zu unterbrechen. Die in wenigen
Tagen ausschlüpfenden
Jungen folgen den alten
Fischen sehr bald in die Tiefe. Das
Fleisch ist
grätig und etwas fade, doch immerhin wohlschmeckend und geschätzt, besonders von größern
Fischen. Man versendet den
Blei
[* 2] auf weite
Entfernungen, auch wird er gesalzen und geräuchert; in der
Teichwirtschaft dient er als Forellenfutter.
Die
Rußnase
(Zärte,
Blaunase, A. VimbaL.), 40
cm lang und 0,5 kg schwer, mit sehr weit vorspringender, konisch abgerundeter
Schnauze, unterständigem
Maul, seitlich zusammengedrücktem, gestrecktem
Körper und mäßig langer, hinter dem Ende der Rückenflosse
beginnender Afterflosse, ist am
Kopf und
Rücken, an der
Rücken- und Schwanzflosse graublau, an den Seiten
und dem
Bauch
[* 3] silberweiß, an der
Brust-,
Bauch- und Afterflosse gelblich, erstere an der
Wurzel
[* 4] rotgelb, färbt sich aber im
Mai und Juni zur Laichzeit oberhalb schwarz, an den Seiten ebenfalls dunkler, seidenglänzend, an
Lippen,
Kehle,
Brust, Bauchkanten
und an den paarigen
Flossen orangegelb.
Die Männchen zeigen außerdem einen körnerartigen
Ausschlag. Sie gehört hauptsächlich dem
Norden
[* 5] an,
lebt auch in der
Nord- und
Ostsee, steigt, um zu laichen, scharenweise in die
Flüsse
[* 6] und kehrt im
Herbst ins tiefere
Wasser zurück.
Die in
Süßwassern wohnenden Zarten scheinen nicht zu wandern. Sie wird namentlich in allen russischenStrömen,
welche ins
Schwarze Meer münden, in außerordentlicher
Menge alljährlich gefangen, eingesalzen, getrocknet und weithin versendet.
Mit ihr kommt der sehr ähnliche
Seerüßling
(Halbrenke, A. melanopsHeck.) vor, welcher sich auch in einigen oberbayrischen
und österreichischen
Seen findet. Der
Pleinzen
(Zope,
Schwuppe, A. BallerusL.), 30-40
cm lang, 1 kg schwer,
mit kleinem
Kopf, endständigem, schräg aufwärts gerichtetem
Maul und sehr langer Afterflosse, ist ähnlich gefärbt wie
die andern
Arten und lebt im Unterlauf aller Hauptflüsse Mitteleuropas.
SeinFleisch ist wenig geschätzt.
Eine Zeitlang lebte er als französischer Gesandtschaftsprediger zu
Mexiko,
[* 10] dann als
Pfarrer in
Guatemala.
[* 11] Er starb in
Nizza.
[* 12] Unter seinen Werken sind hervorzuheben: »Histoire de
Canada« (Par. 1852, 2 Bde.);
»Histoire des nations civilisées du Mexique et de l'Amérique centrale« (das.
1857-59, 4 Bde.),
Diese letztern hat Brasseur herauszugeben begonnen unter dem
Titel: »Popol-Vuh« in der Quichesprache
(Par. 1861) und dazu eine
Grammatik dieser
Sprache
[* 14] (das. 1862),
ferner »Relacion de las cosas de
Yucatan«
(das. 1864),
»Monuments anciens du Mexique, recherches sur les ruines de
Palenqué et sur les origines de la civilisation du
Mexique« (das. 1866),
»Quatre lettres sur le Mexique« (historische
Studien nach dem Teo-Amontli, das. 1868) und »Bibliothèque
mexico-guatémalienne« (das. 1871) veröffentlicht. Das
von der
Kritik hart angefochtene Werk »Manuscrit
Troano. Études sur le système graphique et la langue des
Mayas« (Par. 1869-70, 2 Bde.)
bildet einen Teil der
Publikationen der 1864 zur Erforschung
Mexikos ausgerüsteten französischen Expedition, deren Mitglied
Brasseur war.
(spr. brässi),SirThomas, volkswirtschaftlicher Schriftsteller und
Politiker, geb. 1836 zu
Stafford
(England), erlangte in
Oxford
[* 15] und
London
[* 16] die Befähigung zur
Advokatur, ließ sich aber 1865 ins
Parlament wählen,
dem er
noch jetzt angehört. Von großer Vorliebe für das Seeleben, machte er in
Begleitung seiner
Frau in seiner eignen, von ihm
selbst geführten
Jacht Sunbeam
Fahrten ins
Mittelmeer, nachNordamerika,
[* 17] 1876 eine
Fahrt um die
Welt u. a.
Dabei nahm er aber lebhaften
Anteil an allen großen Tagesfragen, namentlich beschäftigte ihn der Zustand der englischen
Seemacht; 1880 zum
Ritter erhoben, wurde er zuerst zum
Lord der
Admiralität, später zum
Sekretär
[* 18] derselben ernannt. Außer
zahlreichen
Broschüren über die englische
Flotte und über soziale
Fragen veröffentlichte er unter anderm:
»Work and wages« (Lond. 1872);
»British seamen« (das. 1877);
»Lectures on the labour question« (das. 1878)
und das große Werk »The British navy, its strength and resources« (das.
1882-83, 5 Bde.). - Seine
FrauAnnie hat sich als anmutige Schriftstellerin durch dieBeschreibung der gemeinsam
mit ihm ausgeführten Seefahrten bekannt gemacht, namentlich durch ihr erstes
Buch: »A voyage in the Sunbeam« (Lond. 1879;
deutsch, Leipz. 1879),
L.
(Kohl),
Gattung aus der
Familie der
Kruciferen,
[* 20] ein- oder mehrjährige, meist aufrechte und verzweigte, kahle
oder behaarte, oft blaugrüne
Kräuter, selten
Halbsträucher mit fiederspaltigen Blättern, gelben, selten weißen
Blüten
in verlängerten
Trauben, verlängerten, stielrunden oder fast vierkantigen, geschnäbelten
Schoten und kugeligen, in jedem
Fach einreihigenSamen.
[* 21] Etwa 80 (nach andrer Auffassung 150)
Arten, hauptsächlich in den Mittelmeerländern
und im gemäßigten
Asien.
[* 22]
Die
Gattung liefert viele
Kulturpflanzen: BrassicaRapaL. (BrassicaasperifoliaLam.,
Rübenkohl,
Rübsen), ein- oder zweijährig, 0,5-1,25
m hoch, meist ästig, mit grasgrünen, gestielten, leierförmig fiederspaltigen, beiderseits steifhaarigen Blättern, blaugrün
bereiften Stengelblättern, an denen die untern leierförmig gezahnt, die obern mit tief herzförmigem
Grund stengelumfassend, ganzrandig sind. Die Blütentraube ist während des Aufblühens flach, die
Schoten sind auf abstehenden
Fruchtstielen fast aufrecht, holperig, die
Samen grubig punktiert,
braun; er stammt vielleicht aus Südeuropa und wird als
Ölfrucht und weiße
Saat- oder
Stoppelrübe kultiviert (s.Raps). Brassica NapusL.
(Rapskohl,
Raps,
Reps), ein-
und zweijährig, 0,75-1,25 m hoch, oberwärts ästig, mit blaugrünen
Blättern, leierförmig fiederspaltigen Grundblättern, länglichen, am
Grund herzförmigen, stengelumfassenden obern Blättern,
schon während des Aufblühens verlängerter
Traube, abstehenden Fruchtstielen und
Schoten und braunen, grubig punktierten
Samen, stammt wohl ebenfalls aus Südeuropa, wird als Ölfrucht,
Kohlrübe und Schnittkohl kultiviert (s.
Raps). Brassica oleracea
(Kohl), zweijährig, kahl, mit etwas fleischigen, blaugrünen Blättern, die untern gestielt und leierförmig,
die obern sitzend, länglich oder länglich
¶
mehr
verkehrteiförmig, die Blütentraube schon während des Aufblühens verlängert, die Schoten auf abstehenden Stielen aufrecht,
die Samen glatt, wächst auf Helgoland
[* 24] und an den Küsten Westeuropas und wird als Blattkohl, Grünkohl, Braunkohl, Wirsing, Kopfkohl,
Kohlrabi und Blumenkohl kultiviert (s. Kohl). Bisweilen wird auch der schwarze Senf (Brassica nigraKoch) zu dieser
Gattung gezogen (s. Senf).