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Es ist zuerst blaß und von geringer Intensität, erscheint aber als Ölfarbe zuletzt als recht schönes Grün.
Es ist zuerst blaß und von geringer Intensität, erscheint aber als Ölfarbe zuletzt als recht schönes Grün.
Mumme, ein 1492 von Christian Mumme in Braunschweig [* 2] erfundenes und daselbst gebrautes dunkelbraunes, sehr gehaltreiches Bier, von welchem man die doppelte oder Schiffs- und die einfache oder Stadtmumme unterscheidet.
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Dresden, [* 3] Amtshauptmannschaft Freiberg, [* 4] an der Striegis, mit einem Waisenhaus, einer Anstalt für verwahrloste Kinder und (1880) 1457 Einw.
s. Dolomit. ^[= (nach dem franz. Mineralogen Dolomieu, Bitterkalk), Name der Mineralien und Gesteine, welche ...]
(Weichmanganerz, Pyrolusit, Graubraunsteinerz, Glasmacherseife), Mineral aus der Ordnung der Anhydride, findet sich in rhombischen, gewöhnlich kurz säulenförmigen, vertikal gestreiften, bisweilen in viele einzelne Spitzen zerfaserten, auch in spießigen, selbst tafelförmigen Kristallen, meist derb und eingesprengt, auch in traubigen, nierenförmigen, stauden- und knospenförmigen Aggregaten von radialstängeliger und faseriger Zusammensetzung und in verworrenen, faserigen, dichten und erdigen Varietäten.
Der Braunstein ist dunkel stahlgrau bis licht eisenschwarz, von schwarzem Strich, abfärbend, mit halbmetallischem oder seidenartigem Glanz, wenig spröde bis mild, Härte 2-2,5, spez. Gew. 4,7-5; er besteht aus Mangansuperoxyd MnO2 mit 63,22 Mangan und 36,78 Sauerstoff, enthält in der Regel geringe Mengen von Baryt, Kieselerde und Wasser, nicht selten auch Nickel, Kobalt, Thallium, Vanadin. Der Braunstein ist in sehr vielen Fällen ein Umwandlungsprodukt des Manganits, welches seinen Wassergehalt gegen Sauerstoff umtauscht, und oft findet man Manganitkristalle außen oder unten in Pyrolusit umgewandelt, während sie innen oder am freien Ende noch wasserhaltig sind und einen braunen Strich geben, wie der Manganit. Braunstein findet sich ziemlich häufig mit andern Mangan- und mit Eisenerzen in Gängen und Lagern von oft bedeutender Mächtigkeit in verschiedenen Formationen bei Elgersburg und Ilmenau in Thüringen, in Devonshire, in der Provinz Huelva in Spanien, [* 5] in Neuseeland, Neuschottland, Virginia etc. Dies Mineral ist der Hauptbestandteil oder die edelste Sorte des Braunsteins des Handels, welcher meist ein Gemisch mit andern Manganerzen (wie Braunit [Hartmanganerz], Manganit [Braunmanganerz, Glanzmangan], Hausmannit [Schwarzmanganerz], Psilomelan und Wad) oder mit Gangart darstellt.
Der Braunstein dient zur Bereitung von Sauerstoffgas, indem er beim Erhitzen einen Teil seines Sauerstoffs abgibt, zur Darstellung von Chlor und unterchlorigsauren Salzen, zur Gewinnung von Brom und Jod, zum Entgolden der goldhaltigen Kiese, zum Entfärben des Glases (daher Glasmacherseife, Pyrolusit), indem die violette Farbe, welche er dem Glas [* 6] erteilt, die grüne Farbe des Eisenoxyduls, womit der Glassatz in der Regel verunreinigt ist, verdeckt; durch höhern Manganzusatz wird das Glas schön violett gefärbt. Braunstein dient ferner in der Glas- und Emailmalerei, zur braunen Töpferglasur, zum Färben des feinern Steinguts und der Seife, beim Eisenpuddeln, in der Färberei und Zeugdruckerei, zur Erzeugung von Bisterbraun, zur Darstellung von übermangansaurem Kali, sein geschlämmt als Zusatz zu Zündholz- und Feuerwerksmassen.
Der Wert des Braunsteins für die Chlorbereitung ist abhängig von der Quantität Sauerstoff, welche er mehr enthält als Manganoxydul MnO, weil nur dieser mit Salzsäure Chlor zu entwickeln vermag. Man gibt die Beschaffenheit des Braunsteins in Prozenten von Mangansuperoxyd an und versteht also unter 60 oder 70proz. Braunstein einen solchen, von welchem 100 Teile so viel Chlor entwickeln wie 60, resp. 70 Teile reines Mangansuperoxyd. Von den übrigen Verunreinigungen des Braunsteins kommen namentlich diejenigen in Betracht, welche Salzsäure absorbieren, und besonders schädlich sind für die Chlorkalkfabrikation die Kohlensäuresalze, weil diese mit der Salzsäure Kohlensäure entwickeln.
Bei der Wertbestimmung des Braunsteins trocknet man ihn bei 100° zur Ermittelung des Feuchtigkeitsgehalts und bestimmt den Mangansuperoxydgehalt auf verschiedene Weise. Man übergießt z. B. den fein gepulverten Braunstein mit oxalsaurem Kali und Schwefelsäure [* 7] und erwärmt, wobei der entwickelte Sauerstoff die Oxalsäure zu Kohlensäure oxydiert. Letztere entweicht, nachdem sie vorher durch konzentrierte Schwefelsäure getrocknet worden, und aus dem Gewichtsverlust des Apparats kann mithin der Gehalt des Braunsteins berechnet werden. Oder man löst den Braunstein in Gegenwart einer bestimmten Menge von schwefelsaurem Eisenoxydul in Schwefelsäure, wobei der frei werdende Sauerstoff das Eisenoxydulsalz oxydiert, und bestimmt dann maßanalytisch, wieviel von dem letztern unoxydiert geblieben ist.
Vgl. Zerrenner, Die Braunstein- und Manganerzbergbaue in Deutschland, [* 8] Frankreich und Spanien (Freiberg 1861).
(Braunsteinkies), s. v. w. Manganblende. ^[= (Manganglanz, Braunsteinkies, Alabandin), Mineral aus der Ordnung der einfachen ...]
s. v. w. manganhaltiger Granat. ^[= Mineral aus der Ordnung der Silikate (Granatgruppe), kristallisiert regulär, meist in Rhombendodeka ...] [* 9]
s. v. w. erdiger Manganit. ^[= (Graubraunstein, Graumanganerz), Mineral aus der Ordnung der Hydroxyde, kristallisiert rhombisch, ...]
Braun von, s. Braun ^[= # 1) Johann Wilhelm Joseph, kathol. Theolog, geb. 27. April 1801 zu Gronau bei Düren, studierte ...] 2).
s. Scrophularia. ^[= L. Gattung aus der Familie der Skrofulariaceen, Kräuter und Halbsträucher mit ...]
(Braugerechtigkeit, Jus praxandi), vor Einführung der Gewerbefreiheit das Recht, Bier oder Branntwein zu brauen, welches vielfach auf Wohnhäusern und sonstigen Immobilien haftete, aber auch als Personalgerechtigkeit vorkam. In manchen Gemeinden stand es jedem vollberechtigten Bürger oder doch einer gewissen Klasse von Bürgern zu, die dann zu einer Braugemeinde (Braugenossenschaft, Braukommune) vereinigt waren und oftmals ein gemeinsames Brauhaus nach bestimmten Anteilen (Braulosen) besaßen, in welchem sie der Reihe nach brauten.
Besondere Brauordnungen regelten diese Verhältnisse. Mit dem Braurecht war vielfach der Bier-, resp. Branntweinzwang verbunden, d. h. ein gewerbliches Verbietungsrecht, vermöge dessen die Einfuhr fremden Biers oder Branntweins innerhalb des Bannbezirks untersagt und die Bewohner gezwungen werden konnten, ihren Bedarf bei den Berechtigten zu entnehmen. Derartige ausschließliche Gewerbeberechtigungen sind jedoch nach der deutschen Gewerbeordnung (§ 7) vom an erloschen, sofern sie nicht etwa auf einem Vertrag zwischen Berechtigten und Verpflichteten beruhen sollten.
Beiname der Artemis [* 10] (s. d.), von ihrem Tempel [* 11] zu Brauron in Attika.
s. Beule. ^[= # (spr. böleh), Charles Erneste, franz. Archäolog und Politiker, geb. 29. Juni 1826 zu Saumur, ...]
s. v. w. Kampfläufer. ^[= (Burrhahn, Kollerhahn, Machetes pugnax Cuv., s. Tafel "Watvögel I"), ...]
(Pulvis aerophorus), Gemisch aus 10 Teilen doppeltkohlensaurem Natron, 9 Teilen Weinsäure und 19 Teilen Zucker, [* 12] welches zur Bereitung eines erfrischenden und niederschlagend wirkenden Getränks benutzt wird. Die Wirksamkeit und Haltbarkeit des Brausepulvers ist davon abhängig, daß es aus scharf getrockneten Substanzen gemischt und in gut verschlossenen Gefäßen aufbewahrt wird. Zur Benutzung schüttet man einen gehäuften Theelöffel voll ¶
in ein reichlich zur Hälfte mit Wasser gefülltes Glas, rührt einmal um und trinkt möglichst schnell während des Brausens. Sobald das Pulver mit Wasser in Berührung kommt, wird das doppeltkohlensaure Natron durch die Weinsäure zersetzt, die letztere verbindet sich mit dem Natron, und die Kohlensäure entweicht gasförmig unter lebhaftem Schäumen und Brausen. Da hierbei stets sehr viel Kohlensäure verloren geht und man das Brausepulver hauptsächlich der Wirkung der Kohlensäure halber genießt, so ist es bei weitem zweckmäßiger, das Pulver trocken in den Mund zu nehmen und mit Wasser hinunterzuspülen. Brausepulver zersetzt sich beim Aufbewahren sehr schnell, weil es begierig Feuchtigkeit aus der Luft anzieht.
Beim englischen Brausepulver (Soda-powder, Pulvis aerophorus anglicus) werden 2 g doppeltkohlensaures Natron und 1,5 g Weinsäure voneinander getrennt in verschiedenfarbigen Papierkapseln aufbewahrt. Man löst das Salz in [* 14] Wasser, schüttet dann die Säure hinzu und trinkt schnell aus. Das abführende Brausepulver (Seidlitzpulver, Pulvis aerophorus laxans) besteht aus 7,5 g weinsaurem Kalinatron, mit 2,5 g doppeltkohlensaurem Natron gemischt, einerseits und 2 g Weinsäurepulver anderseits; man benutzt es wie das englische Brausepulver. Hierher gehört auch die brausende zitronensaure Magnesia (Magnesia citrica effervescens); 14 Teile zitronensaure Magnesia (aus 25 kohlensaurer Magnesia und 75 Zitronensäure), 13 Teile doppeltkohlensaures Natron, 6 Teile Zitronensäure, 3 Teile Zucker werden gemischt, mit Spiritus [* 15] befeuchtet und durch ein Sieb geschlagen, so daß ein grobes Pulver entsteht, welches schnell getrocknet und in gut verschlossenen Flaschen aufbewahrt werden muß. Bisweilen wird die Wirkung des Brausepulvers durch aromatische Zusätze etwas modifiziert, wie in dem aus gleichen Teilen doppeltkohlensaurem Natron, Weinsäure und Zitronenölzucker bestehenden sogen. Erfrischungsbrausepulver, dem Ingwer- und Pfefferminzbrausepulver. Auch wird das Brausepulver als Vehikel für andre Medikamente benutzt, indem es deren unangenehmen Geschmack verdeckt (Rhabarber- und Schwefelbrausepulver).