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mehrere angesehene Botaniker: Ch. G. Ludwig, J. G. (Anmerkung des Editors: Johann Gottlieb) Gleditsch, M. Adanson, Botanik Jussieu u. a. Viele von Linnés Schülern machten die Untersuchung der Floren fremder Länder sowie die genauere Kenntnis der inländischen Pflanzen mit Erfolg zu ihrer Aufgabe. Zu den erstern gehören Hasselquist, Forskal, Löfling, Kalm, Commerson, Pallas, Burmann, P. Brown, Jacquin, Aublet, J. R. (Anmerkung des Editors: Johann Reinhold) und G. Forster; zu den letztern: Scopoli, Jacquin, Pollich, Leers, Haller, in Frankreich Gérard, Gouan, in Italien [* 2] Seguire, in Spanien [* 3] Martinez, in England Hudson, in Schottland Ligthfoot, in Dänemark [* 4] Öder und Müller, in Norwegen [* 5] Gunerus etc. Zu Linnés Zeit fanden auch die niedern Pflanzen, die Pilze, [* 6] Algen, [* 7] Flechten [* 8] und Moose, [* 9] zuerst eine eingehendere Behandlung durch Micheli, Scheuchzer und Dillenius.
Auch fällt in diese Zeit der Anfang der experimentellen pflanzenphysiologischen Forschung, indem St. Hales (1727) seine noch heute berühmten Versuche über das Aufsteigen des Saftes in den Pflanzen anstellte. In der folgenden Zeit war die Thätigkeit einesteils auf die weitere Ausbildung des Linnéschen Sexualsystems gerichtet; es sorgten für die erweiterte Kenntnis der Pflanzenarten durch die fortgesetzte Herausgabe der Linnéschen »Genera« und »Species plantarum«: Schreber (1789), Willdenow (1797-1810), Vahl (1805 u. 1827), Persoon (1805), Römer [* 10] und Schultes (1817-30), K. Sprengel (1830 bis 1831), Presl (1834), David Dietrich (1839), H. E. Richter (1835). Auch bei den niedern Pflanzenfamilien der Kryptogamen suchte man jetzt die Geschlechtsorgane aufzufinden, womit sich namentlich Schmidel, Hedwig, Kölreuter beschäftigten. Anderseits richteten sich aber jetzt auch die Bestrebungen der Botaniker auf die Aufstellung und Ausbildung eines natürlichen Pflanzensystems. Der frühern Periode gehören noch an: Adanson (1759), Oder (1764) und Gärtner (1788), die gute Vorarbeiten lieferten, indem besonders Gärtner die Aufmerksamkeit der Botaniker auf Samen [* 11] und Frucht als Hauptpflanzenteile lenkte.
Der erste aber, welcher sich durch Aufbau eines natürlichen Systems einen Namen erwarb, war Antoine Laurent de Jussieu (1789). Doch blieb sein System längere Zeit unbeachtet und ward erst nach 30 Jahren von namhaften Botanikern empfohlen und weiter ausgebildet. Unter diesen steht Augustin Pyramus de Candolle (1813) obenan. Obgleich in vielem mit Jussieu übereinstimmend, stellte dieser, auf jenen fußend, doch neue Ansichten auf, und sein System fand eine günstige Aufnahme und sehr viele Verehrer.
Die einmal in Fluß gebrachte Methode gab nun zu zahlreichen weitern Versuchen in der Aufstellung natürlicher Systeme Veranlassung, bei denen wir deutsche Botaniker in erster Reihe finden. Es folgten jetzt die natürlichen Systeme von Oken (1821) und Reichenbach [* 12] (1828), beide in hohem Grad von dem naturphilosophischen Geiste der damaligen Zeit beeinflußt. Ferner sind hier zu nennen in England Lindley (1834), in Deutschland [* 13] Bartling (1830) und vorzugsweise Endlicher (1838), dessen System durch wesentliche Vervollkommnung, namentlich in der Feststellung der natürlichen Familien, sich auszeichnet.
Neben diesen Bestrebungen erhielt die beschreibende in der neuern Zeit sehr große Erweiterungen dadurch, daß nicht nur viele Gelehrte die vaterländischen Floren untersuchten und mit vorzüglichem Erfolg bearbeiteten, sondern daß auch Viele fremde Länder mit Gewinn besuchten oder in Bezug auf ihre Floren bearbeiteten. Auch für die niedern Gewächse wurde in neuerer Zeit sehr viel gethan, wie von Nees v. Esenbeck, Tode, Bolton, Corda für die Pilze, von Roth, Vaucher, Turner, Agardh, Kützing, Nägeli für die Algen, von Hoffmann, Fries. Acharius für die Flechten, von Hooker, Weber sowie von Nees v. Esenbeck für die Lebermoose, von Hedwig, Schwägrichen, Bridel, Nees, Hornschuch und Sturm für die Laubmoose, von Swartz, Schkuhr, Hooker und Grewille für die Farnkräuter.
Mit dem Beginn des 19. Jahrh. werden nun auch die Fächer [* 14] der allgemeinen Botanik wieder ausgenommen, bez. erst begründet. Wir finden zuerst eine Reihe von Botanikern, welche sich die Erforschung des innern Baues der Gewächse zur Aufgabe machten, so Link, Rudolphi, Treviranus, Moldenhawer, Kiefer, Sprengel in Deutschland, Mirbel in Frankreich. Nach diesen Vorarbeiten war es Meyen, Mohl, Schleiden, Schwann, Unger, Schacht möglich, der Pflanzenanatomie im wesentlichen ihre heutige Entwickelung zu geben.
Die durch Bonnet, Saussure, Duhamel du Monceau, Dutrochet, Sénébière, De Candolle, Knight wieder aufgenommene Pflanzenphysiologie erhielt dann gleichzeitig durch jene anatomischen Forschungen, nicht minder aber auch durch die Anwendung der fortgeschrittenen chemischen Kenntnisse und der Experimentierkunst, in dieser Hinsicht zumal durch Boussingault und Liebig, wesentliche Förderung. Den Betrachtungen Goethes über die Metamorphose der Pflanze, zumal aber den Arbeiten De Candolles, Rob. Browns, Schimpers und A. Brauns verdanken wir die Schöpfung der heutigen Morphologie.
Ferner fällt auch erst in diese Zeit die Begründung der Pflanzengeographie durch A. v. Humboldt, während Schouw, Wahlenberg, Meyen, A. de Candolle, Grisebach, Hooker, Boissier für die weitere Ausbildung dieser Disziplin thätig waren, bez. noch sind. Endlich ist auch die Paläontologie des Pflanzenreichs erst in der neuern Zeit durch Brongniart, Unger, Göppert, Heer, Saporta, Schimper begründet worden. Bei der Förderung der allgemeinen botanischen Disziplinen in so verhältnismäßig kurzer Zeit konnte es nicht fehlen, daß dieselben vor der beschreibenden in den Vordergrund traten, und man kann sagen, daß gegenwärtig das umgekehrte Verhältnis in der Behandlung der allgemeinen Botanik einer und derjenigen der beschreibenden Botanik anderseits als in den frühern Jahrhunderten sich zu vollziehen beginnt, wenngleich die heutige Botanik weit entfernt ist, die Kenntnis und Beschreibung der Arten zu unterschätzen und auf die weitere Erforschung zumal der ausländischen Floren zu verzichten.
In der Gegenwart ist die Forschung auf den Gebieten der Morphologie, Anatomie und Physiologie der Pflanzen im vollen Gang; [* 15] hier sind in Deutschland besonders Nägeli, Pringsheim, Strasburger, Sachs, Eichler, Schwendener, im Ausland Darwin, Warming, Baillon, Delpino und außer diesen eine große Anzahl andrer Forscher zu nennen. Die Entwickelungsgeschichte [* 16] und die Wachstumsgesetze der Pflanzenglieder, die Molekularstruktur der Bestandteile der Pflanzenzelle, die Befruchtungs- und Bestäubungsvorgänge in der Blüte, [* 17] die Einwirkung fremder Kräfte auf die Lebenserscheinungen der Pflanze: dies sind hauptsächlich die Fragen, auf welche die gegenwärtige Forschung in den genannten Gebieten mit Vorliebe gerichtet ist. Gleiche Regsamkeit herrscht in der Erforschung der niedern Gewächse, insbesondere der Pilze, hinsichtlich deren Tulasne, De ¶
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Bary, Brefeld, und der Algen, auf welchem Gebiet Thuret, Pringsheim und Cohn sich große Verdienste erworben haben.
Litteratur.
Von allgemeinen Lehrbüchern der Botanik nennen wir als die wichtigsten ältern sowie die empfehlenswerten neuern: Linné, Philosophia botanica (Stockh. 1751; 5. Aufl. von K. Sprengel, 1824);
Schleiden, Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik (4. Aufl., Leipz. 1861, 2 Bde.);
Leunis, Synopsis der drei Naturreiche, 2. Teil: Botanik (3. Aufl., Hannov. 1882, 2 Bde.);
Baillon, Dictionnaire de botanique (Par. 1867 ff.);
Luerssen, Grundzüge der Botanik (3. Aufl., Leipz. 1881);
Prantl, Lehrbuch der Botanik (4. Aufl., das. 1881);
Behrens, Methodisches Lehrbuch der Botanik etc. (2. Aufl., Braunschw. 1882);
Reinke, Lehrbuch der allgemeinen Botanik (Berl. 1880);
Schenk, Handbuch der Botanik (Bresl. 1879-85, 3 Bde.).
Als populäre Werke sind besonders hervorzuheben: Schleiden, Die Pflanze und ihr Leben (6. Aufl., Leipz. 1864);
Roßmäßler, Die vier Jahreszeiten [* 19] (5. Aufl., das. 1877);
Auerswald und Roßmäßler, Botanische Unterhaltungen zum Verständnis der heimatlichen Flora (3. Aufl. von Luerssen, das. 1877);
Willkomm, Führer ins Reich der deutschen Pflanzen (das. 1863);
Cohn, Die Pflanze (Vorträge, Bresl. 1881);
A. Kerner, Illustriertes Pflanzenleben (Leipz. 1885 ff., 2 Bde.).
Über Pflanzenanatomie und Pflanzenphysiologie, zum Teil mit Einschluß der Morphologie, sind die bedeutendsten Werke folgende: H. v. Mohl, Anatomie und Physiologie der vegetabilischen Zelle [* 20] (Braunschw. 1852);
H. Schacht, Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Gewächse (2. Aufl., Berl. 1856-59, 2 Bde.);
Hofmeister, Handbuch der physiologischen Botanik, Bd. 1, Abteil. 1: Die Lehre [* 21] von der Pflanzenzelle (Leipz. 1867), Abteil. 2: Allgemeine Morphologie der Gewächse (1868);
Bd. 2, Abteil. 1: De Bary, Morphologie und Biologie der Pilze, Mycetozoen und Bakterien (das. 1884);
Eichler, Blütendiagramme (das. 1875-78, 2 Tle.);
De Bary, Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane (das. 1877);
Pfeffer, Pflanzenphysiologie (das. 1881);
Sachs, Vorlesungen über Pflanzenphysiologie (das. 1882);
Göbel, Grundzüge der Systematik und speziellen Pflanzenmorphologie (das. 1882);
Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie (das. 1884).
Die Pflanzenpathologie behandelten: Kühn, Krankheiten der Kulturgewächse (2. Aufl., Berl. 1859);
Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten [* 22] (das. 1874);
Frank, Die Krankheiten der Pflanzen (Bresl. 1880);
Hartig, Lehrbuch der Baumkrankheiten (Berl. 1882);
die Mißbildungen: Moquin-Tandon, Pflanzenteratologie (deutsch von Schauer, das. 1842);
Cramer, Bildungsabweichungen etc. (Zür. 1864).
Die botanische Terminologie, Charakteristik und Systematik bearbeiteten: Bischoff, Handbuch der botanischen Terminologie und Systemkunde (Nürnb. 1830-44, 3 Bde.). Linnés System: Linné, Species plantarum (Stockh. 1753; neueste Aufl. von Willdenow, Berl. 1797-1830, 6 Bde.);
Derselbe, Systema vegetabilium (16. Aufl. von Sprengel, Götting. 1825-28, 4 Bde.);
dasselbe Werk herausgegeben von Römer und Schultes, nebst den Mantissen (Stuttg. 1817-30, 7 Bde.).
Natürliche Systeme: Adanson, Familles des plantes (Par. 1761);
A. L. Jussieu, Genera plantarum secundum ordines naturales disposita (das. 1789);
De Candolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis (das. 1824-74, Bd. 1-17);
Buek, Genera, species et synonyma Candolleana alphabetico ordine disposita, seu Index generalis et specialis ad De Candolle Prodromum (Hamb. 1840-74, 4 Bde.);
A. und C. de Candolle, Monographiae Phanerogamarum Prodromi nunc Continuatio nunc Revisio (Par. 1877 ff.);
Nyman, Conspectus florae europaeae (Örebro 1878-82);
Bartling, Ordines naturales plantarum (Götting. 1830);
Lindley: The vegetable kingdom (neue Ausg., Lond. 1868), The treasury of botany (neue Ausg., das. 1870, 2 Bde.), A natural system of botany (4. Aufl. 1848; deutsch, Weim. 1833);
Endlicher, Genera plantarum secundum ordines naturales disposita (Wien [* 23] 1836-40; Supplementa, das. 1842-43, neue Aufl. 1865);
Derselbe, Enchiridion botanicum (Leipz. 1841);
Pfeiffer, Nomenclator botanicus (Kass. 1841-78);
Baillon, Histoire des plantes (Par. 1866 ff.);
Bentham und Hooker, Genera plantarum (Lond. 1862-83, 3 Bde.).
Über pflanzengeographische Litteratur vgl. Pflanzengeographie, desgl. über Pilze und Algen die Spezialartikel.
Für angewandte Botanik nennen wir folgende Werke: Luerssen, Medizinisch-pharmazeutische Botanik (Leipz. 1879-82, 2 Bde.);
O. Berg, Pharmazeutische Warenkunde (4. Aufl. von Garcke, Berl. 1869, nebst Atlas); [* 24]
Flückiger, Lehrbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (das. 1867);
Berg und Schmidt, Darstellung und Beschreibung sämtlicher in der Pharmacopoea borussica aufgeführten offizinellen Gewächse etc. (Leipz. 1858-63, 4 Bde.);
Nördlinger, Deutsche [* 25] Forstbotanik (Stuttg. 1874-76);
Willkomm, Forstliche Flora von Deutschland und Österreich [* 26] (Leipz. 1875);
Hartig, Anatomie und Physiologie der Holzpflanzen (Berl. 1878);
Lauche, Deutsche Pomologie (das. 1879 ff.);
Langethal, Lehrbuch der landwirtschaftlichen Pflanzenkunde (5. Aufl., das. 1876, 4 Tle.);
Duhamel, Traité des arbres et arbustes (2. Aufl., Par. 1801-19, 7 Bde.);
Loudon, Arboretum et fruticetum britannicum (2. Aufl., Lond. 1844);
Koch, Dendrologie (Erlang. 1869-73, 2 Tle.).
Die Geschichte der Botanik behandeln: Sprengel, Geschichte der Botanik (Altenb. u. Leipz. 1817-18);
E. Meyer, Die Entwickelung der in ihren Hauptmomenten (Königsb. 1844);
Derselbe, Geschichte der Botanik (das. 1854-57, 4 Bde.);
Jessen, Botanik der Gegenwart und Vorzeit (Leipz. 1864);
Sachs, Geschichte der Botanik (Münch. 1867).
Die botanische Litteratur findet sich verzeichnet in Pritzel, Thesaurus literaturae botanicae (2. Aufl., Leipz. 1872).
Von den botanischen Zeitschriften und Sammelwerken sind die wichtigsten: »Botanische Zeitung«, herausgegeben von H. v. Mohl und Schlechtendal, fortgesetzt von De Bary und Just (Leipz., seit 1843);
»Linnaea, Journal für in deren ganzem Umfang« (Halle [* 27] 1826-66; neue Folge, Berl. 1867-81; fortgesetzt als »Jahrbuch des königlichen botanischen Gartens etc. zu Berlin«, [* 28] hrsg. von Eichler und Garcke);
»Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft« (das. 1883 ff.);
»Botanischer Jahresbericht« (hrsg. von Just, das. 1874 ff.);
»Botanisches Zentralblatt« (hrsg. von Uhlworm, Kass. 1880 ff.);
»Verhandlungen der kaiserlichen Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien« (Wien, seit 1852);
»Annales des sciences naturelles, série botanique« (Par.);
»Adansonia« (hrsg. von Baillon, das., seit 1861);
»The London [* 29] Journal of Botany« (hrsg. von Hooker, Lond., seit 1842);
»The British and foreign Journal of Botany«, begründet von Botanik Seemann (seit 1864);
»Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik« (hrsg. von Pringsheim, Berl. 1857-63; Leipz., seit ¶