
AnnaEliza, geborne
Kempe, engl. Schriftstellerin, aus
Cornwall stammend, um 1800 geboren, war zweimal verheiratet, wurde
zweimal
Witwe und starb, erblindet, in
London.
[* 6]
Ihren beiden
Gatten, dem
Maler und
BaumeisterCharles
Stothard und dem
Pfarrer hat sie biographische
Denkmäler gewidmet (1851 und 1859). Ein drittes biographisches Werk aus ihrer
Feder betrifft
Händel
(»Handel, his life, with thoughts on sacred music«, 1857); doch erscheint das obschon mit Fleiß gearbeitete
Werk ungenügend.
Ihre zahlreichen
Romane sind zum großen Teil der Geschichte entlehnt, wie
»Henry de
Pomeroy« (1846),
»Warleigh«
(1836),
»Courtenay of Walreddon« (1844) etc.; sie erschienen gesammelt unter dem
Titel: »Novels and romances« 1845 in 10
Bänden.
Von ihren verschiedenen historischen
Arbeiten seien »The revolt of the Protestants of the Cevennes« (1870)
und »Joan of
Arc and the times of
Charles VII. of
France« (1873),
von ihren anziehenden
Landschafts- und
Sittenschilderungen »The mountains and lakes of Switzerland« (1841),
»Trials of domestic life« (1848) und »The borders of
the
Tamar and the
Tay« (1879) erwähnt.
den Kussobaum
(Kussala), welcher in der abessinischen Bergregion
zwischen 3000 und 4000 m ü. M. heimisch ist, bis 20 m hoch wird und durch geringelte,
fast zottig behaarte
Zweige, wechselständige, unpaarig gefiederte
Blätter, achselständige, große Blütenrispen, grünrötliche
Kelchblättchen, weiße
Blumenblätter und kurzgeschnäbelte, eiförmige
Nüßchen ausgezeichnet ist. Die
weiblichen, bereits abgeblühten, mehr oder minder ausgebildete
Früchte enthaltenden
Rispen, bei denen die ausgewachsenen
Kelchblätter dunkel purpurrot geworden sind, bilden das offizinelle
Kusso
(Kosso).
Sie schmecken zuerst schleimig, dann ekelhaft kratzend, anhaltend bitter und adstringierend, riechen schwach holunderartig
und enthalten wenig saures ätherisches
Öl und ein
Harz, von welchem ein Teil saure
Eigenschaft besitzt.
Dies
Kussin ist farblos, kristallinisch, in
Alkalien löslich und schmilzt bei 193°.
Kusso ist in
Abessinien seit langer Zeit
bei
Menschen und
Schafen gegen den Bandwurm
[* 9] im
Gebrauch; durch
Karawanen kam es an den
Nil, nach
Ägypten
[* 10] und dann nachKonstantinopel,
[* 11] von wo es der französische
ArztBrayer nach
Paris
[* 12] brachte. Seit 1842 fand es allgemeine Verwendung als Bandwurmmittel und wird
jetzt in der
Regel gepulvert und mit
Wasser angerührt gegeben. Zwei
Dosen von je 5
g, in ½ oder 1
Stunde gegeben, treiben in der
Regel den
Wurm
[* 13] mit dem
Kopf ab. Die unentwickelten weiblichen und männlichen
Blüten sind wenig wirksam,
letztere scheinen brechenerregend zu wirken.
nächst dem
Colorado der bedeutendste
Fluß im nordamerikan.
StaateTexas, entspringt östlich am
Llano estacado
aus dem salzhaltigenSaltFork und dem klaren
ClearFork, zwei Hauptflüssen, die sich unterhalb
FortBelknap
vereinigen, und ergießt sich nach einem südöstlich gerichteten
Laufe von 1046 km bei Velasco in den
Golf von
Mexiko.
[* 16]
die größte und bevölkertste der dalmatischen
Inseln im AdriatischenMeer, zwischen der
InselLesina und der Stadt
Spalato, durch den
Canale della Brazza vom
Festland geschieden und 396 qkm (7,2 QM.) groß, ist von
Bergen
[* 19] durchschnitten, die sich im
San Vito zu 786 m
Höhe erheben, hat treffliche
Oliven-,
Feigen-,
Mandelbaum- und Weinpflanzungen
(der köstliche Vulgavawein wächst auf Brazza), berühmte Marmorbrüche, aber kein Trinkwasser.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf (1880) 19,969. Die bedeutendsten
Orte sind die
Flecken:
San Pietro (mit Bezirksgericht),
Neresi,
Bol und Milna. Im
Altertum hieß Brazza Brattia, bildete dann einen Teil des Gebiets der
RepublikVenedig
[* 20] und fiel mit diesem
im
Frieden von
Campo Formio an
Österreich.
[* 21]
Nach vielen Schwierigkeiten gelang es ihm Ende 1877, bis dorthin vorzudringen, wo der
Ogowe aufhört schiffbar
zu sein; er glaubt, daß dieser auf der Ostseite derselben
Gebirgskette entspringt, von deren Westabhang die
Flüsse
[* 25] der Loangoküste
kommen. Dann aber setzte er seine
Reise ost- und nordwärts fort durch das Quellgebiet der
StrömeAlima und Likona, welche
bereits dem
Congo zufließen, bis Okanga (12° 45' östl. L. v. Gr.),
wo ihn das Herannahen der
Regenzeit zur Umkehr nötigte.
Nach
Europa
[* 26] zurückgekehrt, erlangte er von der französischen
Regierung zu weitern
Reisen in jenen Gegenden und insbesondere
zur Anlegung von
Stationen daselbst eine Unterstützung von 100,000
Frank; zugleich sollte die Beschiffung des
Congo mit französischen
Dampfern ins
Auge
[* 27] gefaßt werden. Brazza schiffte sich Ende
Dezember 1879 von neuem ein, drang zum Oberlauf des
Ogowe vor, errichtete
bei Maschogo, am Einfluß des
Passa in den
Ogowe (2° südl.
Br.), die erste
Station (Franceville) und erreichte von da den
Stanley Pool
(Congo). Er schloß zu Mbo mit dem König Makoko einen
Vertrag ab, wodurch ihm ein Gebiet am
nördlichen
Ufer des
Stanley Pool zur
Anlage¶
mehr
einer zweiten Station (Brazzaville) abgetreten wurde, die er zum Ausgangspunkt der französischen Dampfer auf dem Congo bestimmte,
ging darauf den Congo hinunter und im Dezember 1880 wieder zum Gabun, von wo er indessen schon nach wenigen Wochen von neuem
zur Alima aufbrach, um dort eine dritte Station (Poste de l'Alima) zu gründen. Auf dem kürzesten Weg begab
er sich dann (Oktober 1881), ein noch unbekanntes Gebiet zwischen dem Ogowe und untern Congo durchschneidend, zur Küste und
kehrte im Frühjahr 1882 nach Frankreich zurück, wo man ihn mit großen Ehrenbezeigungen empfing. Im März 1883 brach Brazza, dem
die Regierung jetzt eine Unterstützung von 1,275,000 Fr. bewilligte, abermals nach Westafrika auf und
begab sich nach Pontanegra, südlich von der Kuilumündung, um dieselbe durch Errichtung neuer Stationen mit den schon vorhandenen
zu verbinden.
Vgl. Neuville und Bréard, Les voyages de Savorgnan de Brazza (Par. 1884).