Mohammed II. 1463 dauernd erobert wurde und rein osmanische
Verfassung erhielt. 100,000
Menschen wurden als Sklaven weggeschleppt,
30,000
Knaben unter die
Janitscharen eingereiht, viele
Bosniaken nahmen den
Islam an und wurden nun die
Herren des
Landes
(Begs).
Nur einen kleinen Teil von Bosnien
[* 2] behaupteten die
Ungarn
[* 3] bis zur
Schlacht von
Mohács 1526. Seitdem war ganz
Bosnien türkisch. Auch die spätern Türkenkriege änderten dies nicht, und im Karlowitzer
Frieden 1699 wurde der
Pforte der
Besitz
von Bosnien ausdrücklich bestätigt.
Durch hohe
Abgaben schwer bedrückt, erhoben sich die christlichen
Bauern 1849 und 1850 in offenem
Aufstand, der aber durch
Omer Pascha mit blutiger Strenge unterdrückt wurde. Der Steuerdruck wurde seitdem noch unerträglicher,
da die
Gouverneure die
Erhebung derSteuern Steuerpachtern übertrugen. 1875 brach daher ein neuer
Aufstand aus, den die türkische
Regierung wegen gleichzeitiger andrer
Aufstände und
Kriege nicht zu dämpfen vermochte, der aber auch nicht den
Sieg errang
und daher das
Elend des
Volkes vermehrte.
Die Beziehungen zur Türkei
[* 7] wurden durch einen
Vertrag vom geregelt, welcher die Souveränität des
Sultans über
Bosnien nominell anerkannte. 1880 wurde in das österreichische Zollgebiet einverleibt und 1881 ein Wehrgesetz nach
österreichischem
Muster mit allgemeiner
Wehrpflicht eingeführt. 1882 erhielt Bosnien eine Zivilverwaltung.
Fast das ganze Jahr hindurch findet eine heftige Strömung aus dem
SchwarzenMeer in das
Marmara-Meer statt, und die
Schiffahrt
durch den Bosporus ist bei der
Enge der nördlichen Einfahrt, den oft plötzlich wechselnden
Winden
[* 22] und den häufigen
dichten
Nebeln im
Herbst und
Winter nicht immer ohne
Gefahr, wird aber gleichwohl sehr lebhaft betrieben. Die
Ufer sind im höchsten
Grad malerisch und bieten mit ihren schön geformten, oft schroff abfallenden
Bergen
[* 23] (bis
ca. 450 m
Höhe), ihren reizenden,
von
Cypressen,
Lorbeerbäumen und uralten
Platanen beschatteten
Buchten und Thalöffnungen und der
Menge von
Schlössern und
Ruinen,
Palästen,
Kiosken, Dörfern,
Villen und
Gärten, welche sie beleben, eine ununterbrochene
Folge der herrlichsten
Ansichten dar. Am Eingang aus dem
Marmara-Meer liegt auf europäischer
KüsteKonstantinopel nebst
Pera, gegenüber auf asiatischer
Seite die Stadt
Skutari; dann folgen als die hervorstechendsten
Punkte auf dem linken
Ufer die prachtvollen
kaiserlichen Lustschlösser Dolmabagtscheh,
Beschiktasch und Tschiraghan Seraj; unmittelbar darauf das Dorf Ortaköi, gegenüber
dem
Ort Bejlerbei (auf asiatischer Seite). Etwa in der Mitte des Bosporus stehen zwei feste
Schlösser: auf europäischer
KüsteRumeli Hissar,
auf asiatischer Anadoli
Hissar, beide von
Mohammed II. erbaut und als Kerker für
Staats- und
Kriegsgefangene
lange Zeit berüchtigt. Weiterhin folgt die
Bucht von Jenikiöi und links Therapia, Sitz des englischen und französischen
Gesandten; ferner
Bujukdere, an der breitesten
Stelle,
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