er doch so große
Wirkungen auf den Brettern zu erzielen, daß er eine Zeitlang als der erste
SchauspielerFrankreichs galt.
Zuletzt an einer Luftröhrenkrankheit leidend, entzückte er
Paris
[* 2] durch eine stumme
Rolle, die er sich selbst geschaffen.
Er schrieb:
»Mes souvenirs 1800-1880« (Par. 1880).
Nach seiner Rückkehr lebte er am
HofNapoleons und seines
BrudersJérôme und starb Seine leichtfertigen, aber
anmutsvollen und geistreichen Gedichte haben
nur für die Zeitgenossen
Reiz gehabt. Von seinen Werken (Par.
1813, 2 Bde.) ist das bekannteste: »Aline, reine de Golconde« (1761),
eine der prosaischen
Erzählungen, in denen er sich
neben den erotischen, leichten
Poesien am meisten
Ruhm erworben hat. Seine
»Œuvres posthumes« erschienen
Paris 1815, seine
»Œuvres
choisies« daselbst 1828 in 4
Bänden; eine neue
Ausgabe der
»Contesen vers et contes en prose« 1878.
(spr. bugängwil), die bedeutendste und höchste
Insel des Salomonarchipels, voll hoher
Berge vulkanischer
Natur
(BergBalbi 3067 m), fruchtbar und mit üppiger
Vegetation bedeckt. Im N. endet sie mit
Kap l'Averdi,
im S. mit
Kap Friendship (6° 44' südl.
Br., 155° 42' östl. L. v. Gr.) an der die
Insel von
Choiseul trennenden Bougainvillestraße.
Mit dem an der Nordwestecke gelegenen Bouka, den Shortlandinseln, Treasury u. a. mißt Bougainville 10,000
qkm (182 QM.). Die Westküste ist durch zahlreiche
Riffe und
Bänke sehr gefährlich, die Südküste hat
den schönen und sichern Blanchehafen.
(spr. bauten),GeorgeHenry, englisch-amerikan.
Maler, geb. 1834 bei
Norwich,
[* 14] zog schon in früher Kindheit mit
seinen Eltern nach
Albany
(New York). Er wurde für den Kaufmannsstand bestimmt, zeigte aber viel größere
Lust zur
Malerei und versuchte sich 1853 mit dem
Bilde: der Wandersmann, das der
NewYorkerKunstverein kaufte. Dadurch ermutigt,
richtete er sich in
Albany ein
Atelier ein. Nachdem er auch in
England landschaftlicheStudien gemacht hatte,
stellte er 1858 in
New York eine
Dämmerung im
Winter aus, die so große
Aufmerksamkeit erregte, daß man ihn bewog, dorthin
überzusiedeln.
Zwei Jahre später ging er auch zu Studienzwecken nach
Paris. Auf der Rückreise (1862) blieb er zunächst einige
Monate in
London und stellte hier das symbolische
Bild: Passing into the shade (oder der Lebensabend) aus. Es fand
solchen Beifall, daß er in
London seinen
Wohnsitz nahm. Hier stellte er seit 1863 eine
Reihe von landschaftlichen Genrebildern
aus, die durch Einfachheit der
Zeichnung, Vielseitigkeit der
Gedanken, Tiefe der
Empfindung und ein weiches, anmutiges
Kolorit
fesseln. Als die bedeutendsten derselben nennen wir: durch die
Felder und die Heimkehr der Hopfensammler
(1863), die Heuernte in der
Bretagne, die
Andacht am Weg (1866), die
Puritaner in
Neuengland auf dem Weg zum
Gottesdienst (1867),
eine Hirtenszene aus der
Bretagne (1868),
Schnee
[* 15] im
Frühling (1877), die
Lastträger und das Ende derFlitterwochen (1878).
chirurg.
Instrument, welches ähnlich einer
Sonde aus einem soliden, schlanken,
ca. 24
cm langen
Stabe besteht, der stumpf oder mit einem Knöpfchen endet. Ist die Bougie aus
Metall, so gleicht sie durchaus einer
Sonde, daher man eigentlich mit Bougie nur die aus biegsamenStoffen verfertigten
Instrumente bezeichnet; man
stellt sie her aus
Wachs, aus gehärtetem
Kautschuk und am besten aus Seidengespinst, das mit
Kautschuk getränkt ist. Vor den
Bougies aus
Guttapercha muß nachdrücklich gewarnt werden, da sie sehr zerbrechlich sind und schon oft dadurch, daß
Stücke in
der
Harnröhre etc. stecken geblieben sind, großes Unheil angerichtet haben.
Man wendet die an 1) als
Sonden, um
Kanäle, z. B. die
Harnröhre oder
Speiseröhre, zu untersuchen und in denselben
¶
(spr. büschih, Budschajah), stark befestigte Hafenstadt in Algerien,
[* 18] ProvinzKonstantine, an der Westecke
der Bai von Bougie, welche nur in der schönen Jahreszeit einen sichern Ankerplatz bietet, 210 km östlich von Algier, liegt amphitheatralisch
am Abhang des 672 m hohen Guraya, über welchen die Franzosen eine in den Felsen gehauene Straße geführt haben, und hat (1872) 7200 Einw.,
wovon 1500 Mauren. Bougie ist das Saldä der Römer;
[* 19] im 5. Jahrh. ward es durch Geiserich Hauptstadt des afrikanischen
Vandalenreichs und 708 von den Arabern erobert. Im 10. Jahrh. faßte ein berberischer Stamm, die Bedschaia, hier Fuß, gab
der Stadt den Namen des Stammes und zugleich solche Bedeutung, daß man sie Klein-Mekka (Mekka essagerieh) nannte.
Sie wurde zum Entrepot zwischen dem Norden
[* 20] Afrikas und der Christenheit. 1152 fiel an Marokko und 1240 an das KönigreichTunis.
Im 15. Jahrh. ein Seeräubernest, ward es 1510 von den Spaniern erobert, kam aber, nachdem
es 1512 und 1514 von dem türkischen Piratenhäuptling Barbarossa vergeblich bestürmt worden, 1555 durch
des Grafen Peratta schmähliche Kapitulation an den Pascha von Algier, worauf es vollends herabsank, so daß die französischen
Eroberer nur ein elendes Dorf vorfanden, das sie durch großartige Arbeiten zu einer starken Festung u. einem wichtigen
Handelsplatz gemacht haben.