Sein Sohn
Johannes, geb. gest. als Kabinettsrat der
KaiserinAugusta während einer
Reise zu
Linz
[* 3] an der
Donau, machte sich als gelehrter Archäolog und namentlich
als
Numismatiker bekannt. Er schrieb: »Rerum assyriarum tempora emendata«
(Bonn
[* 4] 1853);
Ȇber den historischen
Gewinn aus der
Entzifferung der assyrischen
Handschriften« (Berl. 1865);
(Karkasse), besteht aus dem kugelförmigen, starken eisernen Brandkreuz, das, mit
Brandsatz (s. d.) gefüllt,
mit einem Zwilchsack überzogen und mit starkem Sackband bestrickt, in flüssiges
Pech getaucht wurde. Diese Brandkugeln wurden
aus
Mörsern mit schwacher
Ladung auf kleine
Entfernungen geworfen, um
Häuser etc. inBrand zu stecken.
Ihrer
geringen Haltbarkeit wegen wurden sie später durch
Brandbomben (s.
Bomben) ersetzt, welche in der deutschen
Artillerie nicht
mehr, wohl aber in der österreichischen auch bei den gezogenen
Geschützen
(Brandgranaten) noch gebräuchlich sind. Die preußische
Artillerie verwendete bis 1870 aus gezogenen
GeschützenBrandgranaten, die außer der Sprengladung eine
Anzahl
Brander, mit
Brandsatz gefüllte Kupferhülsen, enthielten.
(Stigma), das Einbrennen von Zeichen auf einen Teil des Leibes, als
Strafe oder Verschärfung von
Strafen,
auch zum
Zweck der Wiedererkennung.
Bei den
Römern fand die Brandmarkung statt als
Strafe für entlaufene Sklaven,
welchen ein F (fugitivus) eingebrannt wurde, zur Bezeichnung der zu Zwangsarbeit in den
Bergwerken Verurteilten und zwar bei
diesen nicht im
Gesicht,
[* 5] sondern an
Händen und
Ohren. In
Frankreich bestand die Brandmarkung bis 1832 für die
Galeerensklaven, welchen
ein T F (travaux forcés) eingebrannt wurde.
aus gebrannten
Steinen aufgeführte
Mauer bei
Feuerungsanlagen,
[* 6] insbesondere aber die
Mauer, welche ein Gebäude von dem nebenstehenden scheidet und die Verbreitung des
Feuers bei entstehendem
Brand verhindern
soll. Zu diesem
Zweck wird die Brandmauer vom
Fundament aus bis zur Giebelspitze
(Brandgiebel), ja selbst noch 30-50
cm über die Dachfläche
hinaus in einer
Stärke
[* 7] von 30-45
cm aufgeführt, wobei es unstatthaft ist, dieselbe mit Öffnungen zu
versehen. Die Brandmauer zwischen städtischen Gebäuden ist, namentlich bei den ältern, sehr häufig eine gemeinschaftliche.
(brenzliges, empyreumatisches
Öl), das braune, ölartige, mehr oder weniger widerlich brenzlig riechende
Produkt, welches bei trockner
Destillation
[* 8] fast aller organischen
Stoffe neben wässerigen
Produkten erhalten
wird und mit
Teer (s. d.) identisch ist. Es besteht aus
Kohlenwasserstoffen,
Phenolen und
Basen und gibt bei der
Destillation
hellere, zuletzt farblose
Produkte unter Zurücklassung eines harzartigen
(Brandharz,
Asphalt), oft kohligen Rückstandes.
(Ganzopfer), die älteste und ursprünglichste Form der
Opfer und das eigentliche Verehrungsopfer des jüdischen
Gottesdienstes, welches sowohl für das ganzeVolk täglich morgens und abends und bei den
Festen als auch
von den Einzelnen allein oder in
Verbindung mit andern
Opfern dargebracht wurde.
Das die Brandopfer von andern
Opfern Unterscheidende
ist dies, daß das Opfertier, ein männliches
Tier von
Rind- oder Kleinvieh, bei
ArmenTauben,
[* 9] auf dem
Altar
[* 10] ganz verbrannt wurde,
abgerechnet die
Haut,
[* 11] die dem
Priester zufiel.
(Feuerpfeil, lat.
Malleolus, Falarica) ward angewandt, um Gebäude, hölzerne Belagerungs- oder Verteidigungswerkzeuge
in
Brand zu stecken. Die Brandpfeile waren ihrer
Größe nach verschieden und gingen oft in die
Brandlanzen über. Die einfachsten
bestanden aus einem hohlen
Rohr, in welches man
Löcher zum Ausströmen des
Feuers bohrte, andre trugen
zwischen
Spitze und
Schaft eine durchlöcherte Metallkapsel, die größern einen über dem Widerhaken des
Schaftes festgebundenen
Sack, mit dem aus
Harz,
Pech,
Öl,
Schwefel etc. bestehenden Brandstoff, auch wohl mit griechischem
Feuer gefüllt.
Solche Brandpfeile wurden vorher entzündet, mittels des
Bogens, der
Armbrust
[* 12] oder
Katapulte
[* 13] mit schwacher
Bogenkraft abgeschossen, um das
Feuer nicht zu verlöschen. Der Brandpfeile bedienten sich schon Griechen und
Römer,
[* 14] letztere
sogar in offener Feldschlacht (275
v. Chr. bei Beneventum) mit großem Erfolg, um die
Elefanten zu schrecken. Der Brandpfeil wurde
von den Griechen bis in das 17. Jahrh.
n. Chr. gebraucht, ob auch aus
Geschützen, ist nicht erwiesen.
(Ustilagineae), Pilzfamilie aus der Unterordnung der Äcidiomyceten und der
Ordnung der
Basidiomyceten, endophyte
Schmarotzerpilze, deren
Mycelium in den
Geweben verschiedenartiger lebender Pflanzenteile vegetiert und fruktifiziert.
Letzteres
geschieht, indem gewisse
Zweige der Myceliumfäden unmittelbar in eine Anzahl voneinander sich lösender
Sporen durch Abschnürung
zerfallen, dergestalt, daß zur Reisezeit des
Pilzes dieser wesentlich nur aus den angehäuften
Massen
der
Sporen, welche überall mehr oder minder tiefbraune Färbung besitzen, besteht.
Die
Gewebe der
[* 15] Nährpflanzen, in welchen der
Pilz
[* 16] seine
Sporen erzeugt, werden durch den
Schmarotzer aufgelöst und verschwinden
meist vollständig, so daß ihre
Stelle zuletzt von dem losen
Aggregat der
Sporen eingenommen wird. Der
betreffende Pflanzenteil birgt dann unter seinen mehr oder minder unveränderten äußern Teilen eine schwarze, staubige
Masse und geht vorzeitig zu
Grunde (Brandkrankheit). Die
Arten der Brandpilze finden sich meist je auf besondern Nährpflanzen und in
besondern Teilen derselben.
Man unterscheidet mehrereGattungen:
Ustilago,
Sporen bestehen aus einfachen
Zellen und entstehen durch gliederartiges
Zerfallen der sporenbildenden
Fäden. Bei der
Keimung bilden die
Sporen ein
Promycelium, dessen durch Querwände getrennte Gliederzellen
sich entweder voneinander trennen, oder durch seitliche Ausstülpung
Sporen zweiter
Ordnung, die sogen.
Sporidien, erzeugen.
Tilletia, mit ebenfalls einzelligen
Sporen, die einzeln auf den
Enden von
Ästen der
Fäden abgeschnürt werden.
Bei der
Keimung bilden die
Sporen ein
Promycelium, an dessen
Spitze sich ein
Wirtel von dünnen,
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mehr
pfriemenförmigen Sporidien bildet. Urocystis, Sporen sind aus mehreren Zellen zusammengeballt, indem eine oder mehrere größere,
gebräunte Zellen mit mehreren kleinern, farblosen, der Oberfläche jener ansitzenden verbunden sind.
2) Der Hirsebrand(U. destruensDub.), in den Blüten der Hirsearten, löst diese ebenfalls ganz in Brand auf, unterscheidet
sich aber von dem vorigen durch seine Sporen, welche ein mit netzförmigen Erhabenheiten versehenes Episporium besitzen.
3) Der Maisbrand (Beulenbrand, U. MaydisLév.) findet sich im Halm und namentlich in und unter den weiblichen
Blütenständen des Maises, welche Teile unter seinem Einfluß sich abnorm verdicken und zu unförmlichen Beulen gestalten,
die später aufbrechen und zuletzt ganz in trockne, schwarze Staubmasse zerfallen. Die Sporen haben ein stachliges Episporium.
4) Der Roggenkornbrand(U. Secalis Rbh.)
tritt in den Körnern der im übrigen nicht veränderten Roggenähre auf.
5) Der Steinbrand (Schmier-, Faul-, Kornbrand, Kornfäule, Faulweizen, geschlossener Brand, T.Caries Tul.,
s. Tafel »Pflanzenkrankheiten«, Fig. 6), in den Körnern des Weizens bei im wesentlichen unveränderter Ähre, ist daher schwierig
zu erkennen. Die brandigen Körner des Weizens sind kürzer, fast rund, anfangs dunkler grün, später
mehr graubraun, leicht zerdrückbar, wobei die das ganze Innere erfüllende, zuerst schmierige, später staubartig trockne,
übelriechende schwarze Masse sichtbar wird, spezifisch leichter, daher auf dem Wasser schwimmend. An dem Halme macht sich die
Krankheitvor derReife kenntlich durch eine etwas spreizende Stellung der Spelzen, welche die jungen, ungewöhnlich
stark grün gefärbten Körner mehr entblößen als die gesunden.
Die brandigen Körner bleiben bis zur Erntezeit geschlossen in der Ähre stehen, gelangen daher mit unter die geernteten Körner
und machen das Mehl
[* 24] mißfarbig und übelriechend. Der Steinbrand verdirbt bisweilen die Ernte völlig; seine
Sporen sind einfache sphärische Zellen, drei- bis viermal größer als die des Staubbrandes, mit braunem, auf der Außenfläche
netzartig gezeichnetem Episporium. Eine ganz ähnliche Steinbrandform des Weizens ist T. laevisKühn, die sich nur durch die
glatte Sporenhaut von T. Caries unterscheidet. Der Kornbrand auf Roggen, durch T. SecalisKühn verursacht,
wurde bis jetzt nur sehr selten, z. B. in Schlesien,
[* 25] beobachtet.
6) Der Stengel- oder Stielbrand im Roggen(U. occulta Rabenh.)
befällt die Halme und Blattscheiden des Roggens und geht selten bis in die Ähre. Jene Teile bekommen schwielenartige, der
Länge nach gerichtete, inwendig erst weißliche, später dunkle Erhabenheiten, welche zuletzt aufplatzen
und schwarzes Brandpulver enthalten. Der Pilz hat hier das Parenchym des Halms und der Blattscheiden zerstört; diese Teile
sind daher zerspalten und verlieren ihre Festigkeit
[* 26] und ihre aufrechte Haltung; die Pflanze bleibt unentwickelt oder bricht
ganz zusammen, und da dies in der Regel schon vor derBlütezeit geschieht, so sind solche Pflanzen für
die Körnerproduktion verloren. Dieser Brand ist aber weit weniger häufig als die vorher genannten.
Die Entwickelung der Brandpilze beginnt stets im jugendlichsten Zustand des befallenen Pflanzenteils, indessen parenchymatischen
Geweben derPilz zuerst nur im Zustand der Myceliumbildung vorhanden ist: dünne, seine Pilzfäden, welche
zwischen den noch unversehrten Zellen der Nährpflanze hinkriechen, zum Teil auch in die Zelle
[* 27] eindringen. BeimFlug- und Steinbrand
findet man in der jungen Getreidepflanze diese Myceliumfäden im ganzen, um diese Zeit noch nicht in die Lange gestreckten
Halm bis zu den Wurzeln.
Eine weitere Entwickelung machen die Myceliumfäden nur in denjenigen Teilen durch, in welchen die Sporen
erzeugt werden sollen. Hier erzeugen sich zahlreiche die Zellen bald ganz ausfüllende, oft regellos sich verflechtende, sporenbildende
Fäden mit gallertartig angeschwollenen Membranen, welche die Zellen der Nährpflanzen nach und nach gänzlich auflösen. Die
äußern Teile der befallenen Organe wachsen weiter gleich denen gesunder, das Organ erreicht ungefähr
seine normale Größe, und gleichzeitig nimmt auch die Pilzmasse in seinem Innern unter Vermehrung der sporenbildenden Fäden
zu. Endlich beginnt in den letztern die Sporenbildung, indem bei Tilletia an den Enden der kurzen Ästchen kugelige Zellen abgeschnürt
werden, bei Ustilago die Fäden selbst in kugelige Glieder
[* 28] sich abteilen. Während der Inhalt dieser Glieder
sich vermehrt, schwindet allmählich die gallertartige Membran, und es bildet sich um die Glieder eine neue feste Haut, welche
später an ihrer Außenfläche ein allmählich sich bräunendes Episporium erzeugt. So verwandelt sich die helle, gallertartige
Masse in ein trocknes, braunes oder schwarzes Pulver, die reifen Sporen.
Für die Verbreitung des Pilzes ist der Umstand von Bedeutung, daß die Keimschläuche ein kleines Promycelium bilden, welches
eine besondere Form von Sporen (Sporidien) durch Abschnürung erzeugt, die ihre Keimschläuche in die Nährpflanzen eindringen
lassen. Die Fruchtbarkeit des Pilzes, die wegen der enormen Anzahl der Sporen schon eine sehr große ist,
wird dadurch noch bedeutend erhöht. Die Sporen aller auf Getreidearten vorkommenden Brandpilze sind sogleich nach der Reife keimfähig
und keimen im ersten Jahr am leichtesten; in den folgenden Jahren vermindert sich ihre Keimkraft rasch und scheint sich nicht
über wenige Jahre hinaus zu erhalten.
Kühn sah bei Aussaat der Sporen von TilletiaCaries aus keimende Weizenpflanzen die Keimschläuche ihrer Sporidien in die Oberhaut
des untern Stengelendes und in die innern Gewebe desselben hineinwachsen, wo sie sich zu dem gewöhnlichen Mycelium ausbildeten,
und Wolff hat das Eindringen der Keime der in die Nährpflanze für eine ganze Reihe von Brandpilzen nachgewiesen
und zugleich erkannt, daß die Keime der einzelnen in verschiedene Teile der keimenden Nährpflanze vorzugsweise und am sichersten
eindringen. NachKühn ist das Eindringen der Keimschläuche in die Achse der jungen Getreidepflanze der gewöhnlichste
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