Pückler-Muskau, umgeben von einem großartigen
Park, einer
Schöpfung des
Fürsten, der in der Mitte desselben, in der von einem
künstlichen
See umgebenen »Inselpyramide«, bestattet liegt.
(spr. -witsch),Georg,
Fürst von
Serbien,
[* 2]
NeffeStephans, folgte diesem 1425, schloß 1426 ein
Bündnis mit den
Ungarn
[* 3] und öffnete ihnen
Belgrad
[* 4] nebst mehreren andern
Festungen, mußte jedoch, als 1427
SultanMurad mit ungeheurer
Macht heranzog, der Übermacht weichen. Er versprach dem
Sultan zum
Schein einen Teil
Serbiens, der früher zuBosnien
[* 5] gehörte, und seine Tochter
Maria als Gemahlin, gewann jedoch durch die
Siege des
JohannesHunyades und den
Frieden von
Szegedin
[* 6] 1444 die
Unabhängigkeit wieder. Er geriet darauf in Streit mit
Hunyades, der
Serbien wiederholt verwüstete, während Brankovics sich verräterischerweise
den
Türken anschloß. Er starb 1455. Seine
Söhne, unter sich uneinig, verloren schon 1458 die Herrschaft
über
Serbien an die
Türken.
(Brancovanu), walach. Hospodarenfamilie Bassasaba, die sich nach dem
GutBrancoveni benannte.
Konstantin II.
Brankowan ward 1688 nach
Vergiftung seines Oheims Scherban
Hospodar der
Walachei, kämpfte anfangs an der Seite der
Türken gegen die
Kaiserlichen und half 1690
Tököly als
Fürsten von
Siebenbürgen einsetzen, beobachtete sodann aber eine
kluge
Neutralität und wollte sich, als der
Krieg zwischen dem
Sultan und
Peter d. Gr. ausbrach, mit dessen
Hilfe von der drückenden,
habsüchtigen Türkenherrschaft befreien; daher wurde er 1714 abgesetzt, in
Konstantinopel
[* 7] gefoltert und mit vier seiner
Söhne
hingerichtet.
Sehr viel Branntwein wird aus hochgradigem
Spiritus
[* 12] durch Verdünnen mit
Wasser gewonnen, und man erhält ein fuseliges
Produkt bei
Anwendung von 80-82proz.
Spiritus, während 90-94proz.
Spiritus das
Material zu den feinern Branntweinen, den
Likören (s. d.)
etc., gibt. Neben dem Branntwein aus stärkemehlhaltigen Rohmaterialien spielen die Branntweine
aus zuckerhaltigen
Früchten eine große
Rolle. Man verarbeitet Äpfel und
Birnen in der
Normandie und in
Württemberg,
[* 13] wo man
aus diesen Obstsorten hauptsächlich
Obstwein darstellt, auch aus Branntwein. Aus
Wald- oder
Vogelkirschen erhält man den Kirschbranntwein
(Kirschgeist), der vorzüglich in
Dalmatien, in der
Schweiz
[* 14] und in den württembergischen
Alpenthälern
bereitet wird und von einem Zusatz zerstoßener Kirschkerne bei der
Gärung einen angenehmen
Geschmack nach bittern
Mandeln
erhält.
Zwetschen und Pflaumen liefern den Zwetschen- oder Pflaumenbranntwein, auch Kätsch, in
Ungarn Sliwowitza oder
Slibowitz, in
Slawonien Raky oder Racky genannt. Er wird in verschiedenen Gegenden
Deutschlands,
[* 15] besonders in
Franken,
außerdem aber hauptsächlich in
Slawonien und
Ungarn gebrannt und hat einen lieblichen reinen
Geruch und
Geschmack. Heidelbeeren
werden in manchen
Jahren auf dem
Schwarzwald in größerer
Menge gesammelt und auf Branntwein verarbeitet, ebenso Himbeeren,
Brombeeren,
Stachelbeeren, Holunderbeeren, in
Böhmen
[* 16] Vogelbeeren, inUngarn Wacholderbeeren und in der
ProvenceFeigen,
welche einen sehr feinen Branntwein liefern, in Südeuropa wilde Maulbeeren, Johannisbrot, Kaktusfeigen.
Wein liefert bei der
DestillationKognak,
Armagnak etc., gegorner Zuckerrohrsaft Tafia, gegorne Zuckerrohrmelasse
Rum und gegorne
Milch Arka oder Arsa der
Kirgisen.
Die Geschichte des Branntweins beginnt mit der
Erfindung derDestillation, welche den Arabern zugeschrieben
wird. Der arabische
Arzt Abul Kasim in
Cordova (gest. 1106
n. Chr.) spricht mit großer
Bestimmtheit vom gebrannten
Wein. Im
Abendland
lernt zuerst
RaimundLullus die Branntweinbereitung teils aus den
Schriften der Araber, teils auch aus eigner
Anschauung während
seiner
Reisen in
Afrika
[* 17] kennen. Im 14. Jahrh. soll ein glückliches Weinjahr die Veranlassung
größerer Branntweinmengen in
Modena gewesen sein.
Man trank damals den Branntwein noch sehr selten, benutzte ihn dagegen öfters als Arznei, so besonders gegen die
Pest und andre Infektionskrankheiten. Auch in
Irland diente Branntwein als Arznei, und er scheint dort auch, wie das
Opium bei
den
Türken, zur Stärkung des Heldenmuts angewandt worden zu sein. Diese
Annahme wird durch das
Beispiel eines
Heerführers,
NamensSavage, bestätigt, welcher 1350 lebte: derselbe ließ jedem seiner
Soldatenvor derSchlacht einen mächtigen Trunk Branntwein reichen.
Erst gegen das Ende des 15. Jahrh. wurde das Branntweintrinken allgemeiner.
MichaelSavonarola (gest. 1431)
verfaßte eine ausführliche
Schrift über den und lehrte unter anderm die
Prüfung des Branntweins und
Weingeistes auf den
Gehalt an
Alkohol mittels Papierstreifen. In
Schweden
[* 18] war der Branntwein zu Ende der
RegierungGustavs I. als
Arzneimittel im
Gebrauch,
wurde aber erst zu Ende des 16. Jahrh. allgemeines
Getränk. In Rußland bediente man sich des Branntweins
schon Anfang des 16. Jahrh. als eines allgemeinen
Getränks, in geringerm
Grad als eines
Arzneimittels; zu Ende desselben
Jahrhunderts
waren die
Russen dem Branntwein schon so ergeben wie heutzutage.
Der
NameAqua vitae scheint aus
Spanien
[* 19] und
Italien
[* 20] zu stammen, wo der Branntwein als
Acqua vite oder
Acqua di vite,
Wasser der Weinrebe, bekannt war. Da die Klöster die Sitze und die Pflegestätten der
Wissenschaft sowie die ersten Bereitungsstätten
der Arzneien waren, so liegt es nahe, wenn man vermutet, daß dort der
AusdruckAcqua vite in das lateinische
Aqua vitae übersetzt
worden und daraus die später allgemeinere Bezeichnung
Lebenselixir entstanden sei. Im 17. Jahrh. kamen
die Branntweine aus Baumfrüchten,
Beeren und
Cerealien immer allgemeiner in
Gebrauch, und schon 1747 beschrieb C. Skytte das
Verfahren, Branntwein aus
Kartoffeln zu erzeugen. Sehr förderlich für die Ausbreitung des Branntweins in
Deutschland war der
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KeineFlüssigkeit wurde in dem Maß verdammt, gegen keine mit solchem Eifer aufgetreten wie gegen den Branntwein; dieser galt für die
Ursache der meisten Verbrechen und Laster, er war ein Trank der Hölle, eine Erfindung des Teufels; Mäßigkeitsgesellschaften,
kirchliche Missionsvereine, Traktätchen, Erbauungsschriften etc. bekämpften ihn. Die Neigung, namentlich des ärmern, schlecht
genährten Mannes, Branntwein zu trinken, läßt sich aber auf ganz bestimmte physiologische Verhältnisse zurückführen
(s. Alkohol), und deshalb haben alle oben genannten Bemühungen sehr wenig, der steigende Wohlstand, die
daraus folgende bessere Ernährung und namentlich die immer mehr um sich greifende Gewohnheit, Bier zu trinken, außerordentlich
viel zur Beseitigung des Mißbrauchs, der mit dem Branntwein getrieben wurde, beigetragen.