von
Cäsar erobert und verheert, später aber zur Hauptstadt der Aquitania prima erhoben. Man erbaute daselbst ein
Amphitheater,
an dessen
Stelle im 8. Jahrh. ein großer
Turm
[* 2] trat, der sich bis ins 17. Jahrh. erhielt. Die Stadt nahm später den
Namen des
Volksstammes Bituriges an (daraus der jetzige
Name). Im 5. Jahrh. eroberten die
Goten, 583
Chilperich von
Neustrien die Stadt, der
sie denFlammen preisgab;
Karl d. Gr. aber und später
PhilippAugust stellten sie wieder her. Im
Mittelalter
war Bourges die Hauptstadt der
LandschaftBerry, durch ihre
Universität und ihren
Reichtum gleich berühmt.
Von den hier gehaltenen 17
Konzilen ist das von 1438, aus welchem König
Karl VII. den Vorsitz führte,
und welches, das
Konzil von
Ferrara
[* 3] verwerfend, die
Freiheit der gallikanischen
Kirche gegen den
Papst verteidigte, das wichtigste.
Karl VII. hielt in der Zeit seiner Bedrängnis vor 1429 hier häufig
Hof,
[* 4] weswegen er König von Bourges genannt wurde.
Hier wurde 7. März bis der große Staatsprozeß gegen die Angeklagten des
Mai-Attentats von 1848, darunter
Blanqui,
LouisBlanc,
Barbès,
Albert und
Raspail, verhandelt.
Lacdu (spr. lack dü burscheh), der größte
SeeFrankreichs, im
DepartementSavoyen, 238 m ü. M., 50-100 m
tief, 41 qkm groß, einer der schönsten Alpenseen, der 12 km lang und 3-5 km breit einen
Spalt des
Gebirges
füllt, vom
Rhône, in welchen er mittels des
Kanals von Savières abfließt, durch eine sumpfige angeschwemmte
Ebene getrennt.
An den
Ufern des
Sees liegen die alten
Schlösser von
Bourget im
S. und von
Châtillon im N., dann die 1125 gegründete, 1824 restaurierte
AbteiHautecombe mit den Grabmälern der savoyischen
Fürsten. Östlich vom
See liegt
Aix les Bains (s. d.).
Le
[* 5] (spr. lo burscheh),Dorf, 11 km nordöstlich von
Paris,
[* 6] an der
Eisenbahn nach
Soissons, war während der
Belagerung von
Paris 1870 wiederholt der Schauplatz blutiger
Kämpfe, von denen die vom 30. Okt. und die
bedeutendsten sind. Da Bourget dem
Feuer der
Forts ausgesetzt war, so hatte das Gardekorps, in dessen Zernierungsbezirk das Dorf
lag, nur eine
Kompanie des
KöniginAugusta-Regiments daselbst ausgestellt. Diese wurde am frühen
Morgen des 28. Okt. mit Übermacht
angegriffen und aus dem Dorf hinausgedrängt. Da die
Stellung der
Garde von Bourget aus mit schwerem
Geschütz beunruhigt werden
konnte, so befahl der
Kronprinz von
Sachsen,
[* 7] dasselbe unter allen Umständen wieder zu nehmen.
Nachdem Bourget 29. Okt. von der
Artillerie heftig beschossen worden war, ohne daß der gewünschte
Zweck erreicht
wurde, griff
General v. Budritzky 30. Okt. den
Ort mit neun
Bataillonen der 2.
Garde-Infanteriedivision von drei Seiten an und eroberte
ihn nach vierstündigem erbitterten
Kampf, in dem fast jedes
Gehöft einzeln erstürmt werden mußte; 1200
Franzosen wurden
gefangen genommen, eine große Zahl erschlagen. Die
Garde verlor 500 Mann, darunter die Regimentskommandeure
v. Zaluskowsky und
GrafWaldersee.
Dieser
Ausgang des
Gefechts erregte in
Paris große
Bestürzung, sowohl wegen der
Hoffnungen, welche zuvor die
Einnahme des
Dorfs
erregt hatte, als weil unter den
Toten und Verwundeten sich sehr viele
Pariser befanden. Am frühen
Morgen des 21. Dez. war Bourget aufs
neue der Gegenstand eines unerwarteten
Angriffs durch starke französische
Kolonnen. Auf der Südseite
des
Dorfs wurden dieselben zwar abgewiesen, drangen aber von
Norden
[* 8] ein, so daß die nur aus fünf
Kompanien der 2.
Garde-Infanteriedivision
bestehende
Besatzung von aller
Verbindung
abgeschnitten war und nicht einmal Meldung von ihrer bedrängten
Lage machen konnte.
Da überdies der Feind unter heftigem
Feuer aus den
Forts und zahlreichen
Batterien gleichzeitig rechts und links von Bourget gegen
Stains und in der
Richtung auf Aulnay mit bedeutenden Streitkräften vorging, so wurde der
Kampf in Bourget erst spät bemerkt.
Dennoch wehrte sich die schwache
Besatzung, bis sie Verstärkung
[* 9] erhielt. Mit
Hilfe derselben gelang es
dann nach langem und heftigem Häuserkampf, den Feind wieder zu vertreiben und ihm zugleich 360 Gefangene abzunehmen. Am
Nachmittag gegen 3
Uhr
[* 10] war Bourget wieder in den
Händen der
Deutschen. Das Gardekorps hatte in diesen
Kämpfen einen Verlust von 14
Offizieren
und 431 Mann an
Toten, Verwundeten und Vermißten. Der letzte
Angriff auf Bourget erfolgte in der
Nacht zum 16. Jan., wurde
aber ebenfalls kräftig zurückgewiesen.
(spr. bürghnöff),Stadt im franz.
DepartementNiederloire,
ArrondissementPaimboeuf, 2 km von der gleichnamigen
Bai, von der es durch Anwachsen des
Landes getrennt worden ist, an einem in diese
Bai mündenden Schiffahrtskanal
und an der Charentes-Eisenbahn, mit versandetem
Hafen, großen Salzsümpfen und (1876) 2850 Einw., welche
Fisch- und Austernfang
sowie Küstenhandel treiben.
»Coup d'oeil politique sur l'Europe
à la fin du dixhuitième siècle« (Par. 1801, 2 Bde.),
»Mémoires historiques et philosophiques sur
Pie VI et son pontificat« (das. 1798-1800, 2 Bde.)
und gab heraus: »Tableau de l'Espagne moderne« (das. 1805, 3 Bde.),
(Par. 1841) und »Souvenir d'histoire contemporaine« (das. 1864). In seinen Roman »Le prisonnier en Russie« (Par. 1816)
hat er einige Erlebnisse seines ältern Bruders, Armand de Bourgoing, der sich als Militär auszeichnete, verwebt.