und heldenmütigen
Patrioten wurde tief betrauert. -
SeinBruderKonstantin (Kosta) Botzáris rächte seinen
Tod. 1826 war er in
Missolunghi
unter den 1000 Kriegern, welche sich durchschlugen; er starb als
General und
Senator in
Athen.
[* 2] Beider Oheim Notho
Botzáris focht in den
Reihen der
Sulioten bei der
Verteidigung Sulis, warf sich (1803), von türkischer Übermacht
gedrängt, in das
Kloster Vetenitza, fiel aber bei dem
Versuch, sich durchzuschlagen, in türkische Gefangenschaft.
Befreit, trat er in ein französisches
Regiment, wurde
Major und stand dann im
Befreiungskrieg seinem
NeffenMarkos mit
Rat und
That zur Seite. Auch er entkam glücklich mit jenen 1000 Mann aus
Missolunghi und starb 1831.
Markos' Sohn
Dimitri Botzáris, geb. 1813, ward Artillerieoberst, dreimal Kriegsminister unter den
KönigenOtto und
Georg, zweimal Mitglied der
Nationalversammlung, und galt für einen der intelligentesten
Militärs; er starb in
Athen.
(spr. busch-),Joseph, franz. Theaterdichter, geboren im März 1810 zu
Paris aus einer Künstlerfamilie, widmete
sich zuerst der
Kupferstecherkunst, wandte sich dann aber der
Bühne zu, für die er, anfangs in
Gemeinschaft
mit
EugèneDeligny,
Vaudevilles und andre
Stücke schrieb. Unter den zahlreichen
Dramen dieses durchaus naturalistischen und
ungebildeten, aber starken
Talents fanden namentlich »Gaspard le pêcheur« (1837),
»Le
[* 9] sonneur de
Saint-Paul« (1838) und »Lazare
le pâtre« (1840) großen Beifall und wurden auf den Boulevardtheatern
HunderteMale hintereinander aufgeführt. Es
sind
Spektakelstücke mit großem Schaugepränge und von vortrefflicher
Architektonik. Bouchardy brachte später noch einige
Dramen,
wie »L'armurier de
Santiago« (1868) und
»Philidor« (1869), zur Aufführung, aber ohne den frühern Erfolg. Er starb in
Paris.
(spr. büscheh), 1)
François, franz.
Maler, geb. zu
Paris,
Schüler von
Le Moine, ging 1725 nach
Rom,
ward, nach
Frankreich zurückgekehrt, 1734 Mitglied
der
Akademie, 1744
Professor, nach
VanloosTod 1765 erster
Maler des
Königs und starb Er war
Maler seiner Zeit, huldigte ihrer Verdorbenheit und gebrauchte den
Pinsel zur
Darstellung der niedrigsten Lüste, wie sie zu
Ludwigs XV. Zeit im Schwange waren. Dabei besaß er eine leichte Erfindungskraft,
und seine
Farbe ist heiter und blühend, weshalb seine Dekorationsmalereien zu seinen besten und erfreulichsten
Leistungen gehören. Zu seiner Zeit wurde er als der
Maler der
Grazien hoch gefeiert. hat eine große
MengeÖl-,
Miniatur- und
Pastellbilder und über 10,000
Zeichnungen geliefert, nach denen, vornehmlich in
Frankreich, eine
Menge von
Stichen erschien.
Er radierte auch selbst einige
Blätter.
Vgl. Mantz, Boucher,
Le Moine et Natoire (Par. 1880).
2)
AlexandreJean, franz. Violinvirtuose, geb. zu
Paris, entwickelte sich unter Leitung Navoigilles des ältern so
schnell, daß er sich schon im sechsten Lebensjahr bei
Hof
[* 11] und zwei Jahre später im Concert spirituel
hören lassen konnte. Als 17jähriger
Jüngling wurde er in der
KapelleKarls IV. zu
Madrid
[* 12] als Sologeiger angestellt, gab jedoch
um 1806 diese
Stellung wieder auf, um Kunstreisen durch ganz
Europa
[* 13] zu unternehmen. Im J. 1844 zog er sich nach
Orléans
[* 14] zurück,
machte aber von hier aus oft Ausflüge nach
Paris, auf deren einem er daselbst starb. Boucher verdankt
seine Erfolge nicht so sehr seinen künstlerischen Leistungen als vielmehr seiner häufig an Charlatanerie streifenden Geschicklichkeit,
durch Aufwendung virtuoser
Mittel die
Hörer zu überraschen, zum Teil auch seiner äußern
Erscheinung, da er
Napoleon I. zum
Verwechseln ähnlich sah. An
Kompositionen hat er zwei Violinkonzerte mit Orchesterbegleitung hinterlassen,
die jedoch geringe Verbreitung gefunden haben.
wurde aber erst durch sein späteres Werk:
»De la création«, ein
Versuch über den Ursprung
und die Fortentwickelung der
Wesen (das. 1839-41, 5 Bde.),
bekannter. Wissenschaftlichen
Ruf erwarb er sich durch seine langjährigen Forschungen über das Vorkommen alter Steinwaffen
und andrer Reste einer primitiven menschlichenKultur in den tertiären und ältern quaternären Diluvialschichten.
Epochemachend auf diesem Gebiet ist seine
Entdeckung eines fossilen menschlichen
Kinnbackens in den
Steinbrüchen von Moulin-Quignon
bei
Abbeville (1863).
Bouchers hierauf bezügliche
Arbeiten sind enthalten in den »Antiquités celtiques et antédiluviennes«
(Abbeville 1846-65, 3 Bde.) und in der
Schrift
»De l'homme antédiluvien et de ses œuvres« (das. 1860, 2. Aufl.
1865). Außerdem veröffentlichte Boucher de Crèvecoeur de Perthes: »Emma«
(Roman in Briefform, 1852);