Kierkegaard« (Leipz. 1879); außerdem zahlreiche
Essays in der
»Deutschen Rundschau« und das Werk
»ModerneGeister« (Frankf. 1881).
Seit 1882 ist Brandes nach
Kopenhagen
[* 2] zurückgekehrt. Seine jüngsten
Schriften sind: ein weiterer
Band
[* 3] der »Hovedströmninger«,
enthaltend »Den romantiske Skole i Frankrig« (1882);
»Mennesker og Vaerker i nyere evropaeisk Litteratur« (1883);
Brandes ist ein ebenso scharfer wie feiner
Denker, von vielseitiger
Bildung und weit
schauendem
Blick, der alles in seinem Zusammenhang mit dem großen Ganzen auffaßt, für den
Geist und das
Individuum die unbedingteste
Freiheit fordert und keinen Autoritätsglauben kennt, namentlich aber beansprucht, daß die
Poesie sich
nicht
in sich selbst verliere, sondern sich von den Strömungen der Zeit befruchten lasse. -
SeinBruder Edvard, geb.
hat sich als Schriftsteller namentlich durch die Porträtstudien: »Dansk Skuespilkunst«
(Kopenh. 1880) und »Fremmed Skuespilkunst«
(das. 1881) sowie durch das
Schauspiel »Lägemidler«
(»Heilmittel«, 1881) bekannt gemacht.
Krankheitszustand der grünen Pflanzenblätter, bei welchem meist zahlreiche und
verhältnismäßig kleine entfärbte
Stellen auf den Blättern auftreten, die von einem
Absterben und Vertrocknen des
Zellgewebes
herrühren und anfangs bisweilen gelb, später immer braun, trocken und brüchig erscheinen, so daß dünne
Blätter an diesen
StellenLöcher bekommen. Diese Brandflecke rühren her von
Verletzungen, welche durchInsekten,
[* 5] zumal
Blatt- und
Rüsselkäfer,
[* 6] hervorgebracht werden, indem die Blattsubstanz im Umkreis der verletzten
Stellen abstirbt.
Wenn dieselben in großer Anzahl auftreten, so können die
Blätter vollständig vertrocknen, und die
Pflanze kann sehr bedeutend
dadurch geschädigt werden; in mäßiger Anzahl bleiben sie jedoch ohne merklich schädliche
Folgen für die
Gesundheit der
Pflanze. Vielfach werden Brandflecke von
Schmarotzerpilzen verursacht, welche auf den kleinen Bereich der erkrankten
Stelle beschränkt
sind und hier bald auf, bald in dem
Gewebe der
[* 7] Blattsubstanz vegetieren. Eine
Reihe von
Fleckenkrankheiten wird von konidientragenden,
zu der
Verwandtschaft der
Pyrenomyceten gehörigen Pilzformen erzeugt.
Dahin gehört unter andern Sphaceloma ampelinumDe Bary, das auf den grünen Teilen des
Weinstocks den
schwarzen
Brenner
(Anthraknose) hervorruft.
AndreFleckenkrankheiten gehen von Spermogonien oder
Pykniden bildenden
Pilzen aus,
wie die durch
SeptoriaMoriLév. verursachte
Fleckenkrankheit der Maulbeerblätter.
Endlich bringen auch perithecienbildende
Pilze,
[* 8] besonders aus den
Gattungen Sphaerella
Fr. und Stigmatea
Fr., Blattflecke hervor. Vielfach entstehen
auch ohne direkt wahrnehmbare äußere Veranlassung, wobei ihrem Auftreten häufig eine Veränderung der grünen
Farbe des
Blattes in eine gelbe vorangeht.
Hier hat man
Grund, Fehler in der
Ernährung der
Pflanze zu vermuten; enthält der
Boden in zu großer
MengeStoffe, die der
Pflanze
schädlich sind, so macht sich ihr Einfluß häufig an den Blättern zuerst bemerkbar, weil dort die
aus dem
Boden aufgenommenen
Nahrungsstoffe allmählich sich anhäufen. In diesem
Fall bewirkt oft
ein
Versetzen der
Pflanze in
einen andern
Boden, daß die in der
Folge sich bildenden
Blätter wieder in normaler
Beschaffenheit auftreten.
(Feuergasse,Schlippe), Raum zwischen den
Häusern, bestimmt, um in Feuersgefahr den
Lösch-
und Rettungsanstalten schnellern und sichern Zugang zu gewähren, jetzt kaum noch gebräuchlich, meist durch die
Brandmauern
ersetzt. Im Feldlager hieß ehedem Brandgasse der Zwischenraum zwischen den
Zelten der gemeinen
Soldaten (s.
Lager).
[* 9]
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig,
[* 13] Amtshauptmannschaft
Grimma,
[* 14] mit
Schloß, Braunkohlengrube,
Ziegelbrennerei,
Steinbrüchen und (1880) 1997 fast nur evang. Einwohnern.
Erst 1822 nahm Brandis seine akademische Laufbahn als
Professor der
Philosophie zu
Bonn
[* 20] wieder auf. Nachdem er 1828 in
KarlsbadSchellings
schon 1822 gemachte Bekanntschaft erneuert hatte und
Herbart (durch dessen
SchülerDissen) schriftlich
(seit 1823) und persönlich (1829) nahegetreten war, nahm er auf des erstern
Empfehlung eine
Stelle am
Hof
[* 21] des jungen
KönigsOtto vonGriechenland
[* 22] als Kabinettsrat an, verweilte dort bis
August 1839 und kehrte darauf zur akademischen Thätigkeit zurück,
der er bis zu seinem
Tod, treu blieb.
Seine am griechischen
Hof gewonnenen
Anschauungen legte er nieder in den »Mitteilungen über
Griechenland« (Leipz. 1842).
Später
widmete er sich fast ausschließlich der Vollendung seines Hauptwerks, des »Handbuchs
der Geschichte der griechisch-römischen
Philosophie« (Berl. 1835-66, 3 Bde.),
nicht zu verwechseln mit seiner »Geschichte der
Entwickelung der griechischenPhilosophie« (das. 1862-64, 2
Tle.).
Außerdem schrieb er: »Xenophanis, Parmenidis et Melissi doctrina«
(Altona
[* 23] u. Kopenh. 1813),
Sein Sohn Johannes, geb. gest. als Kabinettsrat der
KaiserinAugusta während einer Reise zu Linz
[* 27] an der Donau, machte sich als gelehrter Archäolog und namentlich
als Numismatiker bekannt. Er schrieb: »Rerum assyriarum tempora emendata« (Bonn 1853);
Ȇber den historischen Gewinn aus der
Entzifferung der assyrischen Handschriften« (Berl. 1865);