alt und historisch denkwürdig, weil von hier aus im 11. Jahrh. durch den
BischofWago die Einführung des
Christentums in jene
Gegenden begann und später unter
Heinrich dem
Löwen
[* 2] durch den
Bischof Vicelin und dessen
SchülerHelmold vollendet ward.
AnnaLuciaGertrude, geborne
Toussaint, niederländ. Romanschriftstellerin, geb. zu
Alkmar, lebt mit ihrem
Gatten, dem
Maler Jan Bosboom (geb. 1817), im
Haag.
[* 3] Als Schriftstellerin trat sie zuerst 1838 mit
»De graaf
van
Devonshire« hervor; darauf folgten die
Trilogie »Leycester in Nederland« und »Het
huis Lauernesse«, welch letzteres Werk ihr die meiste
Popularität verschaffte und mehrfach übersetzt ward.
Von ihren zahlreichen übrigen
Romanen historischen
Inhalts nennen wir:
»De Leidsche student«,
»GraafPepoli«, »Een kroon voor
Karel de
Stoute«,
»Diana«, »Mejonkvrouwe de
Mauleon«, »Een stoormachtig leven«,
»De verrassing van Hoey« u. a.
Ihre historische
Auffassung ist durch ihre orthodox-reformierte
Richtung beeinflußt, ihre
Darstellung eher großartig als anmutig, ihre
Sprache
[* 4] nicht immer rein und oft gesucht altertümlich. In der letztern Zeit hat sie sich nicht ohne Erfolg auch
in modernen Charakterromanen versucht mit
»MajorFrans« (1875) u. a. Gesammelt erschienen ihre »Romantische
werken« in 20
Bänden
(Arnheim 1880-82).
1)
Hieronymus, auch van
Aken
(Äken) genannt, niederländ.
Maler, geboren um 1462 zu
Herzogenbusch
(Bosch), woher sein
Name, gest. 1516 daselbst. Bosch stand noch unter der Herrschaft der van Eyckschen
Malerei, seine Behandlung ist scharf und fleißig; er trug aber sein gutes Teil dazu bei, diese streng kirchliche
Kunst zu
sprengen, indem er als der erste
Motive aus dem Volksleben griff und mit derbem
Humor bei moralisierender
Tendenz behandelte. Mit Vorliebe wandte er sich dem Abenteuerlichen, Spukhaften zu; seine
Darstellungen der höllischen
Strafen
und
Versuchungen zeigen eine unerschöpfliche
Phantasie in der
Erfindung grotesker und gespenstischer
Wesen; selbst in seinen
andern Gemälden kann er diese
Eigenschaft nicht verleugnen. Auf die
niederländische Kunst hat er dadurch
einen großen Einfluß geübt und namentlich in Pieter
Brueghel den begabtesten Nachfolger gefunden. Werke von ihm sind besonders
in
Madrid,
[* 13]
Wien
[* 14]
(Akademie) und
Antwerpen.
[* 15] Die Kupferstiche, welche man ihm selbst zugeschrieben, sind nach ihm von dem gleichzeitigen
Architekten Alaert du Hameel ausgeführt und jetzt äußerst selten.
2) Jeronymo de, holländ. Philolog, der beste lateinische Dichter
der neuern Zeit, geb. zu
Amsterdam,
[* 16] daselbst gebildet, war zuerst Apotheker, seit 1773 Stadtsekretär von
Amsterdam,
ohne jedoch den klassischen
Studien untreu zu werden, wurde 1798
Kurator der
UniversitätLeiden,
[* 17] war 1806 an der
Stiftung des
Instituts fürWissenschaften und
Künste in
Amsterdam beteiligt und starb in
Leiden. Seine lateinischen
Gedichte erschienen gesammelt zu
Leiden 1803 (2. Aufl.,
Utrecht
[* 18] 1808); sein Hauptwerk ist aber die »Anthologia graeca« (das.
1794-1810, 4 Bde.; 1822 mit einem 5.
Band
[* 19] geschlossen von
Lennep).
[* 20]
4)
Ernst,
Maler, geb. 1834 zu
Krefeld,
[* 23] erhielt in
Wesel
[* 24] vom Historienmaler J.
^[Joseph] Schex die erste künstlerische Anleitung,
ging 1851 nach
Düsseldorf
[* 25] und arbeitete in der dortigenAkademie bis 1857. Seine
Bilder zeigen eine glückliche
Vereinigung von
Figuren,
Tieren und
Landschaft, sind tüchtig gezeichnet und im
Kolorit von harmonischer
Wirkung. Aus einigen
spricht auch ein glücklicher
Humor, während in andern ein poetischer, zuweilen sogar ein phantastischer
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